Die GSSD

 

Die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte (GSSD) und deren Ausstattung mit Panzern

Bevor wir zum eigentlichen Thema kommen, lassen Sie uns einen kurzen Abriss der Geschichte geben.
Daten zur Geschichte
10. Juni 1945
Bildung der „Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland“ (GSBT). Sie setzte sich anfangs vor allem aus Großverbänden der 1. und 2. Belorussischen Front sowie der 16. Luftarmee der Roten Armee zusammen.
1946
Einrichtung des Oberkommandos der GSBT in Wünsdorf (vorher in Potsdam)
26. März 1954
Umbenennung der bisherigen GSBT in „Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“ (GSSD)
12. März 1957
Abkommen zwischen den Regierungen der DDR und der UdSSR über die zeitweilige Stationierung sowjetischer Streitkräfte auf dem Territorium der DDR.
17.-23. August 1957
Erste gemeinsame Übung von Führungsorganen und Truppen der NVA und der GSSD
29. Juni 1989
Umbennung der GSSD in „Westgruppen der Truppen“ (WGT)
12. September 1990
Unterzeichnung des Vertrages über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland (Zwei-Plus-Vier-Vertrag) in Moskau
3. Okober 1990
Wiedervereinigung Deutschlands
12. Oktober 1990
Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der UdSSR „über die Bedingungen des befristeten Aufenthalts und die Modalitäten des planmäßigen Abzugs“ der sowjetischen Truppen aus Deutschland
31. Dezember 1991
Auflösung der Sowjetunion
4. März 1992
Erklärung von Präsident Boris Jelzin über die Unterstellung der WGT unter die Russische Föderation
31. August 1994
Abzug der letzten russischen Soldaten aus Deutschland
Die GSSD beanspruchte rund 3% (ca. 230.000 Hektar Land) der Fläche der DDR für Ihre Zwecke. Sie verfügte über 777 Liegenschaften (von denen 260 aus eigenen Mitteln errichtet wurden), 5.269 Lager und Depots, 47 Flugplätze und 3.422 Ausbildungs-und Übungszentren. Dazu kamen noch 208.400 Familienangehörige von Offizieren sowie Zivilangestellte, darunter befanden sich etwa 90.000 Kinder.
Die meisten Standorte befanden sich im Gebiet des heutigen Bundeslandes Brandenburg. Das Oberkommando der GSSD/WGT befand sich in Wünsdorf.
Oberkommandierende der GSSD
Die ersten drei Oberkommandierenden waren in Personalunion Chef der Sowjetischen Militäradministration (SMAD).
GSBTD
  • Georgi K. Schukow – 9. Juni 1945 bis 21. März 1946
  • Wassilij D. Sokolowski – 22. März 1946 bis 31. März 1949
  • Wassili jI. Tschuikow – 1. April 1949 bis 26. Mai 1953
  • Andrej A. Gretschko – 27. Mai 1953 bis 25. März 1954
GSSD
  • Andrej A. Gretschko – 26. März 1954 bis 16. November 1957
  • Matwej W. Sacharow – 17. November 1957 bis 14. April 1960
  • Iwan I. Jakubowski – 15. April 1960 bis 9. August 1961
  • Iwan S. Konew – 9. August 1961 bis 18. April 1962
  • Iwan I. Jakubowski – 19. April 1962 bis 26. Januar 1965
  • Pjotr K. Koschewoi – 27. Januar 1965 bis 31. Oktober 1969
  • Wiktor G. Kulikow – 1. November 1969 bis 13. September 1972
  • Semjon K. Kurkotkin – 14. September 1971 bis 19. Juli 1972
  • Jewgeni F. Iwanowski – 20. Juli 1972 bis 25. November 1980
  • Michail M. Saizew – 26. November 1980 bis 6. Juli 1985
  • Pjotr G. Luschew – 7. Juli 1985 bis 11. Juli 1986
  • Walerij A. Belikow – 12. Juli 1986 bis 12. November 1987
  • Boris W. Snetkow – 26. November 1987 bis 13. Dezember 1990
WGT
  • Boris W. Snetkow – 26. November 1987 bis 13. Dezember 1990
  • Matwej P. Burlakow – 13. Dezember 1990 bis 31. August 1994
Quelle: Dieser Artikel basiert auf dem Artikel „Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“(http://de.wikipedia.org/wiki/Gruppe_der_Sowjetischen _Streitkr%C3%A4fte_in_Deutschland) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite)und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia: Lizenzbestimmungen). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Autorenportal) verfügbar.
 
