Technik

Minenräumgerät KMT-6

Minenräumgerät KMT6:
Bedienung: 1 Armeeangehöriger (Panzerfahrer)
Herstellerland: UdSSR
Literatur: AO52/1/315
Handbuch für technische Pioniere II
Transport: Anbaugerät für mittlere Panzer
Einsatzmöglichkeiten:
Individuelles Minenräumgerät für mittlere Panzer zum Überwinden von
Minensperren.
Leistungsangaben:
Fahrgeschwindigkeit des Panzers mit angebautem
Minenräumgerät (in Arbeitslage)
auf leichten Böden max. 15 km/h
auf festen, steinigen (gefrorenen) Böden max. 6 km/h
Technische Angaben:
Breite einer Messersektion
in der Arbeitslage 745 mm
in der Marschlage 600mm
Masse des Minenräumgerätes (einschl. EWZ) I.OOO kg

 
 
Kampfpanzer T-55 mit KMT-6
 
Das KMT-6 (Kolejnyj Minny-Tral) Minenräumgerät ist als Individuelle Lösung für Panzer gedacht. Für den T-55 und seine Varianten kann man es als Standarträumgerät sehen.
Mit diesem Gerät ist es nicht möglich eine Gasse für nachfolgende Fahrzeuge zu räumen, da nur ein schmaler Bereich von 60 cm breite vor der Kette geräumt wird und diese eine breite von 57 cm hat. Deshalb müssten nachfolgende Fahrzeuge genau in der Spur des Fahrzeuges
 
 
fahren das mit dem Räumgerät ausgestattet ist. Theoretische wäre dies möglich, in der Praxis ist dies jedoch nicht durchführbar und wird deshalb nur in Ausnahmefällen durchgeführt.
Das Absenken und Heben des Geräts erfolgt pneumatisch und wird vom Fahrer gesteuert, wobei dies auch bei geschlossener Luke möglich ist. Um ein sicheres räumen zu gewährleisten sollte das Fahrzeug nicht schneller als 6-14 km/h schnell fahren und Steigungen mit mehr als 20 Grad oder eine Seitenlage von mehr als 20 Grad meiden. Durch die geringe Räumbreite des KMT-6 sollen Minenfelder möglichst gerade durchfahren werden, allerdings sind auch Kurven möglich wenn deren Radius mehr als 65 Meter beträgt. Das Arbeitsprinzip ist identisch mit der des KMT-4. Die Schaufeln mit den Zähnen durchgraben den Boden vor dem Fahrzeug und heben dabei vorhandene Minen aus dem Boden und schieben diese durch die Schrägstellung der Schaufeln nach außen. Dadurch entsteht ein scharf begrenzter Bereich vor den Ketten der Minenfrei ist. Bis hier gleicht die Funktionsweide der des KMT-4. Da seit der Entwicklung des KMT-4 aber mittlerweile Minen mit Hohlladung entwickelt wurden, die detonieren wenn das Fahrzeug beim Überfahren einen Stab berührt, der senkrecht aus dem Boden ragt und mit den Auslöser verbunden ist, reicht es nicht mehr nur den Bereich vor den Ketten zu räumen. Als Konsequenz dieser Entwicklung wurde beim KMT-6 ein waagrechter Stab montiert, der den gesamten Zwischenraum zwischen den Geräten abdeckt. Dies hat den Sinn, dass Hohlladungsminen bereits vor dem Fahrzeug detonieren und damit wirkungslos sind.
 
 
Eine andere gefährliche Art von Mine kann aber durch diese Stangen nicht geräumt werden. Dabei handelt es sich um Minen die das Magnetische Feld messen und beim Überfahren am Magnetschwerpunkt detonieren. Da diese Minen zwar im Kettenbereich von den Schaufeln geräumt werden aber im Zwischenraum im Boden bleiben und diese Art von Mine auch keinen Auslöser Besitz der auf Kontakt reagiert wurde auch hier nach einer Lösung gesucht. Gelöst wurde dieses Problem dadurch, das am Räumgerät eine Große Magnetspule (gelbes Bauteil auf dem oberen Bild) montiert ist, die den Magnetschwerpunkt weit vor das Fahrzeug und das Räumgerät bringt und dadurch die Minen vor dem Räumgerät zur Detonation bringt.
 
                Quelle: http://www.t-72.de
 
Die Montage des Räumgeräts kann von der dreiköpfigen Panzerbesatzung erledigt werden. Zur Montage werden ca. 15-20 Minuten benötig und zur Demontage ca. 5-10 Minuten. Da das Räumgerät ein Gewicht von “nur” ca. 400 Kilogramm pro Schaufel hat, kann es in Marschlage, d.h. die Schaufeln sind hochgefahren, am Fahrzeug bleiben. Längere Fahrten, oder gar eine dauerhafte Montage des KMT-6 werden jedoch nicht empfohlen, da durch das zusätzliche Gewicht die Torsionsstäbe des ersten und zweiten Laufrollenpaars stark beansprucht werden.
 

Quelle der Texte und der Bilder:  http://www.t-72.de und http://www.pib-11.de