Chronik III. PB

 

Einleitung

Der Redaktion der Internetseite wurde von Major Uwe Knörndel StKPA/III.PB die Chronik dieser Einheit zur Verfügung gestellt. Wir haben lange überlegt, ob wir diese Chronik vor der Veröffentlichung nochmals bearbeiten sollten. Wir sind zu der Auffassung gelangt, dass dieses Zeitdokument nicht bearbeitet werden darf, um den Inhalt nicht zu verfälschen.
 
Einige Seiten der Chronik werden sich mit den Ausführungen zur „Geschichte des PR-4“ überschneiden. Da das III.PB Einheit des PR-4 war, ist dies nur logisch und nicht zu vermeiden.
 
Es ist wahrscheinlich, dass die eine oder andere Stelle der Ausführungen der Chronik kaum lesbar ist. Dies ist der schlechten Qualität der Aufzeichnungen selbst zuzuschreiben und nicht deren technischen Bearbeitung vor der Veröffentlichung. Sollten wir Seiten zur Veröffentlichung wegen mangelhafter Qualität weglassen müssen, werden wir dies entsprechend vermerken. Die Chronik wurde gescannt und wird nachfolgend der Reihenfolge nach veröffentlicht.
 
Wir möchten allen Kameraden danken, die an diesem Dokument mitgearbeitet oder es aufbewahrt haben. Ihr habt ein Zeitdokument erarbeitet, welches sehr anschaulich die Geschichte einer Einheit des August-Bebel-Regimentes dokumentiert. In dieser Chronik wird nachhaltig die Frage nach dem Sinn des Dienstes in der NVA bzw. nach dem Sinn der hohen Einsatz- und Opferbereitschaft aller Armeeangehörigen unter dem Aspekt der Wiedervereinigung beider Deutschen Staaten beantwortet:
30 Jahre Erhaltung des Friedens in Europa!!!

Chronik des III.PB

 

 

 

 An dieser Stelle der Chronik ein „Handmaterial zur Verwendung in der politischen Massenarbeit zur Wettbewerbsaktion ROTER KAMPFWAGEN“ veröffentlicht. Die Seiten sind in einer solch schlechten Qualität, dass eine Veröffentlichung nicht möglich ist.
 
W e t t b e w e r b s a u f r u f
Zu Ehren des 20. Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik und des 50. Jahrestages der Novemberrevolution

Wir, die Angehörigen des Truppenteils Loitsch, rufen alle Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere der Nationalen Volksarmee zur gemeinsamen Tat für unser sozialistisches Vaterland.

