Fla-SFL-Batterie

Die Truppenluftabwehr des PR-4
 
Die Fla-SFL ZSU 57-2
 
Das Panzerregiment – 4 hatte bei seiner Gründung 4 Fla-SFL ZSU 57-2 in der Fla-SFL-Bttr. im Bestand. Ursprünglich sollte das Regiment 6 Stück erhalten. Dies wurde jedoch aus verschiedenen Gründen nicht realisiert. Weiterhin war ein Zug Luftbeobachter vorhanden.
Besatzung:
Die Besatzung einer Fla-SFL bestand aus 6 Mann. Der Fahrer hatte seinen Platz, wie beim T-54, im linken Bugbereich der Wanne. Es gab einen Durchgang zum Kampfraum. Im Turm befanden sich vorn die Plätze der Ladeschützen jeweils links und rechts des Zwillingsgeschützes. Auf der linken Seite hinter dem Ladeschützen war der Platz des Richtkanoniers (richtet nach Seiten und Höhenwinkel). Auf der rechten Seite hinter dem Ladeschützen saß der Visierkanonier (Entfernungs- und Geschwindigkeitsbestimmung und Ermittlung des Kursparameters). Ganz im Heck befand sich der Platz des Kommandanten.

Plätze der Besatzung:

 
Erläuterung:   K         Kommandant                                        K2        Visierkanonier
                        Fa       Fahrer                                                   K3         Ladekanonier
                        K1       Richtkanonier                                       K4         Ladekanonier >
 
Taktisch – technische Angaben:

Gefechtsmasse
28 t
Länge
8,480 m
Breite
3,270 m
Höhe
2,750 m
Motorleistung
4 Takt Diesel/12V W-54 520 PS
VMax
30-50 km/h /Gelände/Strasse)
Fahrbereich
320-400 km (Gelände/Strasse) ohne Zusatzbehälter
460-575 km (Gelände/Strasse) mit Zusatzbehälter
Steigfähigkeit
bis 30°
Überschreitfähigkeit
1,4 m
Watfähigkeit
0,8 m
Besatzung
6 Mann
Nachrichtengeräte
Funkgerät R-113 und Bordsprechausrüstung R-124
sonstige Ausrüstung
Nachtsichtgerät TWN-1,   Winkelspiegel TNPU-185-B, Satz zur Spezialbehandlung GES-10 und Feuerlöschanlage
Bewaffnung
2x 57 mm
Flak S68
Munitionsvorrat
300 Granaten
Munition
Splittergranatpatrone UOR-281/UOR-281-U mit Leuchtspur und Aufschlagzünder MG-57/MG-3-57
Panzergranatpatrone UBR-281/UBR-281-U mit Leuchtspur und Bodenzünder MD 10
Masse Patrone: 6,61 kg
Masse Granate:
2,80 kg
Anzahl Patronen je Rahmen (Clip): 4
Masse Rahmen mit Patronen 28,50 kg
Richtbereich
Höhenrichtbereich -5° bis +85°
Seitenrichtbereich 360°
Richtgeschwindigkeit (Seite) 0,2-36°/s
Richtgeschwindigkeit (Höhe) 0,2-20°/s
Winkel je Handradumdrehung 2°
Feuerhöhe bei 0° Rohrerhöhung: 1,9 m
Visier
Reflexvisier WK-3, Arbeitsbereich:
   Entfernung zum Vorhaltepunkt: 5.500 m
   max. Zielgeschwindigkeit : bis 350 m/s
Skaleneinteilung der Zieleinrichtung:
Entfernungsskale: 100 m
Kursskale: 0-25
Geschwindigkeitsskale: 100 m/s
Skale des Neigungs- und Steigungswinkels
Feuergeschwindigkeit
200-240 Schuss/Minute
V0
1000 m/s
Feuerbereich
größte Schusshöhe:                           8.800 m
größte Schussweite:                         12.000 m
praktische Zielhöhe:                    100 – 4.000 m
praktische Zielentfernung:                    5.500 m span>

 

 

Quelle:Ralf Wagner, 2003, letzte Aktualisierung : 02/2004
Quellen:
 
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Heinz Kühn,
Steffen Gusczinski u.v.a
Truppenchronik des Truppenteils Georg Stöber 1953-1981
Gerold Möller“
11. Mot.-Schützendivision 1956-1990″, Selbstverlag Gerold Möller, 2. Auflage 2001
Helmut Krause
Diplomarbeit:“Zur qualitativen Veränderung der Struktur und Bewaffnung in der Entwicklung der TLA zur selbst. Waffengattung der LaSK der NVA bis zum Ende der 60-er Jahre“, NVA, Militärgeschichtliches Institut der DDR, 1984/ex GVS B415 732
Hr. Lange
Materialstudie: „Die Entwicklung der Truppenluftabwehr der NVA 1956-1974“, NVA, Kdo LaSK, CTLA, 1975 ex GVS B237077
Kneipphoff/Brix
Die Truppenluftabwehr der NVA, Edition Ost, 1. Auflage 2004
Wilfried Kopenhagen“
Die Landstreitkräfte der NVA“, Motorbuch Verlag, 1. Auflage 1999
Wilfried Kopenhagen“
Die andere deutsche Luftwaffe“, Transpress, 1. Auflage 1992
Lutz-Reiner Gau, Jürgen Plate, Jörg Siegert
Deutsche Militärfahrzeuge „Bundeswehr und NVA“, Motorbuchverlag, 1. Auflage 2001
Autorenkollektiv
Handbuch für Kanoniere der Truppenluftabwehr, 4. Auflage Militärverlag der DDR 1976
Said Amidow
Internetseite Vestnik PVO
ohne Autorenangabe
NVA ARMORED FORCES (Seite zur Bewaffnung der Vietnamesischen Volksarmee) inzwischen inaktiv
ohne Autorenangabe
Chinese Defence Today – Inoffizielle Seite der chinesischen Volksarmee.
Karl Heinz Otto
MTH „Flakartillerie“, Militärverlag der DDR, 1. Auflage 1987
Fotos/Tabellen:
(5)Internetseite Vestnik PVO
(7) MTH „Flakartillerie“,
(8)Armeerundschau (div. Ausgaben)
(18) Truppenchronik des FRR-11
(25) Zygankow/ Sossulin: Geschütze Granatwerfer, Geschoßwerfer
(28) Chinese Defence Today  
(30) Moderne Kriegstechnik, Verlag des MfNV, 1958
(31) NVA ARMORED FORCES
Entwicklung:
1948 begann im Konstruktionsbüro des NII-58 unter Leitung von W.G. Grabin die Konstruktion des Zwillingsgeschützes S-68. Basis bildete die neue 57mm Solo-Flak S-60. Die Flak S-68 war sowohl für eine SFL auf Kettenfahrgestell, als auch für ein Lafettengestell mit elektrischem Richtantrieb vorgesehen. Die Zwillingsflak auf Zweiachs-Kreuzlafette trug die Bezeichnung S-79., wurde auch erprobt, ging aber nie in die Serienfertigung. Für die SFL wurde das Fahrgestell des neuen mittleren Kampfpanzers T-54 modifiziert. 1950-1954 wurde das Fahrzeug mit der Bezeichnung Erzeugnis (isdelije) 500 erprobt. Nach Beginn der Serienproduktion im Werk Nr. 174 in Omsk wurde die SFL ab 1955 in der Sowjetarmee eingeführt. 1958 wurde die Serienproduktion auch im Werk 1001 und für die Geschütze S-68 im Werk Nr.946 (ab 1957) aufgenommen. 1960 wurde die Serienproduktion für die Fla-SFL in der UdSSR bereits wieder ein-gestellt. 
Einsatz:
Gefechtsordnungen:
In der Verteidigung bezog die Fla-SFL Batterie ZSU-57-2 ihre Feuerstellung in der Regel in der Gefechtsordnung Viereck bzw. Sechseck. Dabei waren die Fla-SFL gleichmäßig in einer Entfernung von ca. 50 bis 70m um die BBS (SPW-50PK BBS) verteilt.

