Technik

Kampfpanzer T-55AM2 und T-55AM2B

 

  

Quelle: http://ch-hoeltge.de

 
In den 70-er Jahren stand vor den Mitgliedsstaaten des Warschauer Vertrages die Aufgabe, ein Gegenpol zu den modernen Kampfpanzern der Nato-Staaten zu schaffen. Dazu bestanden 2 Möglichkeiten:
 
  • Einführung neuer Kampfpanzer;
  • Modernisierung der vorhandenen Kampfpanzer T-55.
 
Die meisten Staaten entschlossen sich aus ökonomische Gründen dazu, die Masse der Panzer zu modernisieren und gleichzeitig neue Panzertypen (T-72) einzuführen. Deshalb suchten die Entwickler nach einer kostengünstigen Variante um die Dienstzeit der T-55 weiter zu verlängern. Ziel war es, bei begrenzten finanziellen Möglichkeiten, dennoch den Gefechtswert an die Anforderungen eines modernen Gefechts anzupassen. Die Modernisierung sollte einen solches Niveau besitzen, dass sie für die nächsten 15 bis 20 Jahre ausreichend ist. Sie wurde in der UdSSR, Tschechoslowakei und in der VR Polen durchgeführt (Entwicklung ab 1980; Serienfertigung ab 1983; eingesetzt in Bulgarien, DDR, UdSSR, Polen, Rumänien,  Slowakei, Tschechien, Ungarn).
 
 
 
Quelle: http://ch-hoeltge.de      
 
Die tschechische Panzerwerkstatt beschreibt die wichtigsten Änderungen des Kampfpanzers T-55 zum T-55AM2 bzw. T-55AM2B sinngemäß wie folgt:
 
1. THO – Thermischer Schutz der KWK
    Die Installation einer thermischen Hülle soll die KWK gegen 
    Temperaturschwankungen schützen. Damit sollen Ungenauigkeiten beim
    Schießen, Verformungen oder Biegungen der Kanone verhindert  werden.
 
2. DOK – Zusatzpanzerung auf der oberen Bugplatte als Schutz gegen Treibkäfiggeschosse   und    Panzerabwehr- LFK;
 
3. DOV – Verbesserung des Schutzes des Laufwerkes und des Turmes.
    Durch die Montage von Schürzen (Kettenschürzen, die bei der Fahrt verräterische
    Staubentwicklung dämpfen und gegen leichte Panzerabwehrgeschosse zusätzlich Schutz  
    bieten) und halbrunden hufeisenförmigen Metallblöcken soll der Schutz des Laufwerkes
    und des Turmes gegen PALR mit HEAT-Gefechtskopf verbessert werden.
 
4. ZOD – Verbesserter Schutz des Fahrers gegen Minen durch Verstärkung der Bodenplatte.
 
5. BOK – Verbesserung des seitlichen Schutzes der Tanks auf beiden Seiten durch Anbringung     vertikaler Klappen zum Schutz vor PALR.
 
6. SODA – Verbesserung des Schutzes gegen Napalm und anderen brennbaren Kampfstoffen.
 
 
 
Bild oben und alle weiteren Bilder sind Modelle 1:35 Kampfpanzer T-55AM2 „Kladivo“

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7. TUCA – Abschussvorrichtung für Nebelgranaten mit einer Reichweite von 250 m.
    Am  Turm wurde beidseitig eine elektrisch betriebene Abschussvorrichtung von 81mm
    Nebelgranaten angebracht.
 
8. ZVM – Verbesserte Motorleistung auf 620 PS und ein verstärktes Fahrwerk zum Ausgleich der     Gewichtserhöhung.
 
9. ZVJ – Verbesserung der Geländegängigkeit.
Durch den Einbau neuer Drehstabfedern wurde     die Geländegängigkeit weiter verbessert.
 
10. KPS – Verbesserung der Lebensdauer der Kette.
Durch gummigelagerte Ketten wurde die       E
insatzdauer fast verdoppelt.
 
11. Erweiterung des Fahrbereiches
      Zur Erweiterung des operativen Bereiches des Panzers wurden 
      die  Dieselfässer permanent mit demTreibstoffsystem verbunden.
 
12. KLADIVO – Einbau einer Feuerleitanlage zum Schießen bis zu einer Entfernung  von 5.000   m. In der UdSSR hieß die Feuerleitanlage "WOLNA“. Ein Feuerleitsystem das die wirksame
      Kampfentfernung auf 2000 m anhebt. Es besteht aus einem 
      monochromen Laserentfernungsmesser in einem Außenbehälter auf der Bordkanone,
      Feuerleitrechner, Windgeschwindigkeitsmesser und einen gepanzerten Klappmast hinten auf       dem Turmdach mit Sensoren für Luftdruck und Temperatur sowie ein Laserwarngerät, das       die Besatzung alarmiert, wenn den Panzer ein LEM feindlicher Panzer, Flugzeuge,
      Hubschrauber oder Artillerie- VB trifft.
 
13. Schaffung von Voraussetzungen zum Abschuss von PALR aus der KWK beim T 55AM2B
      T-55AM2B, tschechischer Umbau mit voller Zusatzpanzerung, FLA  „KLADIVO“. Diese
      Version besitzt die Fähigkeit den lasergelenkten Flugkörper  9M117 „Bastion“ (AT-10
      „Stabber“) in Verbindung mit dem Lenkgerät 9K116 und dem Zielgerät 1K13 zu verschießen.
      Die 1K13 ersetzt die Nachtzieloptik  TPN-1-49-23. Im Kampfsatz befinden sich 6 Flugkörper.
      Auch in der DDR eingeführt und im RWN umgerüstet.
 
14. Dem Kommandanten steht eine PNK Optik zur Verfügung. Der Richtschütze verfügt über ein       teleskopisches Zielfernrohr TSh2B-32K für den Tagkampf und ein links neben dem
      Zielfernrohr eingebautes Infrarot-Nachtzielfernrohr TPN-1-49-23 für den Nachtkampf.
      Als Hauptwaffe wurde die voll stabilisierte 100 mm Zugrohrkanone D-10TG gewählt. Sie wird       ergänzt durch ein koaxial montiertes 7,62 mm MG und ein 12,7 mm FlaMG. Die Kanone ist in       der Lage APC, APFSDS, HEAT-FS, HE und FRAG-HE Granaten zu verschießen. Insgesamt       befinden sich 43 Granaten im Munitionsbestand.
 
 
 
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Taktisch-technische Angaben:
Besatzung:
4
Gefechtsgewicht: 41,5to (T-55AM2B); 44,6to (T-55AMV)
Bodendruck: 0,85kg/cm²
Länge, BK vorn: 9,00m
Breite (mit Panzerschürzen): 3,54m (T-55AM2B); 3,60m (T-55AMV)
Höhe (ohne FlaMG): 2,40m
Bodenfreiheit: 0,43m
Höchstgeschwindigkeit:  50km/h
Fahrbereich: 500km
Triebwerk: 12 Zylinder Diesel W-55U/W-46-5M mit 620PS/690PS
Bewaffnung: 1 Zugrohr- BK 100mm; 1 KoaxMG 7,62mm; 1 FlaMG 12,7mm
 

 

Quelle:

 

Quelle: http://www.nva-forum.de/nva-board/index.php?showtopic=727&st=30