Vor uns steht als eine wichtige Etappe im sozialistischen Wettbewerb zu Ehren des 20. Jahrestages der Gründung der DDR die 50. Wiederkehr der heroischen Tage der Novemberrevolution.
Wir fühlen uns als Erben und Fortsetzer der revolutionären, militärischen Traditionen der deutschen Arbeiterklasse, deren beste Söhne im Jahre 1918, begeistert durch den Sieg ihrer russischen Klassenbrüder über Ausbeuter und Unterdrücker, mit der Waffe in der Hand gegen die Reaktion kämpften.
Wir sind Gestalter und Hüter jener sozialistischen Lebensordnung, die die Helden der Novemberrevolution anstrebten. Wir tragen die Waffen für die politische Macht der Werktätigen um sie unter der bewährten Führung unserer kampferprobten Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands zuverlässig militärisch zu schützen und unablässig zu festigen.
Unser Bekenntnis:
Wir stehen geschlossen und einmütig zu unserer sozialistischen Verfassung
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beweisen wir durch die Tat.
Unsere Klarheit im Kopf, unser Wille und unsere Bereitschaft zur bedingungslosen Erfüllung des Klassenauft
rages sollen sich in vorbildlichen Ergebnissen der Erziehung und Ausbildung widerspiegeln. Im Geist und im Sinne der Kämpfer der revolutionären deutschen Arbeiterklasse rufen wir deshalb auf zur
AKTION     „ROTER KAMPFWAGEN“
Der „Rote Kampfwagen“ soll das Symbol des sozialistischen Wettbewerbes sein. Mit „Roten Kampfwagen“ schlugen die Arbeiter Thüringens die Kapp-Putschisten im Gothaer Raum in die Flucht.
Mit der Aktion „Roter Kampfwagen“ wollen wir Soldaten aus Gotha die klassenmäßige Erziehung konsequent fortsetzen, die militärischen Kampfkollektive festigen und kontinuierlich das kampfbezogene Denken aller Armeeangehörigen weiter entwickeln.
Mit der Aktion „Roter Kampfwagen“ wollen wir die revolutionären Traditionen der deutschen Arbeiterklasse in unserem sozialistischen Staat weiterführen, indem wir alle Kräfte für die Erfüllung unserer militärischen Hauptaufgabe einsetzen.
Mit der Aktion „Roter Kampfwagen“ wollen wir unsere klassen- mäßige Haltung zur Macht- und Militärfrage durch entschlossene Parteinahme für die Deutsche Demokratische Republik, unser sozialistisches Vaterland, dokumentieren.
Mit der Aktion „Roter Kampfwagen“ wollen wir die politischen und militärischen Aufgaben der Gegenwart ehrenvoll meistern, in enger Waffenbrüderschaft mit der Sowjetarmee und den anderen Bruderarmeen das große Werk des Volkes schützen und jeder Zeit besser auf den Krieg vorbereitet sein als der Gegner.
Mit der Aktion „Roter Kampfwagen“ wollen wir durch Höchst- leistungen in der Gefechtsausbildung einen messbaren Zuwachs an Gefechtsbereitschaft und Kampfwert aller militärischen Kollektive erreichen, um bereit zu sein im Falle einer imperialistischen Aggression, aus jedem Raum, zu jeder Zeit und in jeder Lage aktive Gefechtshandlungen zur Vernichtung des Gegners zu führen.
Unser Appell an alle lautet:
  • Kämpft wie wir im sozialistischen Wettbewerb um höchste Ergebnisse unter der Losung„Zu Ehren der Novemberrevolution mit einem messbaren Zuwachs an Kampfwert aller militärischen Kollektive dem 20. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik entgegen“!
  • Unsere ganze Kraft konzentrieren wir, ausgehend von der uneingeschränkten Zustimmung auf die allseitige Durch- setzung unserer neuen sozialistischen Verfassung. Ent- wickelt den Klassenstolz weiter, als Soldaten des sozial- istischen Staates deutscher Nation durch gewissenhafte militärische Pflichterfüllung im hohen Maße an der Macht- ausübung teilzunehmen.
  • Verbindet wie wir Eure Anstrengungen zur Erziehung sozial- istischer Klassenkämpfer mit der Erfüllung der Aufgaben in der Gefechtsausbildung und messt deren Ergebnisse am Stand der Gefechtsbereitschaft!
  • Beweist wie wir durch beispielhafte Leistungen, dass Ihr jederzeit in der Lage seid, alle Aufgaben auch unter den schwierigsten Bedingungen, ausdauernd und findig, uner- schrocken und unbeirrbar zu erfüllen!
Auf der Grundlage eines festen Klassenstandpunktes wollen wir erreichen:
  • Eine straff organisierte, mit hoher Qualität vorbereitete und durchgeführte Gefechtsausbildung, die alle Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere an ihre psychische und physische Leistungsgrenze führt.
  • Die meisterhafte Beherrschung der Kampftechnik und des Einsatzes aller Kampfmittel unter den ständig wechselnden, erschwerten Bedingungen des modernen Gefechts.
  • Die Durchsetzung einer straffen militärischen Disziplin und Ordnung auf allen Gebieten des militärischen Lebens.
Wir sind uns der Anstrengungen bewusst, die auf diesem Wege vor uns liegen. Aber wir sind davon überzeugt, dass wir jede Aufgabe durch die Mobilisierung aller Kräfte unter der Führung der Partei, durch die allseitige Stärkung der Kampfkraft der Grundorganisationen das politisch streitbare Auftreten und disziplinierte militärische Handeln der Parteimitglieder, aller Schrittmacher mit dem Elan der Initiative der FDJ-Organisationen und aller Angehörigen des Truppenteils bewältigen werden – denn alle machen mit!

Im Truppenteil wird durch die Kommandeure, Politarbeiter, Partei- und FDJ-Organisationen der Ideenreichtum, die Tatkraft und die Massen- initiative aller Armeeangehörigen zielgerichtet auf die Übernahme von konkreten und messbaren Verpflichtungen gelenkt, die vorhandenen Wettbewerbsprogramme überarbeitet und dem Niveau der höheren Anforderungen entsprechend gestaltet. Gleichzeitig werden die Voraus- setzungen geschaffen, dass alle eingegangenen Verpflichtungen erfüllt werden können.