«А мы стоим здесь на задании
Всегда в дозоре боевом, за рубежом
Солдаты группы войск, советских войск в Германии
Покой земли мы бережем!»

(Гимн ГСВГ)
„Und wir erfüllen hier unsere Aufgabe
Immer auf Gefechtsvorposten, im Ausland
Soldaten der GSSD
Und hüten die Ruhe der Erde“
Hymne der GSSD
(Frei inhaltlich übersetzt!)
CHRONOLOGIE
In den 70-er Jahren bestand die GSSD aus sechs Armeen (der 1. und 2. Gardepanzerarmee; der 3. allgemeinen Armee, der 8., 18. und 20. allgemeinen Gardearmee), die sich aus insgesamt 10 Panzer- und 10 Motschützendivisionen und einigen selbständigen Panzerregimentern zusammensetzten. Außerdem gab es eine selbständige Panzerbrigade und einige selbständige zum Schutz der Grenze bestimmte Deckungsbataillone.

Autor: Zaloga S.J. «Tank Battles of the Mid-East Wars (1) The wars of 1948-973»
Als Hauppanzerttyp der GSSD wurde der T-62 angesehen, obwohl einzelne Regimenter und die Brigaden mit dem T-55

Quelle: Источник: Сайт LiveJournal.com

und einige Bataillone mit dem

Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild „T-10 tank.jpg“ (http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:T-10_tank.jpg&filetimestamp=20051009090019 )und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). Der Urheber des Bildes ist Topory.
T-10M ausgestattet waren.
Panzerdivisionen (PD):
Die 6. und die 7. Gardepanzerdivision (GPD); die 9. Bobrujsk-Berliner PD; die 10. Ural-Lwowsker GPD; die 11. Transkarpaten-Berliner GPD; die 12. Umaner GPD; die 16. Umaner GPD; die 25. Rotbanner PD; die 47. Nishnedneprowsker GPD; die 79. Saporosher GPD.
Motschützendivisionen (MSD):
Die 6. Lwower Gardemotschützendivision (GMSD); die 14. Poltawer GMSD; die 20. Transkarpaten-Berliner GMSD; die 21. Taganroger MSD; die 27. Omsk-Nowobugsker GMSD; die 35. Krasnogradsker MSD; die 39. Barwenkowsker GMSD; die 57. Nowobugsker GMSD; die 94. Swenigorod-Berliner GMSD; die 207. Pomeraner MSD.
Den vorliegenden Erkenntnissen nach kamen die ersten Panzer T-64A in die 16. GPD (Neustrelitz) und die 35. MSD (Doberitz) im Sommer – Herbst des Jahres 1976.

T-64
Die Amerikaner hatten im September 1976 die Verlegung von mit Planen abgedeckten Eisenbahnzügen in der Nähe von Neustrelitz festgestellt und vermuteten, dass es sich hier um T-72 handeln würde. Allem Anschein nach beabsichtigte die militärische und politische Führung der UdSSR jedoch alle Verbände der GSSD innerhalb von 3 bis 4 Jahren mit den Panzern des Typs Т-64А auszustatten. Also, die Umrüstungsgeschwindigkeit sollte 6 bis 7 Divisionen pro Jahr betragen.
In den ersten Jahren entsprach die Umrüstung auch im Wesentlichen den Plänen. Zum Beispiel gelang es 1977 sechs Panzer- und Motschützendivisionen mit Т-64А auszurüsten. Mit dem Ziel die Umrüstung zu beschleunigen wurden nicht nur Panzer aus der Neuproduktion, sondern auch Panzer aus den inneren Bezirken der UdSSR geliefert. So war die 1. PD des Transbaltischen Militärbezirks Ende 1976 mit auf den Т-64А umgerüstet worden, lieferte diese aber schon 1977-1978 mittels großer Landungsschiffe aus dem Hafen Baltijsk an die GSSD. Dafür erhielt sie Panzer des Typs Т-72А aus der Neuproduktion.
Nachdem die „Vierundsechziger“ aus den inneren Bezirken „ausgekehrt“ worden waren erwies sich, dass der Charkower Betrieb, der einzige Betrieb der den Т-64 herstellte, nicht in der Lage war die GSSD mit dem geforderten Tempo mit neuen Panzern auszustatten. Im Jahr 1978 erhielten nur die 25. GPD (Vogelsang) und die 21. MSD (Perleberg) Panzer des Typs Т-64А.
T-64A

