StKRD

Militärarzt

1956 wurden die ersten Militärmediziner in Greifswald („Militärmedizinische Sektion an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“, kurz „MMS“) ausgebildet. Das Studium dauerte 5 Jahre. Nach dem Staatsexamen erfolgte die Ernennung zum Leutnant und es schloß sich eine einjährige Pflichtassistenz an, die in den Lazaretten der NVA absolviert wurde. Danach ging es in den Truppendienst oder in die klinischen Bereiche der Lazarette. Bis zur Ernennung zum Offizier war man Offiziersschüler (OS) und hatte zum Schluss 5 (!) Balken auf der Schulter. Bei den ersten 5 Jahrgängen bestand für die Bewerber die Möglichkeit, sich für eine Gesamtdienstzeit von 15 Jahren zu verpflichten und danach in den zivilen Sektor (also in das staatliche Gesundheitswesen) zu wechseln. Ende der 60-er, Anfang der 70-er Jahre war dann eine Pause in der keine Direktausbildung von Militärmedizinern erfolgte.

Bedingt durch die Beendigung der Dienstzeit vieler Militärärzte wurde 1976 wieder mit regulären Studienjahrgängen begonnen. Diesmal galt aber die Verpflichtungszeit von 25 Jahren, wie damals für alle Offizierslaufbahnen der NVA. Die Ausbildungsmodalitäten hatten sich auch geändert: Die Einberufung erfolgte nach dem Abitur, in der Regel nach den Sommerferien. Nach einer Grundausbildung von 4 Wochen (diese wurde von OS des 3. Ausbildungsjahres der Offiziershochschule der Landstreitkräfte Löbau durchgeführt; ab dem Studienjahr 1985 dann in Eigenregie der MMS durch OS des 4. Studienjahres) sind die frisch als OS vereidigten Mil.- med.- Studenten in das zentrale Lazarett der NVA Bad-Saarow und das Lazarett Dresden „verlegt“ worden und haben dort innerhalb des ersten Jahres eine Ausbildung zum „Facharbeiter für Krankenpflege“ absolviert.

Dieser Abschluss entsprach dem Abschluss einer Krankenschwester im zivilen Sektor und wurde auch als solcher anerkannt (Es gab einen Facharbeiterbrief). In dieser Zeit war ma

n im sogen. „null‘-ten Studienjahr“, man hatte also nur die Buchstaben OS ohne einen Balken auf dem Schulterstück. Danach ging es zurück nach Greifswald und es gab den ersten Balken. Im

Studienjahr vereinten sich zu diesem Zeitpunkt die NVA- OS mit den OS des MdI (die dann zu Polizeiärzten wurden) und die des MfS, die Ihre Grundausbildung in Glienicke bei Potsdam und ihre Krankenpflegeausbildung im Krankenhaus Berlin-Buch erhalten hatten. Die Grundstudienrichtungen waren Humanmedizin, Stomatologie und Militärpharmazie. Die Ausbildung erfolgte integriert in die Studiengänge der Uni Greifswald und in Uniform, es saßen also zivile Studenten mit den Militärmedizinern in einem Hörsaal. Zusätzlich war noch die militärische Ausbildung zu absolvieren, die i.d.R. in den Semesterferien als sogen. MMS-Wochen durchgeführt wurde: von der Schießausbildung über taktische Ausbildung bis hin zu Übungen in den Fächern Taktik Rückwärtige Dienste, Organisation und Taktik des Med. Dienstes etc. p.p. Die gesellsch.aftlich wissenschaftliche, psychologische und philosophische Ausbildung erfolgte ebenfalls getrennt von den zivilen Studenten.
Ab dem 3. Stj., also nach dem Physikum, wurde dann mit der Anfertigung der Diplomarbeiten begonnen. Und hier ergab sich dann für die Interessenten die Möglichkeit, sich luftfahrtmedizinisch zu orientieren. Die Themenvergabe erfolgte im Institut für Luftfahrtmedizin in Königsbrück. Damit waren dann auch Aufenthalte in Truppenteilen der LSK/LV verbunden und je nach Aufgabenstellung hatte man sogar die Möglichkeit in Strahltrainern (ich bin zu Messungen mehrfach L-39 mitgeflogen – für mich als GST- Pilot natürlich d i e Sache) mitzufliegen. Im 5. Stj. wurde dann das Staatsexamen abgelegt. Zu diesem Zeitpunkt hatte man 5 Balken auf der Schulter – die höchste Balkenzahl der ganzen NVA. Nach erfolgreichem Staatsexamen ist man mit großem Appell auf dem Greifswalder Marktplatz zum Leutnant ernannt worden. Es folgte dann die Absolvierung der sogenannten Pflichtassistenz (genau wie bei den zivilen Absolventen) in Lazaretten der NVA gefolgt von der Erteilung der Approbation als Arzt und Einsatz in den jeweiligen Truppenteilen als Regimentsarzt bzw. Geschwaderarzt.