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So muss dass aussehen! Sicherung einer Marschstrasse durch eine Fla-SFL-Batterie, rechts BBS 50PK.
 
An die Startstellung wurden folgende Anforderungen gestellt:
  • Schussfeld 360° bei einem Deckungswinkel von <00-50,
  • Tiefe der Deckung in Richtung des Erdgegners mindestens 15 m,
  • in panzergefährdeter und tieffluggefährdeter Richtung nächstgelegene Deckung in mindestens 800 m Entfernung von der Feuerstellung,
  • Zur Überprüfung der Visierlinie – Geländepunkte in mindestens 1.000 m Entfernung von der Feuerstellung,
  • Zum Einrichten der Batterie – Geländepunkte in mindestens 2.000 m Entfernung von der Bttr. Stellung,
  • weitere allgemeine Anforderungen hinsichtlich pioniertechnischem Ausbau, Schutz vor Kernwaffen u.a. MVM,

    Tarnung und Zufahrtswegen. 

Seite 2

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Die Fla-SFL ZSU-23-4 „Schilka“
Einsatz in der NVA:
Die Fla-SFL  ZSU23-4 löste in der NVA in den MSR das 14,5 mm Fla-MG ZPU-4 und die 23 mm Flak ZU-23-2 und in
den PR die Fla-SFL ZSU 57-2 ab. Die Fla-MG und Flak-Batterien in den MSR wurden zu Fla-SFL-Batterien (Fla-SFL-
Bttr.) umstrukturiert. Die erste Strukturänderung erfolgte bereits, bevor die erste „Schilka“ eine NVA Einheit erreicht

hatte. Nach dem Stellenplan, gültig ab 1.1.1965, sollte eine Fla-SFL-Bttr. über 6 Fla-SFL ZSU-23-4 verfügen. 

Ab

1.1.1968 wurde in den Streitkräften der Mitgliedsstaaten des Warschauer Vertrages die Einheitsstruktur des Ver-

einigten Oberkommandos umgesetzt. Diese sah für die Fla-SFL-Bttr. nur 4 Gefechtsfahrzeuge ZSU-23-4 vor.

1968

begann die Zuführung der ersten „Schilka’s“ in den NVA- Lehreinrichtungen, insbesondere in der Offizierschule Löbau.
Damit gelingt es erstmals in der TLA einen Ausbildungsvorlauf bei der Einführung eines neuen Systems zu erreichen.
Mehrere dieser „Schilka’s“ wurden in Folge zu Kabinettstatio
nen um
gebaut. 1969 werden als erste Einheiten die Fla-
SFL-Bttr. der 4. und der 8. MSD mit dem neuen System ausgerüstet. 1969 wurden dem PR-4 die 4 Schilka direkt von
der Ehrenparade in Berlin zugeführt.
 
Insgesamt zog sich der Prozess der Ausrüstung  der Einheiten mit dem System „Schilka“ bis 1975 hin. Als letzte er-
hielten die Regiments-Fla-Einheiten der 7.PD und das MSR-9 die „Schilka“. Auf Grund des langen Einführungs-
prozesses wurden 4 Modifikationen eingeführt: die ZSU-23-4 („0“), ZSU-23-4W und ZSU-23-4W1 und ZSU-23-4M.
Die ZSU-23-4 („0“) gab es nur an den Lehreinrichtungen, zum Teil als Kabinettstation. Im Zuge der durchgeführten
Hauptinstandsetzungen wurden die älteren Versionen W und W1 auf den Standart M/M1 gebracht.
 