Ende 1979 war die Umrüstung aller Verbände der 2. Gardepanzerarmee (GPA) abgeschlossen. Im gleichen Jahr erklärte die sowjetische Regierung den einseitigen Abzug von 1.000 Panzern und 20.000 AANG aus Deutschland. Praktisch wurde die 6. GPD (Wittenberg), ausgestattet mit Т-62, Lehrregimenter mit hunderten von Т-55 und Т-62 (Jüterbog), die Panzerbrigade mit Т-55 (Güstrow), einige Sicherstellungseinheiten, die Führung der 18. allgemeinen Gardearmee (AGA) abgezogen. In die 1.000 Panzer wurden die veralteten Т-10М einzelner Grenzdeckungsregimenter, hunderte T-55 der selbständigen Regimenter der Armeen eingerechnet. An deren Stelle kamen weitere Т-64. 1980 wurden noch zwei Verbände mit neuen Maschinen ausgerüstet. Aber es gab noch eine Reihe von Truppen die mit dem Т-62 ausgerüstet waren, so zum Beispiel die 7. GPD, und einzelne den Armeen direkt unterstellte Panzerregimenter.
Ende 1980 wurde der militärischen und politischen Führung der UdSSR endgültig klar, dass die Industrie nicht in der Lage ist das notwendige Tempo zur Umrüstung der GSSD mit neuen Panzern einzuhalten. Die in die Bewaffnung der NATO aufgenommenen
M1 Abrams und 
 Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild „M1-A1 Abrams Fire.jpg “ (http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:M1-A1_Abrams_Fire.jpg) aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons  (http:// commons.wikimedia.org /wiki/Main_Page) und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (http://de.wikipedia. org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). Der Urheber des Bildes Sonaz.

Leopard-2A4
„Leopard-2“ spitzten die Lage noch weiter zu. Um so mehr, als sich 1981 das Tempo der Umrüstung der GSSD weiter gesenkt hatte. In diesem Jahr war es lediglich gelungen eine Division mit neuen Panzern auszustatten. Zur Verbesserung der Situation waren dringende Maßnahmen erforderlich.
 

1982 begannen die Lieferungen von T-64B in die GSSD.

 Quelle: http://www.armyrecognition.com/Russe/vehicules_lourds/T_64B/T-64B_Russia_07.jpg

Diese wurden anfangs „gestreut“ (d. h. eine Kompanie im PB mit Т-64B). Die freigewordenen Panzer Т-64А wurden teilweise anstelle der Т62 in andere Einheiten gegeben, teilweise verblieben sie als Überstruktur in den Einheiten und wurden als Lehrgefechtsfahrzeuge genutzt. Im gleichen Jahr wurde zwangsläufig der Beschluss gefasst in der GSSD zwei Hauptpanzertypen zu behalten: den Т-64 und
Quelle: siehe Bild

den Т-80. Zu diesem Entschluss hat nicht zuletzt die geringe Zuverlässigkeit der Panzer Т-64 beigetragen.

