Die Entwicklung der Panzer ab dem T-62

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Der neue Kampfpanzer T-95

 

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Der T-95 (nicht mit dem Black Eagle (T-2000) zu verwechseln) ist eine Weiterentwicklung des T-80 und soll als vierte Generation russischer Kampfpanzer den T-72 als Hauptwaffensystem der russischen Panzerstreitkräfte ablösen. Aufgrund der Tatsache, dass über den T-95 bisher nur wenig bekannt ist und vom T-2000 „Tschorny Orjol“ bereits Bilder und Daten veröffentlicht wurden, wird spekuliert, ob es sich bei beiden um ein und denselben Panzer handeln könne. Das erste Mal wurde der T-95 der Öffentlichkeit 1997 auf einer internationalen Waffenausstellung in Omsk (Sibirien), vorgestellt. Neuerungen gegenüber dem T-80 betreffen in erster Linie den Turm, wodurch die Silhouette nun nicht mehr die markant abgerundete Form älterer sowjetischer Fahrzeuge hat, sondern westlichen Panzern (M1 Abrams, Leopard 2 usw.) ähnelt. Jedoch ist der T-95 mit 1,80 m Gesamthöhe um 400 mm niedriger als der (ohnehin schon für russische Kampfpanzer typisch flache) T-80, und damit der niedrigste Panzer seiner Klasse. Die Indienststellung dieses modernen Waffensystems durch die Streitkräfte der Russischen Föderation ist wahrscheinlich noch nicht entschieden.
Es wird berichtet, dass man bei der russischen Armee den T-90 überspringen sollte und stattdessen gleich den T-95 einführen würde, um die Modernisierung der Panzerkräfte bis 2025 abzuschließen. Problematisch daran ist jedoch, dass der T-95 um ein mehrfaches teurer als der T-90 ist. Trotzdem sorgte Saudi-Arabien für Furore in Russland, als es kurzerhand den T-95 bestellen wollte.

Antrieb & Besatzung

Laut Hersteller Uralwagonsawod wird der T-95 von einer Gasturbine mit mindestens 1400 PS angetrieben. Der Vorteil von Gasturbinen gegenüber Kolbenmotoren ist ein ruhigerer Lauf, ein günstigeres Verhältnis von Gewicht und Leistung, wesentlich leiser als ein Dieselmotor und zuverlässiger als Kolbenmotoren wie aus der Helikopterherstellung bekannt ist. Nachteile sind
jedoch ein stark erhöhter Treibstoffverbrauch und eine stärkere thermische Signatur im Vergleich zu dieselgetriebenen Fahrzeugen. Das interessante wie vorteilhafte an der russischen Gasturbine seit dem T-80 ist die Fähigkeit der Vielstofffähigkeit. Damit kann der Panzer mit allen gängigen Kraftstoffen (Diesel, Benzin, Petroleum, Kerosin usw.) und in beliebigen Mischungen betankt werden. Seine Reichweite mit Normalbetankung beträgt etwa 600 km bei einer Geschwindigkeit von etwa 50 km/h (max. Geschwindigkeit 74 km/h auf planiertem Gelände). Das Gesamtgewicht liegt bei ca. 48 Tonnen. Die Besatzung besteht aus
drei Soldaten. Eine wichtige Neuerung gegenüber dem T-80 und T-90 ist die Ausstattung des Kommandantenplatzes mit einem 360°-Wärmebildgerät.

Panzerung

Die Panzerung des T-95 ist mehrschichtig aufgebaut. Die erste Schicht besteht aus einer konventionellen Komposit-Ver bundpanzerung. Diese besteht aus zwei Schichten Panzerstahl und einer Mittelschicht aus Komposit. Die zweite, äußere Schicht besteht aus der Kaktus-Zusatzpanzerung. Diese besteht aus Laminat-Verbundpanzerung sowie einer äußeren Schicht mit einer integralen Reaktivpanzerung. Die Panzerung des T-95 besitzt eine Panzerwirkung von bis zu 1.160 mm RHA gegen KE-Munition und 1.710 mm RHA gegen HEAT-Munition. Der Entwickler Uralwagonsawod verspricht einen vollständigen Schutz gegen bis zu fünf Volltreffer durch RPG, Panzerfaust 3 und allen derzeit existierenden Panzerabwehrwaffen der Infanterie. Der Schutz gegen Angriffe mit panzerbrechender Munition soll gegenüber älteren Modellen um 60 % erhöht sein.
Der T-95 wird vermutlich auch mit dem abstandsaktiven Schutzsystem vom Typ Arena sowie dem elektro-optischen Abwehrkomplex Shtora-2 ausgerüstet sein.
Bewaffnung
Bewaffnet wird der Panzer mit einem MG Kal. 7,62 mm sowie einem neu entwickeltem 12,7-mm-Fla-MG. Als Hauptgeschütz wurde im Prototyp eine Waffe mit Kaliber 125 mm eingebaut. Das Serienmodell soll jedoch in verschiedenen Varianten mit unterschiedlicher Bewaffnung produziert werden. Nach Angaben des Herstellers sind Hauptgeschütze mit u.a. mit 135 mm,
140 mm und 152 mm Kaliber geplant.
Es ist geplant, KE-Munition m
it einer Geschwindigkeit von 1.900 – 2.100 m/s zu
verschießen. Entsprechende Software vorausgesetzt, sollen diese Hauptwaffen auch ein indirektes Richten auf das Ziel ermöglichen. Die mitgeführte Munition beläuft sich beim 125-mm-Geschütz standardmäßig auf 40 Schuss. Durch die Verwendung eines automatischen Lademechanismus kann beim T-95, wie bei allen Panzertypen seit dem T-64, auf den Ladeschützen verzichtet werden. Der Lademechanismus unterscheidet sich jedoch grundlegend von dem seiner Vorgänger, denn der T-95 wird wohl als erster Panzer russischer Serienproduktion mit einem gesonderten Munitionslager im Turmheck versehen sein, was das Risiko einer Zerstörung des Fahrzeuges durch eine Explosion des Munitionsvorrates deutlich verringern dürfte. Weiterhin verfügt der T-95 über einen Laserentfernungsmesser sowie über Nachtsichteinrichtungen (Infrarot, Restlichtverstärker und Wärmebildgerät).
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/T-95
 

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