1990   wiesen  die   Fla-Einheiten   der   NVA  daher   mit   den  „Schilka’s“  im  Wesentlichen einen einheitlichen
Ausrüstungsstandard aus. Obwohl 1982 mit dem Fla-Raketen-Artilleriesystem 2S6/2K22 „Tunguska“ die Produktion
des „Schilka“-Nachfolgers begonnen hatte und ab 1989 für den Export freigegeben wurde, war eine Ablösung der
„Schilka“ in der NVA zunächst nicht geplant. Stattdessen sollten die „Schilka’s“ weiter modernisiert werden Mit der
Einführung einer geringen Anzahl von 9K31 „Strela 1“ 1975 in einigen Panzerregimentern des MB III wurden die
betreffenden Fla-SFL-Bttr. zu Fla-Raketen-Artilleriebat-Batterien umstrukturiert. Die vier Fla-SFL bildeten nun einen
Fla-SFL-Zug. Mit Einführung des FRK 9K35 „Strela10“ ab 1987 =“font-family: Arial;“>sollte diese Struktur langfristig in allen MSR und PR
umgesetzt werden.
1988 verfügte die NVA über insgesamt 116 Systeme, davon 96 in den Regiments-Fla-Einheiten (24 Batterien) und
20 (5 Batterien) konserviert als Mobilmachungsbestand (je Mob-Division eine Fla-SFL-Bttr.).
Taktisch – technische Angaben:
Zeit zur Herstellung der Feuerbereitschaft:
5:00 min
Stellungswechsel: 5:00 min
max. Dauerbetriebsart Funkmessfeuerleitgerät:
2 h
max. Dauerbetrieb der Richtantriebe:
8 h
max. Dauerbetrieb der KWS-Anlage: 4 h
 
 1.       Fahrzeug / Stromversorgung
Gefechtsmasse
21t
Watfähigkeit
bis 1 m
Länge
6,535 m
Überschreitfähigkeit
bis 2,5 m
Breite
3,015 m
Seitenneigung
bis 20°
Höhe
Marschlage : 2,644 m
Gefechtslage: 3,165 m
Marschgeschwindigkeit n>
Straße: bis 50 km/h
Gelände: bis 30 km
Spurbreite
2,5 m
Bodenfreiheit
0,38 – 0,43 m
Fahrbereich
bei KS- Reserve für 1,5 bis 2 h Arbeitszeit der Gasturbine
auf Straßen: 450 km
im Gelände. 300 km
Antrieb
W-6M1 4-Takt-Diesel, 6 Zylinder, 280 PS(199kW) bei 2000 U/min
Stromversorgung
3 Phasen 220 V/ 400 Hz (erzeugt durch Umformer BP-112)
Primärstromquelle
Gasturbine DG4 M1 – 51,5 KW (70 PS), 27.600 U/min bei Vollast, Verbrauch ca. 90 l/h, angeschlossen Generator G/SW-2-14 und Umformer BP112
2. Waffensystem AZP 23:
Masse einer Waffe
85 kg
theor. Feuergeschwindigkeit
3.200 – 3.600Schuß/min*
V0 der Granate
900-1000 m/s
prakt. Feuergeschwindigkeit
500 Schuss/min je Rohr
(2000 Schuss/min*)
Seitenrichtbereich
360°
Max. Schusshöhe
1.500 m
Höhenrichtbereich
-4° bis 85°
Max Schussentfernung
Schrägentf. 2500 m
Kartenebene 2000 m
Menge der Kühlflüssigkeit je Rohr
85 l
Masse einer Granatpatrone
450 g
Kampfsatz:
2.000 Schuss
Feuerunterbrechung zur Rohrkühlung
15 s nach 150 Schuss
Kühlmittelmenge für Flüssigkeitsumlaufkühlung der Waffe
85 l
maximaler Neigungswinkel bei der Bekämpfung von Luftzielen
10°
maximale Geschwindigkeit bei der Bekämpfung von Luftzielen
25 km/h
* bezogen auf Schießen mit vier Rohren. Es konnte jedoch auch nur mit zwei Rohren gefeuert werden. In der
NVA wurde bei Gefechtsschießen generell nur mit zwei Rohren gefeuert.
3. Funkmessgerät RPK-2M:
Auffassentfernung (BA Sektorsuche)
12.000 m
Suchsektor (Seitenwinkel)
5-00 bis 13-00
(manuell einstellbar)
Entfernung der automatischenZielbegleitung
10.000 m
Suchsektor (Höhenwinkel)
+/-7,5°
Seitenschwenkbereich der Antenne
60-00 (360°)
Koordinatenfehler bei AZB nach Entfernung
+/- 10m
Höhenschwenkbereich der Antenne
-01-50 bis 14-40 (ca. -2° bis 87°)
Koord.-Fehler bei AZB nach Winkelkoordinaten
+/- 0-02
Winkelgeschwindigkeit der Antenne im Suchregime
20°/s (nach der Seite)
Frequenzbereich
 
Auflösevermögen bei autom. Zielbegleitung
75 m
Max. Leistungsaufnahme
Öffnungswinkel des Richtdiagramms
Sendeleistung
15 KW
4. Richtantriebe:
Richtgeschwindigkeit auf Erdziele
Seite/Höhe
15°/s +/-5%
Richtgeschwindigkeit auf Luftziele
Seite automatisch
45-60°/s
Seite halbautomatisch
65-75°/s
Höhe automatisch
30°/s
Höhe halbautomatisch
55-65°/s
5. Arbeitsbereich des Rechengeräts:
– Koordinaten x/y (Entfernung in den Kartenebenen):                         9.000 m
– Koordinate H (Höhe):
-100m bis 1.500 m
– Zielgeschwindigkeit:                                                                                450 m/s
Quelle:Ralf Wagner, 12/2004
 
Quellen:
Brix/Kneipphoff
Die Truppenluftabwehr der NVA, Edition Ost, 2004
Gau/Plate/Siegert
Deutsche Militärkraftfahrzeuge Bundeswehr und NVA Motorbuchverlag, 1. Auflage Stuttgart 2001
Autorenkollektiv
Handbuch für Fla Einheiten, Militärverlag der DDR, 1. Auflage, Berlin 1990
Autorenkollektiv
Handbuch für Kanoniere der Truppenluftabwehr, Militärverlag der DDR, 4. Auflage, Berlin, 1976
Karl Heinz Otto
MTH Flakartillerie, Militärverlag der DDR, 1. Auflage, Berlin 1981
Karl Heinz Otto
MTH Truppenluftabwehr, Militärverlag der DDR, 1. Auflage, Berlin 1989
C-TLA der NVA
Auskunftsbuch der Truppenluftabwehr 1985 ex GVS B597030
www.
shilka.guns.ru – Internetseite von Said Aminow zur „Schilka“ (Russisch)
www.
North Vietnamese Army Armored Forces: ZSU-23-4 „Shilka“ (Englisch)
Anatoli Dokutschajew
„Schilka – Einsatz in 39 Ländern“, Utschitelskaja Gazeta“ Nr.17; 22.4.2003
www.
Internetseite von Sergej Tschitschikow zur Offiziersschule Baranow (Russisch)
www.
Internetseite zum Einsatz kubanischer Freiwilliger in Angola, speziell MiG-23 (Spanisch)
www.
Seite „Radioelektronnaja Woijna“ zur Luftschlacht über der Bekaa-Ebene 1982 (Russisch)
www
„Disaster in Lebanon: US and French Operations in 1983″ von Tom Cooper & Eric L Palmer, 2003 auf ACIG.org(engl.)
www.
JED – Site (Englisch)
 
