Fahrbare Werkstätten

Fahrbare Werkstätten der NVA – eine kurze Auflistung

Vielmals hört man davon dass jenes und welches Fahrzeug eine „Panzerwerkstatt“ ist. Im Grunde genommen kann dies auch sein, aber Werkstatt ist nicht gleich Werkstatt und deshalb hier diese kurze Übersicht über einen Teil der genutzten Werkstätten.

Um das ganze zu Verstehen muss man einen Teil der Strukturen für Instandsetzungseinheiten in der NVA kennen. Grundsätzlich ist zu Sagen, das versucht wurde Werkstattwagen für spezielle Anforderungen zu nutzen und diese auch an ihren Einsatzzweck optimal anzupassen. Mit dem Einsatz von gepanzerten Spezialfahrzeugen in der NVA gab es natürlich auch erheblich höhere Anforderungen an die Instandsetzungstruppen und vor allem an die Ausrüstung mit den passenden Werkzeugen und Vorrichtungen.

 

Deshalb wurden besondere Fahrzeuge in die Truppe eingeführt die speziell für Panzertechnik ausgerüstet waren:

 

1.Panzerwartungswagen auf Basis LO 1800 A mit Kofferaufbau

Bestimmung: Sicherstellung der technischen Wartung an der Panzertechnik und Gewährleistung der Mechanisierung verschiedener Arbeitsgänge der technischenWartung. Unterstützung der Panzerbesatzungen bei der Durchführung kleinerer und laufender Instandsetzungen.

 

2. Panzerwartungs- und Instandsetzung-Einrichtung (PWiE) auf Basis Ural-375D mit Kofferaufbau

Bestimmung: Gewährleistung technischer Wartungen sowie laufender und mittlerer Instandsetzung an der Panzertechnik mit Ausnahme der Panzerspezialausrüstung.

 

Zusätzlich sollen an dieser Stelle noch die folgenden Werkstätten benanntwerden:

 

  • Werkstatt für Panzerspezialausrüstung (PWfS) auf Basis Ural-375D mit Kofferaufbau
  • Fahrbare Werkstatt Elektro und Funk (E und Fu) auf Basis Ural-375D mit Kofferaufbau
  • Optikwerkstatt auf Basis Ural-375D mit Kofferaufbau

Diese 5 genannten Werkstätten waren direkt für die Sicherstellung der Panzertechnik gedacht und entsprechend des verwendeten Panzertyps ausgerüstet. Eine Besonderheit stellt der auf der (PWiE) untergebrachte JEKUPSatz dar, der als universeller Werkzeugsatz für die Verwendung mit jedem Panzertyp eingesetzt werden konnte.

 

Fahrbare Werkstätten des Kraftfahrzeug- und Panzerdienstes 

Um die Bezeichnungen der nun folgenden Werkstätten zu verstehen, folgt eine Übersetzung aus dem russischen.

 

[MRS] МРС= Мастерская ремонтно-слесарная

(Werkstatt der Reparaturschlosser)

 

[MRM] МРМ= Мастерская ремонтно-механическая

(Mechanikerwerkstatt)

 

[MSR] МСР= Мастерская сварочных работ

(Schweißerwerkstatt)

 

[MRÄ] МРЭ= Мастерская ремонта электрооборудования

(Werkstatt der Reparatur der elektrischen Ausrüstung)

 

[MZA] МЗА= Мастерская заряда и ремонта аккумуляторов

(Akku-Lade und Reparaturwerkstatt)

 

[MTO] МТО= Мастерская технического обслуживания

(Werkstatt der technischen Wartung)

 

Mit dieser kleinen Übersicht im Hinterkopf ist es somit ein leichtes, die Bestimmung der Werkstatt zu finden und Rückschlüsse auf den Einsatz zu ziehen.Alle hier genannten Werkstätten wurden, von der NVA, in Eigenregie ausgerüstet und auf passende Trägerfahrzeuge aufgesetzt. Folgende Fahrzeuge kamen dafür zur Anwendung:
 
  • IFA P3
  • Uaz-469B
  • Lo 1801 A
  • Lo 2002 A
  • IFA G5
  • Ural-375D
  • Ural-4320
  • IFA W50
  • IFA L60
In der Sowjetarmee hingegen griff man Hauptsächlich auf den Zil-157/Zil-131 als Basisfahrzeug zurück. Die VR Polen nutzte Modelle von STAR als Basis und in der CSSR wurden Praga verwendet. Der Einsatz der Werkstätten erfolgte Zweckgebunden nach entsprechenden Anweisungen durch den zuständigen Kommandeur.
 
Folgende Szenarien waren dabei denkbar: 
  • das Nutzen von mindestens einem Fahrzeug als „technischer Schluss“ im Zusammenwirken mit den eingesetzten Fahrzeugen;
  • im verkürzten Bestand als technologisch selbstständige Teile oder als IBG (Instandsetzungs-Bergegruppe);
  • voll Entfaltet im Sammelpunkt für ausgefallene Fahrzeuge/Technik (SPAF/SPAT);

 

Nun zur Auflistung der Fahrzeuge:

 

Fahrbare Werkstatt MTO-I (alte Bez. A/3) auf IFA P3 bzw. Uaz-469B

 

Fahrbare KFZ-Werkstatt MTO-II (alte Bez. A/1) auf LO 1801 A a bzw. LO 2002 A mit Wartungsanhänger

 

 


Fahrbare Kfz-Werkstatt MRS-IV (alte Bez. A/2) auf IFA G5 oder Ural-375D

 

 

 

Werkstatt auf Ural-375D mit LAK-Aufbau

 

 

 

Werkstatt mit Planenkoffer und montierten Anbaukran sowie Anbauzelt

Fahrbare Kfz-Werkstatt MRM-IV (alte Bez. B) auf IFA G5 oder Ural-375D

Fahrbare Kfz-Werkstatt MRS-IV (alte Bez. A/2) auf IFA G5 oder Ural-375D

Fahrbare A- und E-Schweißwerkstatt MSR-IV (alte Bez. E u A) auf IFA G5 oder Ural-375D

(die hier genannten Werkstätten Unterscheiden sich im Äußeren nicht von der MRS-IV, deshalb wurde auf weitere Abbildungen verzichten)

 

Fahrbare Ladestation MZA-II (alte Bez. C III) auf LO 1801 A a bzw. LO 2002 A und dazu gehöriger Anhänger

 

 

 

Fahrbare Ladestation MRÄ/MZA-III (alte Bez. C II) auf IFA G5 bzw. Ural-375D

 

Zu den Werkstätten wurden noch Aggregateanhänger verschiedenster Ausführungen und Typen mitgeführt sowie kombinierte Geräte für die Erzeugung von Druckluft, Schweißstrom und Starthilfe.