Kommandeur

Die Kommandeure

Um die Dienstzeiten der Kommandeure des PR-4 besser zuordnen zu können, führen wir nachfolgend  die Verteidigungsminister der DDR und die Chefs des Militärbezirkes III auf:

 Minister für Nationale Verteidigung

18.01.1956 bis 14.07.1960 Armeegeneral Willi Stoph
14.07.1960 bis 02.12.1985 Armeegeneral Heinz Hoffmann
03.12.1985 bis 18.11.1989 Armeegeneral Heinz Keßler
18.11.1989 bis 18.04.1990 Admiral Theodor Hoffmann
Ab dem 19.04.1990 bis zum 02.10.1990 gab es in der DDR einen Zivilisten als Minister für Abrüstung und Verteidigung, den Pfarrer Rainer Eppelmann. Der höchste Soldat in der NVA wurde ab diesem Zeitpunkt als „Chef der NVA“ bezeichnet.

Chef der NVA

19.04.1990 bis 14.09.1990 Admiral Theodor Hoffmann
15.09.1990 bis 02.10.1990 Generalmajor Lothar Engelhardt

Chefs des Militärbezirkes III

01.03.1956 bis 31.07.1957 Generalmajor Johne, Friedrich
31.07.1957 bis 30.11.1957 Oberst Streletz, Fritz
30.11.1957 bis 15.10.1959 Generalmajor Wagner, Kurt
15.10.1959 bis 17.10.1961 Generalmajor Kunath, Arthur
17.10.1961 bis 30.11.1973 Generalmajor Ernst, Hans
30.11.1973 bis 30.11.1976 Generalmajor Handke, Heinz
30.11.1976 bis 31.10.1982 Generalmajor Skerra, Horst
31.10.1982 bis 09.02.1986 Generalmajor Grätz, Manfred
09.02.1986 bis 30.09.1987 Generalmajor Steger, Wolfgang
30.09.1987 bis 02.10.1990 Generalmajor Wiegand, Klaus
Das PR-4 war Bestandteil der 4. Mot.-Schützendivision (4. MSD). Da die Divisionskommandeure die unmittelbaren Vorgesetzten unserer Regimentskommandeure waren, benennen wir diese nachstehend:
15.06.1956 bis 15.01.1958 Oberst Martin Günther
15.01.1958 bis 15.08.1961 Oberst Hans Ernst seit 01.03.1961 Generalmajor
15.08.1961 bis 22.08.1962 Oberst Helmut Poppe seit 23.08.1962 Generalmajor
01.10.1962 bis 30.09.1966 Oberst Karl – Heinz Hollstein seit 07.10.1974 Generalmajor
01.10.1966 bis 31.08.1969 Oberst Joachim Goldbach seit 07.10.1966 Generalmajor
01.09.1969 bis 31.07.1972 Oberst Heinz Koch
01.08.1972 bis 30.09.1979 Oberst Artur Seefeld seit 01.03.1974 Generalmajor
01.10.1979 bis 31.10.1983 Oberst Egon Gleau seit 07.10.1982 Generalmajor
01.11.1983 bis 31.08.1985 Generalmajor Werner Schulze
01.09.1985 bis 31.08.1987 Oberst Michael Schlothauer seit 01.03.1987 Generalmajor
01.09.1987 bis 02.10.1990 Oberst Bernd Leistner seit 07.10.1989 Generalmajor

Quelle: http://www.erfurt-web.de/MSD

 
Wer sich für die Lebensläufe der oben stehenden Kommandeure interessiert, kann diese in der Internetseite http://www.erfurt-web.de/MSD finden.
Die Führung der 4.MSD 1964. Von links Major Hausschild StKTA, OSL Scheiblich StKSC,
OSL Drews StKPA, Oberst Karl-Heinz Hollstein K-4.MSD, OSL Börtlein StKA, OSL Kunow StKRD
Die Führung der 4.MSD vermutlich 1974.
Die Führung der 4. MSD v.l.: StKTB OSL Mehlberg, StKSC Oberst Steger, StKA Oberst Sylla,
Kommandeur 4. MSD Generalmajor Seefeld, StKRD Oberst Wörl, StKPA Oberst Brodowski, ?

Bemerkungen:     
 
Oberst Hans Ernst


-später dann Chef des MB-III, dann Kdr. der OHS der LaSK Löbau, dann Pensionierung als Generalleutnant.

Oberst Helmut Poppe


– später dann Stadtkommandant von Berlin, St. CA MB-V; Stellvertreter des Ministers und Chef RD als Generalleutnant 
 bis zu seinem Tode 1979.

Oberst Karl-Heinz Hollstein


– später dann Chef des WBK Schwerin und als Generalmajor 1979 pensioniert.

Oberst Joachim Goldbach


– war bereits vor seiner Zeit als K-4.MSD noch vor seinem Studium an der Generalstabsakademie K- 7.PD   und damit 
neben General Krysmann wohl der einzige der sowohl eine MSD als
  eine PD befehligt hat.   Später dann 1. Stellvertreter  des C MB-III,  Chef des MB-V
– 1979 – 1986 Stellvertreter des Ministers für RD

–  von 1986 bis zur Auflösung der NVA Stellvertreter des Ministers für TB, als Generaloberst 1990 entlassen.

Oberst Arthur Seefeld


– später StCA MB-V und ab 1986 Kommandeur der OHS für ausländische Militärkader in Prora bis zur Entlassung als Generalleutnant 
1990.