Gefechtsordnungen der Fla-SFL-Batterie ZSU-23-4
Das die „Schilka“ ein hochmobiles System war, das auch autonom handeln konnte, wurden die „herkömmlichen“
Gefechtsordnungen der Flak „Dreieck/Keil“; „Kreis/Sechseck/Viereck“ und „Linie“ entsprechend angepasst:
„Linie der Gefechtsfahrzeuge“ – eine GO, die sowohl in der Verteidigung, im Angriff als auch im Begegnungsgefecht eingenommen werden konnte.
„Zwei Linien der Gefechtsfahrzeuge“ – GO, für – Begegnungsgefecht, Angriff und Verfolgung
„Zwei Linien der Gefechtsfahrzeuge rechts und links gestaffelt“ – GO für – Verteidigung, Angriff und Begegnungsgefecht
„Batterie oder Zugkolonne“ GO für den Marsch
Auch bei der Fla-SFL-Batterie wird die Wahl der GO entscheidend dadurch bestimmt, ob die Hauptan-
flugrichtung bekannt ist. gf. müssen je Zug oder ggf. je Fla-SFL die Sektoren für die Feuerführung vorge-
geben werden.
Abkürzungen:
 
IZ/ MTG: Protzenstellung mit den Zugfahrzeugen der Geschütze und  Munitionstransportfahrzeugen  

Quellen:
DV NVA
DV 327/0/002 Gefechtsvorschrift der Flakartillerie der Truppenluftabwehr Batterie bis Geschütz/ Fla-SFL, 1985
  
Quelle: Ralf Wagner,10.2.2007
Die Redaktion möchte sich an dieser Stelle bei den Kameraden der 11. MSD bedanken, mit deren Einverständnis
wir große Teile Ihrer Internetseite verwenden durften.

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Die automatisierte Führungsstelle (AFüSt) Pu-12, Pu-12M (9S482/9S482M)

1. PU-12/ PU-12 M in der NVA

Der PU 12/ PU-12M (Пункт управления / Führungspunkt) dient zur automatisierten Darstellung,
Bearbeitung und Übermittlung von Luftlagedaten und zur Sicherstellung der Führung und Feuerleitung
in den
– Fla-SFL-Batterien ZSU-23-2 „Schilka“ und den Fla-Raketen-Artilleriebatterien (ZSU- 23-4 „Shilka“ und FRK  9K31M „Strela 1“ bzw. 9K35M „Strela10“ sowie den
– Fla-Raketenregimentern 9K33BM2 „OSA-AK“.
Die Einführung des PU-12 in den Fla-SFL-Batterien der 4. MSD begann ca. 1983. Das FRR-4 erhielt 1987
6 PU-12M (5x für die FRBttr`n 1x FüBttr) und behielt diese bis zur Auflösung im Bestand. Noch vor Übergabe
der Technik in den Bestand der Bundeswehr wurden die Blöcke SAU (Block zum Zusammenwirken mit den Frontfliegerkräften) demontiert und als sensitive Technik an die Sowjetunion zurückgegegeben. Die Ausrüstung
der Leiter TLA der 4. MSD mit PU-12/PU-12M war 1985 abgeschlossen.
 

PU-12 in Marschlage, äußerlich nur durch den Mast und des an Stelle des Turms aufgesetzten Aggregats vom SPW-60PA zu unterscheiden.

Der PU-12M der Führungsbatterie  wurde  mit  der  P-18  und  P-40  gekoppelt  (möglich war auch mit P-15). Dabei konnte der Pu-12M bis 300m entfernt von der Funkmessstation stehen. Die Telecode- Übertragung der Luftlageinformation an die Fla- Raketenbatterien erfolgte per Funk oder Draht. Die P-19 der Führungsbatterie konnte direkt mit den PU-12 der Fla-Ra- ketenbatterien kommunizieren, da sie ebenfalls über das ASPDU verfügte. Nachteilig war jedoch, dass die automatisierte Feuerleitung beim PU in den Fla-Raketenbatterien endete und von dort per Sprechfunk die Zielzuweisung nach Seitenwinkel und Entfernung an die einzelnen SLS gegeben werden musste.
 
Nach 1990 wurden mehrere PU-12M zusammen mit dem FRK 9K33 an Griechenland abgegeben. der überwiegende Teil wurde verschrottet und nur eine geringe Anzahl „überlebte“ im Bestand der Bundeswehr. Da jedoch zur „Bedrohungssimulation überwiegend Einzelkomponenten eingesetzt werden, erleben sie dort keinen praktischen Einsatz. Ein PU-12 befindet sich im Bestand des militärhistorischen Museum Dresdens, ist derzeit jedoch nicht zu besichtigen.

                 1990: die zusammengezogenen PU-12/ PU12M der NVA rosten ihrem Schicksal entgegen.

