3. Die Offiziere Die Offiziere der Panzertruppen studierten in der Regel 3 Jahre an der Offiziershochschule der Landstreitkräfte „Ernst Thälmann“ in Löbau . Danach erfolgte die Versetzung in die Truppe. In den letzten Jahren der NVA war zu verzeichnen, dass der Inhalt der Hochschulausbildung an der Offiziershochschule immer mehr von den tatsächlichen praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die in der Truppe benötigt wurden, abwich. Die Offiziere hatten den Soldaten, Unteroffizieren und Fähnrichen vorzuleben, wie die Forderungen der Programme der Gefechtsausbildung zu erfüllen sind. Dies bedeutete, bei allen Überprüfungen wurden die Offiziere zuerst vor den Unterstellten überprüft. So schoss beispielsweise die Regimentsführung die Schulübung mit dem Panzer vor der nächsten Einheit, die überprüft wurde. Gleiches galt für die zu absolvierenden Fahrübungen. Dadurch wurde das Prinzip verwirklicht, dass der Offizier nur das von den Unterstellten zu verlangen hatte, was er selbst beherrschte. Insbesondere bei Übungen war zu verzeichnen, dass die äußeren Bedingungen wie z.B. Wetter, Verpflegung, sanitäre Pflege usw. für alle Panzerbesatzungen, beginnend bei der 4000 des Regimentskommandeurs, gleich waren. Dies trug zur Erhöhung der Achtung gegenüber den Offizieren und zur Herausbildung echter militärischer Kampfkollektive bei. Nach der Auflösung des PR-4 und Bildung der Ausbildungsbasis – 21 (ABAS-21) traten bei den Offizieren, insbesondere bei den jungen Offizieren, Motivationsprobleme zur Fortsetzung ihres Dienstes in der NVA auf. Nach 3 oder sogar 4 Jaren Hochschulausbildung sollten sie zukünftig als Brigadeleiter in der sozialistischen Volkswirtschaft ihren Dienst versehen. Dazu hatten sich jedoch diese Kader bei Eintritt in die NVA nicht verpflichtet. Sie wollten ihre 25 jährige Dienstzeit in der Truppe versehen. Dieser Konflikt wurde nie bis zum Ende durch unsere Vorgesetzten geklärt. Auf Regimentsebene war eine Klärung nicht möglich. |
||||||||||||
Die Offiziere hatten folgende Dienstgrade und die nachstehenden Zeiten zur Beförderung zum nächst höheren Dienstgrad :
|
Offiziershochschule | Ernennung zum Leutnant | 3 Jahre |
|
2 Jahre | später Beförderung zum | Oberleutnant | 5 Jahre |
3 Jahre | später Beförderung zum | Hauptmann | 8 Jahre |
4 Jahre | später Beförderung zum | Major | 12 Jahre |
4 Jahre | später Beförderung zum | Oberstleutnant | 16 Jahre |
5 Jahre | später Beförderung zum | Oberst | 21Jahre |
6 Jahre | später Ernennung zum | Generalmajor | 27 Jahre |
6 Jahre | später Beförderung zum | Generalleutnant | 33 Jahre |
6 Jahre | später Beförderung zum | Generaloberst | 39 Jahre |
6 Jahre | später Beförderung zum | Armeegeneral | 45 Jahre |
Die Beförderung in den nächsten Dienstgrad hing nicht nur von den erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Offiziers selbst ab, sondern setzte auch voraus, dass der Offizier die entsprechende Planstelle bekleidete. Planstellen waren:
- Planstelle Zugführer: Hauptmann
- Planstelle Fachlehrer/Zugführer an einer US/AZ: Hauptmann
- PlanstelleHauptfachleher/KC/BC an einer US/AZ: Major
- Planstelle Fachlehrer/Zugführer : Major
- Planstelle Kompaniechef: Major
- Planstelle Lehrgruppenleiter/Kompaniechef : OSL
- Planstelle Bataillonskommandeur: OSL
- Planstelle Bataillonskommandeur (Soll 2 Regiment) : Oberst
- Planstelle Regimentskommandeur: Oberst
- Planstelle Brigadekommandeur: Oberst
- Planstelle Divisionskommandeur: GM
- Planstelle Chef des MB: GL
- Planstelle Chef einer TSK: GO
- Planstelle Chef der Armee/Minister: AG
– | Kommandeur Panzerbataillon (K-PB); |
– | Stellvertretender Kommandeur Stabchef PR (StKSC); |
– | Stellvertretender Kommandeur politische Arbeit PR (StKPA); |
– | Sekretär der Zentralen Parteileitung der SED (S-ZPL); |
– | Stellvertretender Kommandeur Rückwärtige Dienste PR (StKRD); |
– | Stellvertretender Kommandeur Technik und Bewaffnung PR (StKTB); |
– | Kommandeur Panzerregiment (K-PR). |
Dabei ist zu bemerken, dass die Techniker (StKTB) in Regel in Moskau ausgebildet wurden. Die eingesetzten Kommandeure blieben in der Regel 2 bis 3 Jahre im Regiment. Anschließend nahmen sie Dienststellungen ein, in denen sie befähigt wurden, ein Studium an der Generalstabsakademie der Sowjetarmee und Seekriegsflotte in Moskau zu absolvieren. Diesen Weg beschritten die Komandeure Oberst Bräunig und Oberst Soldan nicht. Folglich blieben beide Obristen einen längeren Zeitraum in PR-4 als andere Kommandeure. Dadurch waren sie in der Lage, für eine kontinuierliche Entwicklung des Regimentes Sorge zu tragen.