 Quelle: http://home.snafu.de/veith/restjg.htm

 

 

Der Regiments- Medizinische Punkt (Med.-Punkt)

Der Med.-Punkt war eine strukturmäßige Einheit des PR-4 und wurde durch den Regimentsarzt geführt. Zum Personal des Medizinischen Dienstes gehörten Sanitäter/Sanitätsunteroffiziere, Krankenschwestern, die Feldschere, die Militärärzte, Militärzahnärzte und Militärapotheker. Und es gab auch Militärärzte als Offiziere auf Zeit (OaZ), die nach dem zivilen Studium eine zweijährige Tätigkeit in der NVA absolvierten.
Die NVA besaß in ihrem Medizinischen Dienst eine beachtliche Anzahl von Spezialisten, ob nun als Armeeangehörige oder Zivilbeschäftigte. Diese Feststellung akzeptiert wohl Jeder, der in Berührung mit dem medizinischen Dienst kam, und wenn es nur zur Grippe-Schutz-Impfung war. An ihrer Spitze des Dienstes stand- bis zum Schluss- der Generalmajor OMR Dr. Eberhard Beyer.


 

 

Der Med. Punkt erfüllte die nachstehenden Aufgaben:
 
– Medizinische Sicherstellung des PR-4 unter Garnisonsbedingungen und im Gefecht;
– Durchführung der Jahresgrunduntersuchungen des Personalbestandes;
– Sicherstellung der schnellen Medizinischen Hilfe (SMH);
– Behandlung und Unterbringen von Erkrankten;
– Sicherstellung der Gefechtausbildung;
– Durchsetzung von prophylaktischen Maßnahmen wie Impfungen, Hygienekontrollen etc.
 

Diese Maßnahmen wurden vom nachstehenden Personalbestand erfüllt:

 

Bemerkung: Ab 1976 wurde die Dienststellung Feldscher abgeschafft. Dafür wurden Fähnriche mit der Bezeichnung  
                      Instrukteure für medezinische Sicherstellung und Instrukteure für materiell medezinische Sicherstellung neu
                      eingeführt.

Der Med.-Punkt hatte in der Kaserne meist einen eigenständigen Unterkunftsblock. Er war nach der folgenden schematischen Darstellung aufgebaut:
Zur medizinischen Sicherstellung der Gefechtshandlungen war in den Einheiten bereits unter Garnisonsbedingungen die nachstehende Struktur geschaffen worden:
Im Gefecht entfaltete der Med.-Punkt verschiedene Strukturelemente. Diese Entfaltung sollte eine schnelle Aufnahme, Versorgung und Weiterleitung der verletzten und erkrankten Armeeangehörigen garantieren.
Dazu wurden für jeden eingelieferten Armeeangehörigen eine Geschädigtenkarte ange
legt und bei Verlegung mitgegeben. Wie e
ine Geschädigtenkarte aussieht, sehen Sie in den nächsten Abbildungen.

 

Quelle: http://www.nva-forum.de/nva-board/index.php?showtopic=7630, User: bitti62

 

Das nachstehende Prinzipschema der Etappenbehandlung mit zielgerichtetem Abtransport der Verwundeten und Erkrankten verdeutlicht das Prinzip der etappenweisen qualifizierten medizinischen Hilfe im Gefecht:

Quelle: http://www.nva-forum.de/nva-board/index.php?showtopic=2730, User: Verpfleger
 
An dieser Stelle möchten wir auf die Technik des Medizinischen Dienstes verweisen. Sie ist unter dem Punkt „Technik“ , Unterpunkt „Kfz-Technik“ auf dieser Internetseite abgehandelt.
 
Die Ausführungen zum Med.-Punkt wurden aus dem Gedächtnis geschrieben. Für Hinweise und Verbesserungen ist die Redaktion der Internetseite dankbar.

 

 

 

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