2. Ausrüstung 
Als Basisfahrzeug diente ein SPW 60PU, der zugleich als Basisfahrzeug für verschiedene Funkgerätesätze, wie beispielsweise R-145) dient. Das Basisfahrzeug unterscheidet sich im Wesentlichen vom SPW-60PB nur durch den fehlenden Turm, die entsprechende Öffnung wurde nachträglich mit einer Stahlplatte geschlossen. Zum Basisfahrzeug gehören die Kern- waffenschutzanlage, Beobachtungs- und Nachtsichtausrüstung sowie die Heiz- und Lüftungsanlage.Gerät zur automatisierten Führung ASPD bzw. ASPD-U (автоматическая система передачи данных усовершенствованная). Das Gerät dient zur automatischen Übertragung, Empfang, Speicherung und Darstellung (auf einem Rundsichtgerät) von Luftlage informationen, dem Empfang und der Abgabe adressierter Zielzuweisungen sowie dem Empfang, der Übertragung und Darstellung von Kommandos oder Meldungen in Form zweistelliger Ziffern. Nachrichten
knoten
– Zur Sicherstellung der
Führung ist der PU-12/ PU-12M mit fünf Funkgeräten und der Möglichkeit fünf Drahtnachrichten sicherzustellen ausgerüstet (siehe auch Nachrichtengeräte).
Zur Stromversorgung ist der PU-12M mit dem E-Aggregat AB1-P30M1 für 220V und 50Hz sowie mit einem von einem Fahrzeugmotor angetriebenen Generator G-290B ausgerüstet.
Das Navigationsgerät mit Kurstisch KP-4 gewährleistete eine maximale Koordinatenabweichung von 1% der zurückgelegten Strecke. Die maximalen Fehler in der Zielzuweisung bei der Arbeit mit dem Navigationsgerät betrugen nach dem Seitenwinkel 5° und nach der Entfernung 3.000 m. Zum Vermessen der Startstellung und Einrichten der Navigationsgeräts dient der Richtkreis PAB-2A.
3. Gerät zur automatisierten Führung ASPD bzw. ASPD-U  
Das folgende Schema (Quelle: 53) stellt grob den Informationsfluss in der AFüSt dar:
Zum ASPD-U (ASPD) gehören folgende Hauptelemente : 
Schrank RPS-M  beinhaltet den Telecodesender (R), – Empfänger (P) und Synchronisationsblock (S). Diese 3 Blöcke sind beim Pu-12 noch separat, beim Pu-12M in einem Schrank untergebracht. Der Empfänger dient dem Empfang, der Decodierung und Verstärkung und der Luftlageinformationen sowie der Berechnung der Lage der zugewiesenen Ziele unter Berücksichtigung der Parallaxe. Der Sender dient der Kodierung und dem Senden von Luftlageinformationen entsprechend der mit Hilfe des Pultes DI ausgewählten Ziele. Der Synchronisationsblock dient der zeitlichen Steuerung der verschiedenen Betriebsarten des ASPD. 
Block SSP – Gleichlauffolgeantrieb- gewährleistet die synchrone Arbeit des ASPD mit einer angeschlossenen Funkmess-Aufklärungsstation zur Übertragung der Primärluftlage. 
 Block DTP – Geber der Parallaxe – sichert die ständige automatische Eingabe des Stellungsunterschiedes der AFüSt zu einem festgelegten Punkt (z.B. Gefechtsstand) in das Telecodegerät.
 Tochtersichtgerät IT-45 zur Darstellung der Luftlageinformation. Dabei kann sowohl die Primär-Luftlage ( von einer direkt angeschlossenen Funkmessstation) oder Sekundärluftlage (Übertragung von einem anderen Pu-12) dargestellt werden. Es besteht die Möglichkeit der Darstellung in zwei unterschiedlichen Maßstäben (bis 100 km, bis 50 km). 
 Pult DK (DCH)– Geber der Charakteristiken. Mit Hilfe dieses Eingabepultes können dem ausgewählten Luftziel Charakteristiken, wie beispielsweise Gegner/Eigner, Gruppenziel, Zielhöhe u.a. oder die Zielzuweisungsinformation zugewiesen werden. 
 Block FR – Block zur Formierung der Auslenkung Formierung der Ablenkspannungen für das RSG für die x- und y Koordinaten sowie die Entfernungsmarken.
 Stromversorgungsblock UOstellt alle für den Betrieb des ASPD erforderlichen Spannungen zur Verfügung.
Im nachfolgenden Schema (Quellen 53) ist das Zusammenwirken der Hauptelemente des ASPD dargestellt:
 

Quellen:
Autorenkollektiv
Handbuch für Planzeichner und Funkorter der Truppenluftabwehr, 1. Auflage Militärverlag der DDR 1980
Autorenkollektiv
Handbuch für Fla-Raketenschützen und Funkorter der Fla-Einheiten der Truppenluftabwehr , 1. Auflage, Militärverlag der DDR 1984
Autorenkollektiv
Handbuch für Fla-Einheiten, 1. Auflage Militärverlag der DDR 1990
NVA, Kdo LaSK; CTLA
Auskunftsbuch der Truppenluftabwehr 1985, ex GVS B 597030
Helmut Krause
Diplomarbeit:“Zur qualitativen Veränderung der Struktur und Bewaffnung in der Entwicklung der TLA zur selbst. Waffengattung der LaSK der NVA bis zum Ende der 60-er Jahre“, NVA, Militärgeschichtliches Institut der DDR, 1984 
ex GVS B415 732
Fotos/ Darstellungen:
(2) Ralf Wagner
(8) Armeerundschau
(19) Frank Isemer 
(40) Hochschule „N.F. Watutin“ des Kdo`s Fla-Raketen Poltawa   
(53) Handbuch für Fla-Raketenschützen und Funkorter…. s.o. 
(54) Handbuch für Fla-Einheiten, 1. Auflage Militärverlag der DDR 1990

Bestand der „Schilka-Batterie“
Struktureinheit
Fla-SFL-Batterie
Fla-SFL-Batterie span>
Fla-Raketen- Artilleriebatterie
Führungsmittel
Führungsgruppe
BBS auf SPW-60 PB
Führungsgruppe BBS
PU-12/ PU-12M
BBS und ZBS jeweils auf PU-12/ PU-12M
Gefechtsmittel
2 FZ mit je 2 ZSU23-4
2 FZ mit je 2 ZSU23-4
1FRZ mit  4x 9A31 oder 1x 9A35 und 4x 9A34
1 FZ mit 4 ZSU23-4
Gefechts- sicherstellung
Munitionstransportgruppe mit 4 TLF auf ZIL-131 und Instandsetzungsgruppe mit MTO
Munitionstransportgruppe mit 4 TLF auf ZIL-131 und Instandsetzungszug mit MTO
Munitionstransportgruppe mit 4 TLF auf ZIL-131, Raketentransportgruppe und Instandsetzungszug
 
