Technik

Schiebeschild BTU-155

 

Anbaugeräte an Panzer
 
 
Schiebeschild BTU-155
 
Das Schiebeschild BTU-155 ist ein Teil der Pionierausrüstung, die an Panzer der Typen Т-54, Т-55 und Т-62 angebaut werden kann.
Es ist zum schieben von Panzerstellungen, zum Schaffen von Durchfahrten durch Panzergräben, zum Anlegen von Auf- und Abfahrten an Steilhängen, zum Schneisen schieben in Waldabschnitten, zur Rodung von Baumstümpfen, zum Anlegen von Kolonnenwegen, zum Schaffen von Durchgängen durch verschiedene Sperren und Schutthalden zu nutzen.
Das Anheben und Absenken des Schiebeschildes erfolgt hydraulisch durch den Fahrer. Die Hydraulik wird vom Elektrobordnetz des Panzers gespeist.
Das Gewicht des Gerätekomplexes beträgt 1440 kg.
Der Anbau des BTU an den Panzer erfolgt durch die Panzerbesatzung durch Heranziehen. Die Zeit für den An- oder Abbau beträgt 1 bis 1,5 Stunden.
Arbeitsumfang:
–         beim Zuschütten von Gräben, dem Anlegen von Abfahrten 230m3/h;
–         beim Ausheben von Panzerstellungen 130m3/h, Dauer 20 bis 30 Minuten, natürlich in Abhängigkeit von der Bodengruppe.
 
 
Das BTU gehört in den Bestand der Pionierkompanie (PiK) der MSR/PR (3 bzw. 9 Stück entsprechend).
Die Schiebeschilder werden mit den LKw´s der PiK transportiert und nur bei Notwendigkeit an die Panzer angebaut. Der Panzer muss dazu an der oberen und unteren Panzerplatte des Bugs angeschweißte ТHalterungen zur Befestigung der Anbaugeräte haben. (In der Regel ist jeder dritte Panzer vom Werk aus mit derartigen Halterungen ausgerüstet).
 
Aus dem militärischen Alltag der Sowjetarmee sind Fälle bekannt, dass die Panzermänner auch in Friedenszeiten gern Schiebeschilder an ihren Fahrzeugen hatten und sich ungern von diesen trennten. Das ging zum Teil soweit, dass es zu Konflikten zwischen den Kompaniechefs der PiK und der Panzerkompanien (PK) kam und dass in manchen Einheiten der Sowjetarmee die Tankisten die Befestigungsbolzen anschweißten und deren Köpfe rund feilten. Der Grund bestand darin, dass die BTU gern benutzt wurden um Panzermarschstrassen zu glätten, auch auf Schießplätzen und auch zu anderen Arbeiten, die so im militärischen Alltag anfallen war ein BTU gut einsetzbar.
Für die Panzer der Typen  Т-72 und Т-80 wurden keine Modifikationen des BTU entwickelt. Jeder Panzer dieser Typen hatte unter der unteren Bugplatte ein abklappbares Gerät zum Selsteingraben, dass die BTU ersetzen sollte. Deren praktischer Einsatz zeigte jedoch, dass die Leistungsfähigkeit dieser Geräte unzureichend war und die Qualität der damit geschaffenen Stellungen keiner Kritik standhielt. Zudem waren diese Geräte nicht unbedingt sehr stabil. Möglich, dass zum jetzigen Zeitpunkt Schiebeschilder für den T-72 und die Nachfolgetypen entwickelt wurden, doch darüber liegen bisher keine Angaben vor.
 
Quelle: Der Beitrag basiert auf einem Artikel von J.Weremejew www.armory.armor.kiev.ua, aus der gelichen Quelle stammt auch das Bild, (übersetzt, leicht gekürzt und redaktionell bearbeitet, die Redaktion).