(Anmerkung der Redaktion: Zu dieser Aussage gab es in den Meinungsäußerungen zum Artikel die heftigsten Widersprüche. Es wird darauf verwiesen, dass gerade in dieser Zeit eine große Anzahl junger Offiziere in die Truppe kam, die am neuen Panzer nicht ausgebildet worden waren und ihre Unkenntnis schnell auf die Technik abschoben, nicht oder nur ungenügend bereit waren sich auf den neuen Panzer umzustellen und sich die notwendigen Kenntnisse anzueignen. In diesen Beiträgen werden die Vorzüge des T-64 hervorgehoben und aus der praktischen Erfahrung darüber berichtet, dass der Panzer durchaus beherrschbar war und seinen Aufgaben entsprochen hat. Wir können dem nur hinzufügen, o
bwohl wir diese Technik nie im Bestand hatten, das
s die Gegenargumentation etwas für sich hat, denn entscheidend im Verhältnis Mensch – Technik ist letztlich immer der Mensch. An anderer Stelle haben wir über einen Vergleichswettkampf mit den Tankisten unseres Patenregiments berichtet, die kurz vorher mit dem T-80 ausgestattet worden waren. Alle 4 geschossenen Rennen haben unsere Panzersoldaten mit ihren „alten“ T-55 „gewonnen“, der  nun bekanntlich über keine Ladeautomatik, Entfernungsmesser  usw. verfügte. Zur Ehrenrettung unserer Freunde müssen wir aber darauf bestehen, dass sie eben die neuen Fahrzeuge erst sehr kurzfristig im Bestand hatten und entsprechend sah auch der Ausbildungsstand aus. Aber! Das Panzerregiment „Retschitza“ war kurz vorher mit dem T-80 Schießmeister der GSSD geworden. Auf das eErgebnis konnten unsere strukturmäßigen Besatzungen natürlich Stolz sein, im Lager unserer Freunde „brannte danach jedoch die Luft“. Jedenfalls hat eine derartige Maßnahme später in unserem Bereich nicht wieder stattgefunden.)
Zum Beispiel war es für die Führung der GSSD ein echter Schock, als während einiger großer Manöver die T-64 massenhaft ausfielen. Es gab massenhaft Anwürfe gegenüber den Werksvertretern in der Truppe, bis hin zu Vorwürfen der Sabotage. Einiges wurde durch die Industrie und die Führung unternommen, aber radikale Besserungen traten nicht ein.
Im Jahr 1982 wurde die 6. Lwower GMSD der GSSD in die 90. Lwower GPD umformiert und die 14. Poltawer GMSD – in die 32. Poltawer GPD. Damit hatte die GSSD 11 Panzer- und 8 Motschützendivisionen. vereint in fünf Armeen:
1. Gardepanzerarmee (Dresden)
20.Garde-Mot.Schützendivision (Grimma)
29.Garde-Mot.Schützenregiment (Plauen)
67.Garde-Mot.Schützenregiment (Grimma)
242.Garde-Mot.Schützenregiment (Wurzen)
95.Panzerregiment (Glauchau)
9.Panzerdivision (Riesa)
11.Garde-Panzerdivision (Dresden)
2.Gardepanzerarmee (Fürstenberg/Havel)
16.Garde-Panzerdivision (Neustrelitz)
21.Mot.Schützendivision (Perleberg)
94.Garde-Mot.Schützendivision (Schwerin)
207.Mot.Schützendivision (Stendal)
2.Angriffshubschrauberregiment (Stendal)
2.Artilleriebrigade
3.Stoßarmee (Magdeburg)
7.Garde-Panzerdivision (Roßlau)
55.Garde-Panzerregiment (Lutherstadt- Wittenberg)
56.Garde-Panzerregiment (Zerbst)
79. Garde-Panzerregiment (Roßlau)
40.Garde-Mot.Schützenregiment (Bernburg)
670.Garde-Artillerieregiment (Cochstedt)
287.Garde-Fla-Raketenregiment (Rosslau)
10.Garde-Panzerdivision (Altengrabow)
61.Garde-Panzerregiment (Altengrabow)
62.Garde-Panzerregiment (Altengrabow)
63.Garde-Panzerregiment (Altengrabow)
248.Garde-Mot.Regiment (Schönebeck)
744.Garde-Mot.Schützenregiment (Altengrabow)
359.Fla-Raketenregiment (Altengrabow)
12.Garde-Panzerdivision (Neuruppin)
48. Garde-Panzerregiment (Neuruppin)
332. Garde-Panzerregiment (Neuruppin)
353. Garde-Panzerregiment (Neuruppin)
200.Garde-Mot.Schützenregiment (Burg)
117.Panzer-Artillerieregiment (Mahlwinkel)
1009. Flugabwehrregiment (Hillersleben)
8.Gardearmee (Nohra)
27.Garde-Mot.Schützendivision (Halle)
68.Garde-Mot.Schützenregiment (Halle)
243.Garde-Mot.Schützenregiment (Halle)
244.Garde-Mot.Schützenregiment (Schlotheim)
28.Panzerregiment (Halle)
54.Garde-Artillerieregiment (Halle)
39.Garde-Mot.Schützendivision (Ohrdruf)
117.Garde-Mot.Schützenregiment (Meiningen)
120.Garde-Mot.Schützenregiment (Ohrdruf)
172.Garde-Mot.Schützenregiment (Gotha)
15.Garde-Panzerregiment (Ohrdruf)
87.Artillerieregiment (Gotha)
57.Garde-Mot.Schützendivision (Naumburg)
170.Garde-Mot.Schützenregiment (Naumburg)
174.Garde-Mot.Schützenregiment (Weißenfels)
241.Garde-Mot.Schützenregiment (Leipzig)
57.Garde-Panzerregiment (Zeitz)
128.Artillerieregiment (Zeitz)
 79.Garde-Panzerdivision (Jena)