Schema der Funkverbindungen
1.) In der Fla-SFL-Bttr. (ohne AFüSt)
2.) In der Fla-Raketen-Artillerie-Bttr. (mit AFüSt)
Schemen lt. DV327/0/002 Gefechtsvorschrift der Flakartillerie 1985
Quelle: Ralf Wagner, 12/2004

4. Nachrichtengerät
Der PU-12/ PU-12M verfügt über umfangreiche Nachrichtenmittel. So gab es im Pu-12 fünf Funkgeräte mit dazugehörigen Antennenverstärkern, einen 16m Teleskopmast und ein umfangreichen System der inneren Verbindung mit Pulten, mit denen sich die Besatzung auf verschiedene Funkgeräte schalten konnte. Mit den Funkgeräten konnten beispielsweise folgende Netze bedient werden:
FuG/ Typ
Frequenzbereich
Reichweite
Funknetze (FRBttr)
Funknetze (Fla-SFL-Bttr)
FuG-1 (R-123)
20-51,5 Mhz
15-20 km
Funknetz Luftlage (Netz ZZW Nr.2,Planzeichner)
Funknetz Luftlage (Netz ZZW Nr.2,Planzeichner)
FuG-2
(R-123)
20-51,5 Mhz
15-20 km
Funknetz des Deckungsobjektes (L-TLA MSR/PR)
Funknetz des Deckungsobjektes (MSB/PB)
FuG-3
(R-111)
20-52 Hhz
25-30 km
Funknetz Führung K-FRR
Funknetz LTLA MST/PR
FuG-4
(R-123)
20-51,5 Mhz
15-20 km
Funknetz zur Führung der FRBttr
Funknetz zur Führung der Fla-SFL-Bttr
FuG-5
(R-407)
62-60 Mhz
bis 15 km Reichweite
Funknetz zum Empfang der automatisierten Feuerleitung (FRR)
Funknetz zum Empfang der automatisierten Feuerleitung (MSD/PD)
Unterbringung der Nachrichtenausrüstung im Pu-12M
rc=“http://www.panzerregiment4.de/wordpress/images/stories/fbild27.jpg“ style=“width: 526px; height: 296px;“ alt=““ />

Weiterhin war es möglich, fünf Fernsprechverbindungen anzuschließen. Das folgende Schema (Quellen 53) verdeutlicht die Nachrichtenverbindungen in der AFSt .

Fla-SFL ZSU-23-4 „Schilka“
Entwicklung:
Am 17. April 1957 fasste der Ministerrat der UdSSR den Beschluss zur Entwicklung der Fla-SFL „Schilka“ (später ZSU-23-4) und „Jenissej“ (später ZSU-37-2) als Ablösung für die 37mm Flak M1939, die 14,5 mm Fla-MG ZPU-4 und die 57 mm Fla-SFL ZSU-57-2. Dabei sollte die „Shilka“ in den Fla-Einheiten der Mot.-Schützenregimenter und die „Jenissej“ in denen der Panzerregimenter zum Einsatz kommen. Allein für die Sowjetarmee wurde für den Zeitraum, von 1963 bis 1965 von einem Bedarf von 850 ZSU-23-4 und 450 ZSU-37-2 ausgegangen. An der Entwicklung der Shilka waren folgende Konstruktionsbüros beteiligt:
Gesamtsystem:
OA LOMO (Leningrad)
Basisfahrzeug GM 575 :
OKB-40
Funkmessfeuerleitgerät „Tobol“:
OKB 357 und OKB 658
Bewaffnung:
ZKB-14und OKB 575
Gasturbine D4:
NAMI
Im Dezember 1960 wurde das erste Erprobungsexemplar fertig gestellt. Die Werkserprobung erfolgte vom Dezember 1960 bis zum August 1 >961, der unmittelbar die staatliche Erprobung auf dem Donkusker Polygon (Gebiet Orenburg) und dem Panzererprobungsgelände von Kubinka. Während der Erprobung wurden mit dem Erprobungsgerät 14.194 Schuss abgefeuert, 1.490 km zurückgelegt und 172 Stunden Gefechtsarbeit mit dem Funkmessfeuerleitgerät durchgeführt. Parallel erfolgte die Entwicklung und Erprobung der ZSU-37-2.
Im Ergebnis empfahl die Kommission jedoch trotz günstiger Erprobungsergebnisse nur die Schilka sowohl in den Mot.-Schützen- und Panzerregimentern einzuführen. Ausschlaggebend dürfte die Tatsache gewesen sein, dass Punktzielangriffe zu diesem Zeitpunkt ausschließlich mit ungelenkten Bomben und Raketen im Tiefflug erfolgten. Im Bereich bis 1.500 m hatte sich die Schilka deutlich effektiver als die Jenissej erwiesen. Außerdem war bereits das Fla-Raketensystem „Strela-1“ in Auftrag gegeben worden, dass die Schilka ergänzen und die Jenissej ersetzen konnte. Am 5. September 1962 wurde daher durch dem Ministerrat der UdSSR die Serienproduktion der „Schilka“ beschlossen. Die Überführung in die Serienproduktion dauerte bis 1964. In diesem Jahr wurden die ersten 40 „Schilkas“ ausgeliefert. Ende der 60-er Jahre betrug die Jahresproduktion bereits 300 Stück.
1962 gab es bereits Überlegungen die Schilka mit einer 30mm Zwillingskanone NN-30, die auch in den Geschütztürmen AK-230 (Zwilling) und AK-630 (6-fach Revolvergeschütz) auf sowjetischen Kriegsschiffen eingesetzt wurden, auszurüsten. Diese Projekte ließen sich nicht umsetzen, führten jedoch im weiteren zur Entwicklung der 30mm MK 2A38. Versuchsweise
wurde diese Waffe auch in die „Schilka“ eingebaut. Inzwischen war jedoch die Idee eines kombinierten Fla-Artillerie-Raketenkomplexes entwickelt worden, so dass 1970 die Entscheidung durch den Ministerrat der UdSSR die Entscheidung getroffen wurde, ein völlig neues System, die „Tunguska“ zu entwickeln. Diese Entwicklung dauerte fast 12 Jahre. Mit dem Beschluss zur Überführung der 2K22/2S6 „Tunguska“ in die Serienproduktion endete 1982 die Produktion der „Schilka“.
Versionen:
1962
ZSU-23-4, in der NVA auch als ZSU-23-4 „0“ bezeichnet
1968
ZSU-23-4W Komandeurspult mit verschiedenen Anzeigeeinrichtungen zur Kontrolle Zuverlässigkeit der Systeme
1970
ZSU-23-4W1 modernisiertes Rechengerät, das die automatische Zielbegleitung bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit von bis zu 40 km/h gewährleistet (vorher 20 km/h)
1973
ZSU-23-4M Modernisierung des Waffensystems zur Erhöhung der Zuverlässigkeit und Stabilität, der Verlängerung der technischen Nutzungsdauer. U.a. wurde die pneumatischen Ladeeinrichtung komplett überarbeitet, Erhöhung der Feuergeschwindigkeit von 3.500 auf 4.500 Schuss/ min, verändertes Kommandantenpult
 
