Unsere Generale

 

                                                                                               Autor: OSL a.D. Willfried Frankenberg
                                                                                                          in Zusammenarbeit mit
                                                                                                          OSL a.D. Uwe Voigt

Unsere drei Generale,

die im Panzerregiment- 4 einen Teil ihrer Dienstzeit absolvierten.
Sie lernten, lehrten und erfüllten in verschiedenen Dienststellungen ihre Pflichten.
 
Der erste Kommandeur des Panzerregimentes-4 war Generalmajor a.D. Karl-Heinz Hollstein. Am 10.09.1919 in Stettin geboren, erlernte er den Beruf eines Elektroschlossers. Nach Beendigung des II. Weltkrieges kam er 1948 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft in die damalige sowjetische Besatzungszone. Am 04.10.1948 trat er in die kasernierte Volkspolizei (KVP) als Gruppenführer ein. Von 1948 bis 1952 war er in verschiedenen Dienststellungen der KVP tätig.

 Major Karl-Henz Hollstein als Kommandeur des PR-4
Als Offizier besuchte er  einen Sonderlehrgang  an  einer  Bildungseinrichtung  in  der  UdSSR. 1953 bis 1956 war er Kommandeur des Panzer und SFL Kommandos in Gotha. Nach Aufstellung des Panzerregimentes-4 aus dem Bestand des Panzer und SFL Kommandos der KVP wurde er als Major der NVA unser erste Kommandeur. Das Studium an der Generalstabsakademie in der UdSSR beendete er 1960 und übernahm die Dienststellung des Stellvertreters des Kommandeurs für Ausbildung (StKA) in der 4. MSD.


1962 übernahm er die 4.MSD als Kommandeur und führte diese als Oberst bis 1966. Dann wurde er zum Chef des Wehrbezirkskommondos Schwerin berufen und führte dieses bis 1979 zu seiner Versetzung in die Reserve. Am 07.10.1974 erfolgte seine Ernennung zum Generalmajor.

Der Jüngste von ihnen ist Generalmajor a.D. Klaus Wiegand. Er verpflichtete sich 1959 zum Dienst in der NVA. Als Soldat war er bis Dezember 1959 Richtschütze in der 1.Panzerkompanie. Sein Kompaniechef war Oltn. Herbert Winkel.

Generalmajor Klaus Wiegand Führt die NVA-Delegation auf dem XI.Parteitag der SED
und überreicht Erich Honecker ein Ehrengeschenk
Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1986-0420-048, Foto: Peter Zimmermann, 20.04.1986

Nach erfolgreichem Abschluss des Offiziersstudiums erfolgte ein erneuter Einsatz im Panzerregiment-4. Hier war er zunächst Zugführer in der 9 Panzerkompanie – Kompaniechef Hptm. Könnecke – und bis Abschluss des Ausbildungsjahres 65/66 Zugführer des selbstständigen Aufklärungszuges unseres Regimentes. 1966 bis 1971 war er als Offizier für Information in der 4. MSD tätig. Auf Grund seiner gezeigten Leistungen wurde er zum Besuch einer Militärakademie in der UdSSR abkommandiert. Sein Einsatz als Leiter der Unterabteilung Aufklärung von 1975 bis 1977 und Leiter Unterabteilung Operativ 1977 bis 1979 im Stab der 4. MSD entsprach dem auf der Militärakademie erworben Wissen. Seine gezeigte Fähigkeit wurde mit der Versetzung in das Führungsorgan des MB-III gewürdigt. Als Leiter der Abteilung für Operative Arbeit war er bis 1980 tätig. 1980 bis 1982 erfolgte der Besuch der Generalstabakademie in der UdSSR. Hier erhielt er die Befähigung zur Führung größerer Verbände. Folgerichtig erfolgte sein Einsatz als StKSC der 7.PD bis1984 und Kommandeur der 11.MSD bi
s 1986.

 Generalmajor Klaus Wiegand begrüßt das PR-4 am 24.10.1989 zum Auflösungsappell

Am 01.03.1986 wurde er zum Generalmajor ernannt. Nach seiner Tätigkeit als Stellvertreter Chef und Stabschef des MB III führte er diese Armee von 1987 bis 1990. Er wurde 1990 als Generalmajor a.D. entlassen.
Generalleutnant a.D. Horst Sylla ist vielen ehemalige Angehörigen des Panzerregiments noch in Erinnerung.

 Oberst Horst Sylla führt als StKA 4.MSD den Minister für Nationale Verteidigung
Armeegeneral Heinz Hoffmann durch das neue Objekt in Bad Salzungen

Während seiner Dienstzeit im Panzerregiment als StKA von 1964 bis 1968 und als späterer Kommandeur bis 1971 erwarb er sich große Verdienste in der Durchführung der militärischen Ausbildung und Entwicklung des Regimentes. Seine Forderungen zur exakten Umsetzung der Vorschriften  fand nicht immer die Anerkennung der Soldaten und Ausbilder. Aber sein persönliches Vorleben und eigene Erfüllung von Normen der Gefechts –  und Schießausbildung überzeugten auch die letzten Zweifler.

Besonders die Erfahrungen und Kenntnisse aus seiner Zeit als Fachlehrer von 1957 bis 1960 an der Offiziersschule in Großenhain waren hier von großem Vorteil. So zeigte er auch bei Schießübungen die Erfüllungsmöglichkeit bei schwierigen Bedingungen. Bevor er Fachlehrer in Großenhain wurde diente er von 1954 bis 1957 als Zugführer und Kompaniechef im Panzerregiment-14. Die Befähigung dazu erwarb er sich beim Besuch der Panzerschule in Priemerwald und Großenhain bis 1954. Sein Eintritt in die Bewaffneten Organe erfolgte am 23.01.1953.
Nach Abschluss des Besuches der Militärakademie in Dresden 1964 wurde er in das Panzerregiment-4 versetzt. Sein Einsatz im Panzerregiment erfolgte bis 1968 als Stellvertreter des Kommandeurs für Ausbildung und bis 1971 als Kommandeur. 1971 bis 1974 absolvierte er die Generalstabsakademie in der UdSSR. Dieser Abschluss befähigte ihn in der 4.MSD bis 1977 die Planstelle des Stellvertreters des Kommandeurs für Ausbildung und ab1982 die Führung der 9. PD zu übernehmen. Am 07.10. 1979 wurde er zum Generalmajor ernannt.
Als Generalmajor führte er von 1983 bis 1985 die Offiziershochschule der Landstreitkräfte „Ernst-Thälmann“ in Löbau. Seine nächste Verwendung erfolgte im MB-V. Als Stellvertreter Chef und Stabschef des MB-V war bis zur Übernahme des Kommandos des Chef MB-V 1986 tätig. 01.03 1988 erfolgte die Beförderung zum Generalleutnant. Mit der Auflösung der NVA wurde Horst Sylla als Generalleutnant a.D. in entlassen.