Technik

Geschädigten-Transport-Kfz LUAZ 976 M

 Quelle:  http://www.militaerverein.de

 

VERWENDUNGSZWECK: Transporter der vordersten Linie (TdvL).
 
Transportfahrzeuge mit einer geringen Nutzlast (400-750 kg), werden für die Bergung der Verwundeten vom Gefechtsfelde, zum Transport von Munition und militärischer Ausrüstung eingesetzt. Auf derartige Fahrzeuge können auch einige Waffensysteme montiert werden. Von den inländischen (gemeint sind die sowjetischen bzw. russischen, die Redaktion) Fahrzeugen mit der Formel 4×4 gehört der LuAZ 967 und 967M zu dieser Gattung. Diese Transporter haben eine gute Geländegängigkeit im unwegsamen Gelände, sie sind schwimmfähig, luftransporttauglich, sehr wendig und sie haben einen hohen Beweglichkeitsgrad.
 
Der TdVL LuAZ 967
 
Das Fahrzeug ist für den Einsatz in der Gefechtsordnung von Einheiten vorgesehen, die Feindberührung haben. Einsatzgewicht – 950 kg, Zulässiges Gesamtgewicht – 1350 kg. Wagenhöhe mit stehender Frontscheibe – 1580 mm. Motor MeMZ 967A, mit 37 PS. Anhängerlast – 300 kg.
Höchstgeschwindigkeit im Straßenbetrieb mit Frontantrieb – 75 km/h. Im schweren Gelände kann der Hinterachsantrieb zugeschaltet werden. Der Wagen hat einen Geländegang und ein Sperrdifferenzial in der Hinterachse. Zur Überwindung von Gräben, oder zur Erleichterung der Ausfahrt aus dem Wasser auf ein unbefestigtes Ufer, ist der LuAZ 967 mit zwei leicht abnehmbaren Rampen ausgestattet. Der Wagen kann Steigungen bis zu 58% überwinden. Der Wagen ist mit einer Winde, mit 150 – 200 kg Zugkraft und einem 100 m langen Seil ausgestattet.
 
 
Der LuAZ 967 kann sich auf Flüssen oder Seen bewegen. Seine Karosserie ist wasserdicht, das garantiert eine gute Schwimmfähigkeit. Die Vortriebskraft beim Schwimmen wird durch die grobstolligen Reifen erzeugt. Die Geschwindigkeit auf dem Wasser beträgt bis zu 3 km/h. Der Fahrerplatz befindet sich im LuAZ 967, in der Mitte. Die zwei hinteren Sitze sind klappbar, und bilden im zusammengeklappten Zustand, eine ebene Fläche, die man zum Transport von Lasten oder von zwei Tragen mit Verwundeten nutzen kann.
 
 
Die rechts und links vom Fahrersitz etwas nach hinten versetzt angebrachten Sitze für zwei Passagiere können abgeklappt und in den Fahrzeugboden versenkt werden. Damit ergibt sich eine plane Fläche zum Transport von Gütern oder von zwei Verwundetentragen.
Um eine bessere Deckung während der Fahrt zu erreichen, kann man an dem Wagen die Frontscheibe auf die Motorhaube umklappen und die Fahrersitzlehne nach hinten klappen. Die Lenksäule mit der Armaturentafel wird dabei nach unten abgesenkt, der Fahrer kann somit den Wagen fast im Liegen steuern.
 
 
ENTSTEHUNGSGESCHICHTE:
 
Der Korea Krieg (1949-1953), in den die Sowjetunion auch Militärtechnik geliefert hat, zeigte, dass in den Streitkräften kleine, wendige Geländefahrzeuge zur Bergung von Verwundeten und zur Versorgung der Truppen mit Munition, fehlten. Der GAZ 69, der zu diesen Zwecken verwendet wurde, war zu groß, und unbeholfen, auf einem von Explosionskratern übersäten Feld, hatte er auch zu wenig Bodenfreiheit. Man kam nicht um die Entwicklung eines leichten, geländegängigen und schwimmfähigen Fahrzeuges, dass zum Transport von Verwundeten und dazu noch für den Fallschirmabwurf geeignet war herum.
 
 
Mit der Entwicklung des neuen Fahrzeuges beschäftigte sich eine spezielle Gruppe im NAMI, unter der Leitung von B. M. Fitterman. 1958 war der erste Prototyp, unter dem Namen NAMI 049 fertig. Der Wagen hatte eine tragende GFK Karosserie. Die Radaufhängung war unabhängig, an vier Längslenkern mit Drehstabfederung. Der Wagen hatte permanenten Allradantrieb mit einem sperrbaren Differenzial im Verteilergetriebe, und ein Sperrdifferenzial in der Hinterachse. Der Wagen hatte einen Radstand von 180 cm. Er hatte Vorgelege an den Rädern, damit erhöhte sich deren Drehmoment und das beladene Fahrzeug hatte eine Bodenfreiheit von 28 cm. Als Motor wurde der 22 PS starke MD 65 vom Motorradwerk Irbit verwendet. Bei den Versuchen zeigte sich aber, dass die Karosserie nicht fest genug und der Motor zu schwach war. Zu der Entwicklung des zweiten Prototyps, NAMI 049A wurden die Spezialisten des Saporosher Werkes hinzugezogen. Auf der Basis eines BMW Motors, wurde der Motor MeMZ 969 mit 30 PS entwickelt. Die Karosserie war nun aus Stahl, fest verbunden mit einem starken Rahmen, Der permanente Allradantrieb wurde verworfen, die Hinterachse wurde zuschaltbar. Die Drehstäbe aus Federblattpaketen wurden durch geschmiedete runde ersetzt, die auch dem Stoß beim Fallschirmabwurf standhielten. Es wurde an zwei Fahrzeugvarianten gearbe
itet, an einem einfachen, und einem schwimmfähige
n. Die Militärs entschieden sich für die zweite Variante. Um das Problem mit dem Transport von Verwundeten zu lösen, wurde der Fahrerplatz in der Mitte angeordnet, der Sanitäter saß direkt dahinter Rücken an Rücken. Die Tragen für die Verwundeten konnte man seitlich, neben den Sitzen befestigen. Das Fahrzeug bekam ein Stoffverdeck.
 
 
Auf dem Wasser bewegte sich der Wagen durch die Ruderkraft der rotierenden Räder.
Die endgültige Variante bekam die Bezeichnung LuAZ 967. Mit seiner Produktion wurde 1961 im Automobilwerk in Lutzk begonnen.
 
Quelle: Der Beitrag enstand auf der Grundlage eines Artikels aus http://www.ujuja.narod.ru/und wurde redaktionell leicht verändert.. Aus dieser Quelle stammen auch die Bilder. Die Übersetzung stammt von Paul Raiser: paul-prp@web.de .

 

   

Quelle:  http://www.militaerverein.de

 

LuAZ 967 M
 
– Länge: 3,68 m,
– Breite: 1,71m,
– Höhe: 1,55m
– PS: 37
– schwimmfähig

 

 

 

Der LuAZ 967 M konnte liegend gefahren werden
 

 

Quelle der letzten 3 Bilder und des Textes: http://www.nva-forum.de/nva-board/index.php?showtopic=1867 User: ZAIG