ZSU-23-4M1
1977
ZSU-23-4M3 (3. Generation) Ausrüstung mit dem Kennungsgerät „Luk“. Im Zuge der Hauptinstandsetzung wurden alle ZSU-23-4M auf den Status M3 gebracht. 1982 endete die Serienproduktion
1979
Speziell für den Einsatz in Afghanistan entstand eine Version, die nachträglich als ZSU-23-4M2 bezeichnet wurde. Dabei handelte es sich aber im Wesentlichen um die Umrüstung älterer Schilkas. Diese Version war in erster Linie zur Bekämpfung von Erdzielen im Gebirge vorgesehen und wurde daher ohne Funkmessfeuerleitgerät gebaut. Dafür war diese Version mit einem speziellen Nachtsichtvisier für den Erdziele ausgerüstet. Die praktische Feuergeschwindigkeit betrug 3.000 Schuss/min.
 
ZSU-23-4M4 modernisierte Version der Schilka aus Belorussland mit Funkmessfeuerleitgerät
 
ZSU-23-4M5 modernisierte Version der Schilka aus Belorussland mit opto-elektronischem Feuerleitgerät
 
„Donezk“ modernisierte Version der „Schilka“ aus der Ukraine, Funkmessfeuerleitgerät und zusätzlich FR kleiner Reichweite „Igla“
 
ZSU-23-4MP modernisierte Version der „Schilka“ aus Polen mit opto-elektronischem Feuerleitgerät und FR kleiner Reichweite „GROM“
 
Einsatzländer, militärischer Einsatz:
Insgesamt wird die Schilka in 39 Ländern eingesetzt u.a. in: Afghanistan, Algerien, Ägypten (118), Belo-
russland, Bulgarien, DDR (128), Griechenland, Indien (>100), Irak, Kuba, Mongolei, Peru, Polen, Rumänien,
Russland, Slowakei, Syrien (>400), Ungarn, Ukraine, Vietnam.
Im chinesisch-sowjetischen Grenzkonflikt am Ussuri 1968 wurde die „Schilka“ durch die Sowjetarmee erfolgreich gegen chinesische Bodentruppen eingesetzt.
1970 Einsatz am Suez Kanal gemeinsam mit S-125 , Einsatz durch sowjetische Militärspezialisten, denen es gelang mehrere israelische Mirage III und F-4E Phantom II abzuschießen. Allein am ersten Einsatztag, dem 30.9.1970 konnten mit 7 israelische Flugzeuge (davon 5 mit S-125) abgeschossen werden.
Oktober 1973 – Im so genannten 7-Tage Krieg setzten Ägypten und Syrien „Schilkas“ sowohl zur direkten Deckung der Linieneinheiten, aber auch zur Deckung von Fla-Raketenbatterien und durch die syrischen Armee im Bestand von Fla-Abteilungen zur Deckung von Panzerbataillonen ein. Dabei zeichneten sie sich durch eine hohe Effektivität bei der Abwehr israelischer Luftangriffen aus geringen Höhen aus. Von 98* durch die Luftabwehr Syriens abgeschossenen Kampfflugzeugen entfielen 11 auf die „Shilka“. Dabei muss berücksichtigt werden, dass ein Teil der Abschüsse durch Fla-Raketenkomplexe möglich wurde, weil ein Unterfliegen des Radars dieser Komplexe durch massives Feuer der „Schilkas“ verhindert wurde.
*) In dieser Zahl sind alle „Hits“ berücksichtigt, d.h. auch Maschinen, die beschädigt zur Basis zurückkehren mussten und zum Teil wieder einsatzbereit gemacht werden konnten.
1975 wurde durch Ägypten neben der kompletten Dokumentation für die eingesetzten sowjetischen Funkmessstationen und Fla-Raketensysteme auch die Dokumentation der „Schilka“ an die USA übergeben.
1982 Luftschlacht in der Bekaa-Ebene. Im Zuge der Operation der Israelis zur Liquidierung der PLO im Libanon sollte Syrien gehindert werden zugunsten der PLO einzugreifen. Deshalb bestand das Ziel die syrische Luftverteidigung im Libanon auszuschalten. Nachdem es Israel gelungen war, das syrische Informations- und Lagezentrum im Shouf-Gebirge zu liquidieren entwickelte sich eine für Syrien extrem verlustreiche Luftschlacht. Israel reklamiert für sich den Abschuss von 92 syrischen Maschinen und Vernichtung von mehr als 40 SAM-Stellungen bei 3 eigenen Verlusten. Syrien bestätigt den Verlust von 60 Maschinen, weniger als 30 SAM-Stellungen bei 19 Abschüssen. In jedem Fall gelang es Israel jedoch die bodengestützte Luftabwehr einschließlich der „Schilkas“ unter Nutzung von Funkmessstörungen, Scheinanflügen und Drohnen effektiv niederzuhalten.
1983 Intervention der USA, und Frankreichs zugunsten der Falangisten im Libanon. Die Militäraktion richtet sich gegen die PLO, drusische Milizen, Syrien und die durch den Iran unterstützten schiitischen Milizen und war von einer Reihe von Luftschlägen begleitet. Zu deren Abwehr wurden verschiedene Flak- und Fla-Raketensysteme verwendet, so dass eine eindeutige Zuordnung nicht möglich erscheint.
17. 9.1983
zwei Hawkes „Hunter“ der libanesischen Luftwaffe durch Flak, zumindest eine davon durch eine „Schilka“
19. 9.1983 
leichter britischer Aufklärer SRS-126 durch „Schilka“
19.9.1983 
eine F-8E „Crusander ( Bruchlandung nach Flaktreffern auf dem Flugzeugträger Clemenceau).
10.11.1983 
eine französische Super Etendart (Bruchlandung) nach Treffer von Strela 2
16.11.1983
eine israelische Kfir C.2
4. 12. 1983 
zwei A-6E „Intruder“, eine A7E „Corsair“ der USN*
* Syrien reklamiert insgesamt am 4. Dezember 1983 12 USN-Flugzeuge mit den beiden von der UdSSR gelieferten S-200 über dem Mittelmeer und Libanon vernichtet zu haben, darunter zwei F-14, eine E-2C „Hawkeye“, der Rest A6 und A7. Seitens der USN gibt es diesbezüglich keine Informationen.
1984 bis 1989 Angola Einsatz der Schilka auf der Seite der kubanischen Einheiten in Angola gegen die UNITA und die südafrikanische Luftwaffe. Am 20. Februar 1988 Abschuss einer Mirage F.1AZ (SAAF-245 Mj. Edward R. Every) durch eine kubanische Schilka.
1979 -1988 In Afghanistan wurde die „Schilka“ zum Schutz von Konvois und zum Kampf gegen befestigte Bergstellungen eingesetzt. Konvois, die von „Schilkas“ begleitet wurden, waren sowohl gegen Angriffe aus befestigten Hinterhalten, Bergstellungen oder leicht gepanzerten Fahrzeugen wirkungsvoll gedeckt. Sie war bei den Muhashedin gefürchtet und erhielt den Beinamen Sheitan-arba (Teufelswerk).
1990 Während der Operation „Wüstensturm“ gegen den Irak wurde der überwiegende Teil der Luft-
angriffsmittel weit über einer Höhe von 1.300m und damit außerhalb der Reichweite der „Schilka“ ein-
gesetzt. In geringen Höhen operierten fast ausschließlich A-10A Thunderbolt II und Kampfhubschrauber
AH-64. Mehrfach wurden durch Schilkas die in geringen Höhen operierenden A-10 aufgefasst und be-
schossen. Doch auf größere Distanz erwies sich die A10 als zu beschussfest. Zudem hatten die Be-
waffnung der A-10 (30mm Gatling mit Uran-Munition), wie auch der AH-64 (PALR Hellfire) eine
größere Reichweite, so dass die „Schilkas“ gegen beide Systeme chancenlos waren.