17.Garde-Panzerregiment (Saalfeld)
65.Garde-Panzerregiment (Nohra)
211.Garde-Panzerregiment (Jena)
66.Garde-Mot.Schützenregiment (Nohra)
172.Artillerieregiment (Rudolstadt)
79.Flugabwehrregiment (Jena)
20.Gardearmee (Eberswalde)
35.Mot.Schützendivision (Krampitz b. Potsdam)
90.Garde-Panzerdivision (Bernau)
400.Panzerartillerieregiment (Bernau)
6.Garde-Mot.Schützenbrigade (Berlin-Karlshorst)
34.Artilleriedivision (Potsdam)
sowie zahlreiche Raketen- und andere Kampf- und Unterstützungsbrigaden.
 
Ein Panzerregiment der WGT verfügte in der Regel über 94 Kampfpanzer (T-80), 43 SPz BMP-2, 4 Flugabwehrraketensysteme SA-13 Gopher und 18 SFL 2S1
 
Großverbände:
 
11 Panzerdivisionen
8 Mot.Schützendivisionen
1 Artilleriedivision
1 Luftsturm-Brigade
5 Artillerie-Brigaden
5 Panzer-Lehr-Regimenter
6 Kampfhubschrauber-Regimenter
 

Etwa im Januar – Februar 1983 begannen die Lieferungen der ersten T-80 zur Ausstattung der 9. GPD und der 27. GMSD. Im gleichen Jahr erhielten die 7. GPD und die 10. GPD und andere Verbände Panzer vom Typ T-64B als Ersatz für die T-62.

Im Verlauf des Jahre 1984 wurde die Ausrüstung mit dem T-80 in der  9. GPD,  der  11. GPD und der 27. GMSD fortgesetzt. Weitere T-64B wurden zur Ergänzung der vorhandenen T-64A (je Bataillon eine Kompanie) in die Verbände der 3. A und der 20. GA geliefert.
T-64B
Ende 1985 sah es so aus, dass die 2. GPA, die 3. A und die 20. GPA hauptsächlich mit dem T-64A und etwa zu einem Drittel mit T-64B, verteilt auf die Bataillone, ausgerüstet waren. Die Panzer T-80 wurden zuerst exklusiv in die 1. GPA und die 8. GA geliefert. Ab 1984 wurde jedoch der Beschluss gefasst Schritt für Schritt alle Verbände der GSSD damit auszurüsten. Ab 1985 kamen die ersten T-64BW und T-80BW mit dynamischer Panzerung in die Truppenteile der GSSD. Ende 1985 war die Umrüstung der GSSD mit neuen Panzertypen im Wesentlichen abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Truppengruppierung über etwa 7.700 Panzer von denen 5.700 in der Bewaffnung der 11 Panzer- und 8 Motschützendivisionen standen und 2.000 Maschinen sich in den selbständigen und Ausbildungsregimentern, in der Reserve oder in den Instandsetzungswerken befanden. Davon waren wiederum 1.000 Panzer vom Typ T-62 (hauptsächlich in der Reserve oder in der Instandsetzung).