Oberst Egon Gleau


– zuvor Kommandeur des Fallschirmjägerbataillon-5 und damit wohl der einzige Fallschirmjäger der NVA der jemals General 
  wurde, nach seiner Zeit als K-4.MSD war er zunächst StCA

  MB – III und später 1. Stellvertreter der MAK Dresden als     Generalmajor 1990 entlassen.

Oberst Michael Schlothauer


– später dann STCCS MB-III und ab Herbst 1990 letzter Chef des Hauptstabes der NVA als Generalmajor 1990 entlassen.

Oberst Bernd Leistner


– der letzte Kommandeur der 4. MSD und 1990 als Generalmajor  entlassen.
 

Die Kommandeure des Panzerregiment-4 ( PR-4 ) waren:

 

15.06.1956 bis 31.08.1958 OSL Hollstein, Karl – Heinz
01.09.1958 bis 31.08.1960 Major Koberstädt, Heinz
01.09.1960 bis 30.04.1963 OSL Grohs, Lothar
01.05.1963 bis 30.11.1968 OSL Loitsch, Rolf
01.12.1968 bis 30.11.1971 OSL Sylla, Horst
01.12.1971 bis 31.10.1977 Oberst Bräunig, Siegfried
01.11.1977 bis 31.08.1980 OSL Eberl, Helmut
01.09.1980 bis 31.08.1982 OSL Wandt, Reinhard
01.09.1982 bis 24.10.1989 Oberst Soldan, Wolfgang
Wir haben auf die Aufzählung der genauen Daten unserer Kommandeure verzichtet, weil diese im Link  „Geschichte des PR-4″ nachzulesen sind. Der Kommandeur des PR-4 war gleichzeitig Objektältester. Im Objekt waren das PR-4, das Instandsetzungsbataillon-4 (IB-4) und das Armeelazarett des Militärbezirkes III (AL/ MB-III) untergebracht.
 
Der Objektälteste hatte die Aufgabe, das Zusammenleben dieser militärischen Einheiten unter Garnisonsbedingungen, zu organisieren und sicherzustellen. Dazu gehörten unter anderen:
 
  • Schaffung von Regeln und technischen Möglichkeiten zum Betreten und Verlassen des Objekts;
  • Organisation und Abstimmung des Verlassens des Objektes durch die Einheiten bei Auslösung einer Stufe der erhöhten Gefechtsbereitschaft;
  • Organisation der Bewachung des Objektes;
  • Schaffung von Möglichkeiten der Nutzung von Objekteinrichtungen wie z.B.: Post, Friseur, Bücherei, Gaststätte, Einkaufsstellen, Waschrampen, Gasschutzräume, Bademöglichkeiten im Unterwasser – Ausbildungsgebäude, Schießstände Truppenübungsplätzen ect. durch alle Einheiten des Objektes.
Gleichzeitig war der Objektälteste verantwortlich für die bauliche Unterhaltung der Gebäude und Anlagen. Dies betraf auch Neu- und Umbauten. Der Objektälteste realisierte diese Aufgaben über den Leiter des Unterkunftsdienstes, der ihm direkt unterstellt war (siehe Struktur). Der Objektälteste war auch verantwortlich für die 6 Wohnblöcke in der Ohrdrufer Straße. Diese Verantwortung umfasste die Instandhaltung der Wohngebäude, aber auch die Wohnungsvergabe.
 
So war der Objektälteste beispielsweise für den Bau eines neuen Wohnblockes (24 Wohneinheiten) und die spätere Vergabe der Wohnungen 1984 verantwortlich. Gleichzeitig war es notwendig geworden, ein neues Heizhaus für das Objekt und die Wohnsiedlungen zu errichten. Die Erfüllung aller Aufgaben als Bauherr dieser beiden Neubauten (für das Heizhaus wurden 5.000.000 Mark bereitgestellt), erforderten, durch den Kommandeur des PR-4 und Objektältesten 1983/1984 sehr viel Zeitvolumen aufzubringen. Diese Belastung wirkte sich negativ auf die Erfüllung der eigentlichen Aufgaben als Kommandeur eines Truppenteiles aus.
Nach Beendigung des 2. Weltkrieges waren das Offizierscasino und die Ledigenwohnheime der Berufskader zum Kinderheim umgestaltet worden. Das Haus am Seeberg fehlte dem Objekt, um die ledigen Berufskader mit einem guten Niveau unter angemessener, gastronomischer Betreuung unterzubringen. Der Bestand dieser Militärangehörigen nahm ständig zu. So wurde Anfang der 80er Jahre ein Wohnblock der Wohnsiedlung als Ledigenwohnheim umfunktioniert. Das führte aber nicht tatsächlich zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen der betroffenen Berufskader. Die baulichen Vorraussetzungen verhinderten dies. Nicht einem der Kommandeure und Objektältesten gelang es, die notwendigen finanziellen Mittel zum Neubau eines Ledigenwohnheimes zu beschaffen. Damit wurde dieses Problem bis zur Auflösung des PR-4 nicht gelöst.
Die Kommandeure des PR-4 waren aufgrund dieser vielfältigen Aufgaben als Objektältester stets bemüht, ein kameradschaftliches Verhältnis zu den Kommandeuren des IB-4 und des Armeelazaretts des MB-III aufzubauen und zu pflegen. Dies half ganz wesentlich, die Aufgaben in kurzer Zeit zu erfüllen. Durch die begrenzten materiellen und finanziellen Ressourcen waren Kompromisse für alle Seiten unvermeidbar.