2003 Angriff der USA und Großbritanniens auf den Irak. Der Irak wird innerhalb eines Monats besetzt. Wirksamste Luftabwehrwaffe der Iraker ist die RPG-7 mit der es gelingt, mehrere AH-64 und UH-60 abzuschießen. Über Einsätze und Erfolge der noch verfügbaren „Schilkas“ ist nichts bekannt.
Quelle: Ralf Wagner, 12/2004
Quellen:
www
Internetseite von Said Aminow zur „Schilka“ (russisch)
www
North Vietnamese Army Armored Forces: ZSU-23-4 „Shilka“ (englisch)
Anatoli Dokutschajew
„Schilka – Einsatz in 39 Ländern“, Utschitelnaja Gazeta“ Nr.17; 22.4.2003
www
Internetseite von Sergej Tschitschikow zur Offiziersschule Baranow (Russisch)
www
Internetseite zum Einsatz kubanischer Freiwilliger in Angola, speziell MiG-23 (spanisch)
www
Seite „Radioelektronnaja Woijna“ zur Luftschlacht über der Bekaa-Ebene 1982 (Russisch)
www
„Desaster in Libanon: US and French Operation in 1983“ von Tom Cooper & Eric L Palmer, 2003 auf ACIG.org (engl.)
www
JED – Site (engl.)
Fla-SFL ZSU-23-4 „Schilka“
1. Bestand
Die Hauptsysteme der Fla-SFL sind das Basisfahrzeug, das Spezialteil und die Primärstromversorgungsanlage.
Spezialteile:
  • 23 mm Vierlings Flak AZP-23M
  • Funkmessfeuerleitgerät RPK-2M (1RL-33M)
  • Optisches Visier
  • Richtantriebe 2Ä2
  • Nachrichtenausrüstung (R-123 / R-124)
  • EWZ
Primärstromversorgung:
  • Gasturbine DG-4M
  • Zusatzgetriebe
  • Generator
  • Umformerblock BP-12
  • Steuer und Regeleinrichtung
 

Basisfahrzeug GM575:

  • Wanne,
  • Motor,
  • Kraftübertragung,
  • Laufwerk, elektrische Anlage, Beobachtungsgeräte,
  • Lüftungsanlage,
  • Kernwaffenschutzanlage,
  • Feuerlöschanlage,
  • Navigationsgerät
Aufbau Spezialteil – Turm:

Zeichnung: shilka.guns.ru=“Microsoft Word 10″ name=“Generator“>

1-Parallelogrammstange der Wiege 2- linker Gurtkasten 3; 12- linkes und rechtes Lot 4; 11- Linke und rechte Winde
5;10 Kühlleitungen 6 Mündungs- feuerdämpfer 7 Trosse zum Wechseln der Läufe  8 unteres Zwillingsgeschütz
9 oberes Zwillingsgeschütz 4; 11- rechte Winde 13- rechter Gurtkasten 14- Platz des Funkorters
15 Handrad zum Richten nach der Höhe 16- Turmblockierung 17- Druckluftflasche des Systems PAZ
18- Feuerlöscher
19- Steuerpult PAZ  20- Platz des Oberfunkorters 21- Antennenfuß (Funkgerät) 22- Platz des Kommandanten
23-Steuerblock für das Navigationssystem 24- Handrad zum Richten nach der Seite 25- linkes gepanzertes Schutzschild       26- Kühlflüssigkeits- behälter
 
Die Redaktion möchte sich an dieser Stelle bei den Kameraden der 11. MSD bedanken, mit deren Einverständnis wir große Teile Ihrer Internetseite verwenden durften.