 T-64BW


Der Umrüstungsprozess dauerte damit fast 10 Jahre,  an  statt  der  ursprünglich  geplanten  3 bis 4 Jahre. In diesem Zeitraum entfalteten die NATO-Staaten die Produktion und Ausrüstung ihrer Truppen mit Panzern des Typs M1 „Abrams“ und „Leopard-2“. Mit diesen Panzern konnte der T-64A nicht konkurrieren. Es war zwar die Entscheidung getroffen worden im Maßstab der Streitkräfte den T-64 durch den T-80 zu ersetzen, aber da kam die Industrie nicht nach, und dann begann die „Perestroika“.
Nach 1985 wurde die Umrüstung der Verbände der 2. GPA, der 3. A und der 20. GA mit dem T-80 fortgesetzt und die T-64 wurde in die inneren Bezirke der UdSSR verlegt. Dabei wurde eine logisch schwer zu begreifende Streuung der T-80 auf viele Truppenteile vorgenommen. Gegen die Regel Regimentsweise umzurüsten wurde häufig verstoßen, es wurde Bataillonsweise getauscht. Im Ergebnis dessen sah die Panzerbestückung in der GSSD Ende 1988 mosaikartig aus, also eine Mischung von Panzern der verschiedensten Typen in den Armeen und Verbänden.
Ungeachtet der oben aufgezählten Mängel kann man das Jahr 1988 als den Höhepunkt der Vervollkommnung der Organisationsstruktur und der technischen Ausrüstung der Gruppierung der Landstreitkräfte der GSSD ansehen. Denn vergessen wir nicht, neue Technik wurde nicht nur an die Panzertruppen geliefert. Die Infanterie wurde mit 5,45 mm Schützenwaffen, erhielt den BMP-2 und andere Technik. Die Artillerie wurde fast vollständig auf SFL umgerüstet. Spürbar stiegen die Gefechtsmöglichkeiten der TLA, der Mittel der Funktechnischen Aufklärung und des Funkelektronischen Kampfes.

 

 BMP-2

Zum Anfang des Jahres 1989 bestand die Gruppe aus 5 Armeen in deren Bestand 11 Panzer- und 8 Motschützenverbände standen, nicht eingerechnet die selbständigen Truppenteile (in den Klammern sind die Panzertypen angegeben).
 
Panzerdivisionen, strukturmäßiger Bestand – je 328 Panzer:
7. GPD (Т-64); 10. GPD (Т-80); 11. GPD (Т-80); 12. GPD (Т-64); 25.PD (Т-64); 32. GPD (Т-64); 47. GPD (Т-64); 79. GPD (Т-80).
 
Panzerdivisionen, strukturmäßiger Bestand – je 250 Panzer:
9. PD (Т-80); 16. GPD (Т-80); 90. GPD (Т-80).
 
Motschützendivisionen, strukturmäßiger Bestand – je 214 Panzer:
20. GMSD (Т-80); 21. MSD (Т-80); 27. GMSD. (Т-80); 35. MSD (Т-80); 39. GMSD (Т-80); 57. GMSD (Т-64); 94. GMSD (Т-64); 207. MSD (Т-80).
 
Ab 1989 wurden die Neuzulieferungen praktisch eingestellt. Im gleichen Jahr begann jedoch der einseitige Abzug der aufgelösten Verbände. Als erste kehrten in die UdSSR zurück und wurden aufgelöst: die 25. PD (Vogelsang) und die 32. GPD (Jüterbog). Etwa gleichzeitig begann die Umstrukturierung einiger Panzer- und Motschützendivisionen. Zum Beispiel wurde in den Panzerdivisionen ein Panzerregiment in ein Motschützenregiment umgebildet.
 