Die FDJ-Organisationen unseres Truppenteils erforschen in den Traditionszirkeln die revolutionären Traditionen der Thüringer Arbeiter und andere Kampftraditionen der örtlichen Arbeiterbewegung aus der Zeit der Novemberrevolution und der revolutionären Nachkriegskrise. Diese Erkenntnisse vermitteln sie allen Angehörigen des Truppenteils zur Vertiefung ihres Geschichtsbewusstseins.
Die Kommandeure und alle gesellschaftlichen Organisationen führen zu Ende des I. Ausbildungshalbjahres, im Monat Mai und in der Woche der Jugend und Sportler sowie zum Abschluss des Ausbildungsjahres Auswertungen und Massenkontrollen im sozialistischen Wettbewerb durch.
Genossen Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere!
In den Truppenteilen und Verbänden, Lehranstalten, auf den Booten, in den Abteilungen und Brigaden, in den Staffeln und Geschwadern, wo Ihr auch arbeitet, lernt und kämpft – schließt Euch unserer Aktion
„Roter Kampfwagen“
an!
Folgt den Spuren der bewaffneten Kämpfe der deutschen Arbeiter- klasse! Erweist Euch des revolutionären Mutes und unerschütterlichen Klassenbewusstseins der treuesten Söhne des deutschen Volkes würdig!
Vollbringt neue Taten beim zuverlässigen Schutz unseres sozialistischen Vaterlandes!

Wahrt und festigt das Klassen- und Waffenbündnis mit der Sowjetarmee und den anderen sozialistischen Bruderarmeen als ein Unterpfand unserer Unbesiegbarkeit!

Der heldenmütige Kampf der Befreiungsarmee Südvietnams und des gesamten vietnamesischen Volkes, seine Liebe zur Heimat und sein glühender Patriotismus, seine Opferbereitschaft, sein unüberwindlicher Wille zum Sieg und sein unbändiger Hass gegen den amerikanischen Imperialismus sind uns Beispiel militärischer Pflichterfüllung.
Unser sozialistisches Vaterland ist für die Todfeinde des deutschen Volkes, die westdeutschen Imperialisten und Militaristen und deren Söldlinge unantastbar.
Unser Entschluss ist gefasst,
 der Kampfbefehl ist gegeben.
Aufsitzen!                      Motor anlassen!                       Vorwärts!
Der Text im Original war in einer solch schlechten Qualität, dass eine Veröffentlichung nicht möglich war. Wir wollten jedoch eine Veröffentlichung dieses wichtigen Dokumentes nicht verzichten. Wir haben deshalb den Wettbewerbsaufruf wortwörtlich abgeschrieben.

 
Welche wichtigen Erfahrungen hat die Aktion „Roter Kampfwagen“ vermittelt?
Mit dem Aufruf wurde der Wettbewerb in der NVA erstmalig zentral unter einer Losung geführt. Die Bewertungskriterien wurden in Auswertung der Aktion geordnet und erleichterten die einheitliche Führung erheblich. Sehr gut gelang es damals, einen für die Armeeangehörigen sehr einprägsamen Auftakt zu schaffen. Wichtig ist jedoch, dass nicht nur die Emotionen geweckt werden.
Wichtig ist auch die Haltung des jeweiligen Kommandeurs zum Wettbewerb. Da darf es keinen Schematismus geben. In der Erziehungsarbeit liegt aus diesen Gründen ein Schwerpunkt auf den Vorgesetzten.
Wie kommt man, ihrer Meinung nach, im Wettbewerb an den Soldaten heran?
Regelmäßig organisieren wir Leistungsvergleiche in der Panzerfahr- und Panzerschießausbildung, der Kfz-Ausbildung und im Schießen mit Schützenwaffen. Der Leistungsvergleich beginnt in der Einheit. Danach zum Beispiel nach der 6. Fahrübung, wird der Vergleich im Truppenteil organisiert, später dann im Verband. In jedem Ausbildungshalbjahr wird ein Ausscheid der besten Züge durchgeführt. Im Rahmen des Verbandes konnten wir diesmal den 1. und 2. Platz belegen. Auch mit dem Partner-Truppenteil der GSSD wird der Leistungsvergleich durchgeführt. So erreichen wir eine breite Beteiligung aller Armeeangehörigen, wobei sich die älteren Diensthalbjahre bisher als die besten herauskristallisierten. In dieser Beziehung haben es die jüngeren Genossen etwas schwerer mitzuhalten. Das Bemühen um gute Leistungen ist jedoch auch bei ihnen vorhanden.
Wie gelingt es während der Verbandswahlen der FDJ, das Anliegen des sozialistischen Wettbewerbs an die jungen Armeeangehörigen heranzutragen?
Unsere Parteibeauftragten werden in folgenden Richtungen wirksam: Zum einen erläutern sie das Anliegen der Verpflichtungsbewegung in der NVA.
Dabei ziehen wir auch bewusst die Erfolgsbilanz unseres Truppenteils im sozialistischen Wettbewerb, die eigentlich mit dem „Roten Kampfwagen“ begann, heran. Zum anderen gewinnen wir die jungen Armeeangehörigen für eine weitere Leistungssteigerung im neuen Ausbildungsjahr. Auch wenn es noch so manche „Ecke und Kante“ zu überwinden gab, haben wir einen weiteren Schritt nach vorn gemacht. So konnten z.B. in der physischen Ausbildung stabile Ergebnisse erzielt werden, die sich wiederholen lassen.