Das Tempo der Umrüstung auf den T-80 in den letzten Jahren der Existenz der GSSD/WGS zeigen die Zahlen dieses Panzertyps mit Stand zum 01.01.1987 (838) und zum 19.11.1990 (2.967). Be
i einem strukturmäßigen Best
and, der in der GSSD verbliebenen Verbände im Jahr 1990 von 4.000 Panzern, waren etwa ¾ davon Т-80.
 
In Verbindung mit den Ereignissen des Jahres 1989 (der faktischen Selbstauflösung der DDR) wurde die Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland am 1. Juli 1989 in Westgruppe der Streitkräfte (WGS) umbenannt. Der zwischen der UdSSR und der BRD 1990 abgeschlossene Vertrag sah vor, dass alle in Deutschland stationierten sowjetischen Truppen das Land bis Ende 1994 verlassen. Am 31. August 1994 war der Abzug der Truppen beendet. Zu diesem Zeitpunkt gab es die UdSSR nicht mehr und ihre Rüstungsprogramme waren schon Geschichte.
 
Gab es denn einen anderen Weg?
Die Geschichte darf man nicht umschreiben. Wenn man heute die damalige Situation im Ganzen betrachtet, muss man anerkennen, dass das alles gesetzmäßig verlief. Auf eine andere Art und Weise konnte die damalige Führung nicht und wollte es sicher auch nicht. Wir hatten auch keinen Panzer der den Bedürfnissen der GSSD entsprochen hätte, es gab auch niemanden in der Führung, der diese Aufgabe hätte lösen können. Sicher war das auch dadurch bedingt, das traditionell die Ansicht herrschte – Masse geht vor Qualität. Davon zeugt auch die Zahlen der angehäuften Reserven an Panzertechnik zum Ende der 80-ger Jahre – mehr als 63.000 Panzer dutzender verschiedener Typen!
Murachowski, W. I.

Der Panzer „Bewohner des Urals“. Denkmal beim Stab der 10. Ural-Lwowsker Freiwilligen-GPD. Krampnitz, DDR.
Anmerkungen des Autors:
* In Anbetracht dessen, dass die sowjetischen Dokumente zu diesem Thema auch weiterhin unter Verschluss sind, wurden die Nummern der Truppenteile und der Zeitpunkt der Lieferung von Panzern hauptsächlich Berichten der United States Military Liaison Mission (USMLM), aber auch Erinnerungen von Veteranen entnommen.
** Einige Veteranen der GSSD sagen, dass die ersten T-80 angeblich schon 1980 geliefert wurden. Es gibt westliche Quellen, die über Lieferungen im Jahr 1981 berichten. Den einzigen dokumentarischen Beleg zur Bestätigung dieser Lieferungen, habe ich für das Jahr 1983 gefunden.
Die Nummern der militärischen Formationen, die Zahlenangaben und andere Fakten hat sich der Autor aus den Fingern gesaugt. Er trägt dafür keinerlei Verantwortung.
Murachowski, W. I., Material der Seite «Отвага» („Otvaga“), vom Autor zur Verfügung gestellt
Quelle: Dieser Beitrag entstand auf der Grundlage eines Artikels von W. I. Murachowski für www.otvaga2004.narod.ru/. Der Artikel wurde übersetzt und leicht gekürzt.


 
Anmerkung der Redaktion:
 
Zumindest was die Nummerierung angeht, gibt es in der Zwischenzeit genügend Publikationen auf russischen Internerseiten, die die GSSD betreffen und die Korrektheit der angegebenen Nummerierungen bestätigen. Die US-amerikanischen Quellen hat der Autor leider nicht angegeben und sind deshalb von uns nicht nachvollziehbar und auch wir können deshalb dafür keine Gewähr übernehmen. Dennoch halten wir den Beitrag für Interessenten für erwähnenswert und informativ. Es gibt zu diesem Artikel auf russischen Seiten tatsächlich unterschiedliche Meinungsäußerungen, die sich aber in ihrer Masse nicht auf den Inhalt, sondern mehr auf die Darstellungsart und die Quellenlage beziehen. Damit können wir diese hier Außeracht lassen.
 

Übersetzer und Autor:  Dipl. Gesellschaftswissenschaftler OSL a. D. Klaus Schörnig