Technik

Kampfpanzer T-55

      

 



Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild „T-55.jpg“ ‎ (http://commons.wikimedia.org/wiki/File: T-55.jpg) aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons (http://commons.wikimedia.org /wiki/Main_Page) und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (http://de.wikipedia org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). Urheber des Bildes ist Denniss.

Entwicklung:

Die Entwicklung begann etwa 1959/60, die Einführung in den allgemeinen Truppendienst 1963, bei einigen Gardepanzerverbänden und bei der GSSD jedoch schon früher (etwa 1961). Er wurde aus dem T-54 entwickelt und den Bedingungen des Gefechts beim Einsatz von Massenvernichtungswaffen in Europa angepasst. Die Motorleistung, die Reichweite und der Kampfsatz (Munitionsvorrat) wurden erhöht sowie der ABC-Schutz (Hermetisierbarkeit des Kampfraumes) verbessert. Auffallend war die optimierte geschossabweisende Form von Turm und Wanne sowie das Laufwerk, das durch seine Einfachheit (Drehstabfederung) und Robustheit bestach. Trotz der Modernisierungen wurde viel Wert auf einfache Bedienung, Wartung und Reparaturfähigkeit unter Gefechtsfeldbedingungen gelegt.
 

Einsatzzweck: 

Haupteinsatzzweck war der offensive Einsatz bei großräumigen Operationen nach eigenen oder gegnerischen Kernwaffenschlägen. Gefechtshandlungen sollten dabei mit möglichst großen Panzer-abteilungen (ab Bataillon aufwärts) im Verbund mit motorisierter Infanterie, Artillerie und nderen Teilstreitkräften sowie unter Deckung aus der Luft durchgeführt werden. Es zeigte sich aber, dass der Panzer für fast alle Aufgaben unter fast allen Bedingungen einsetzbar war.




Einsatz:  

In  seiner  Haupteinsatzzeit  (1960-er  und  1970-er  Jahre)  war  der  T-55  ein  modernes Waffensystem, das sich vor allem durch seine Feuerkraft, Mobilität und Universalität auszeichnete. Wegen seiner einfachen Grundkonzeption war es möglich, den Panzer über Jahre hinweg mit geringem Aufwand zu modernisieren und technisch auf dem Niveau seiner Hauptkontra-henten zu halten. Mit der Einführung neuer Kampfpanzer im Westen wie im Osten (Leopard 2, M1 Abrams bzw. T-72) trat der T-55 in die zweite Reihe zurück, wurde jedoch weiterhin sowohl von der Sowjetunion, als auch ihren Verbündeten im  Warschauer  Vertrag in  großem Umfang genutzt. In  der  NVA  wurde er seit 1977 teilweise durch den T-72 ersetzt.
 
 
Die hohen Verluste bei vielen Konflikten im Nahen Osten und im südlichen Afrika resultierten aus dem schlechten Ausbildungsstand der Besatzungen und mangelhafter Taktik. Insbesondere die fehlende Deckung aus der Luft und schlechte Gefechtsfeldaufklärung wirkten sich oft verheerend aus. Bei sachgemäßem Einsatz (panzergünstiges Gelände, Infanterie- und Artillerieunterstützung) und kompetenter Truppenführung beherrschten auch kleinere Verbände mit dem T-55 das Gefechtsfeld (siehe Vietnamkrieg). Erbeutete T-55 wurden besonders in Israel gern und viel weiterverwendet. Einige Konflikte mit Beteiligung des T-55 waren:
  • Sicherung der Grenzen in Berlin (Mauerbau), 1961 (nur GSSD)
  • Vietnamkrieg, 1957–75
  • 2. Indisch-pakistanischer Krieg (Kaschmirkonflikt), 1965
  • Sechstagekrieg, Israel vs. Arabische Staaten, 1967
  • Prager Frühling, 1968
  • 3. Indisch-pakistanischer Krieg (Bangladeschkrieg), 1971
  • Jom Kippur-Krieg: Israel vs. Arabische Staaten, 1973
  • Rhodesischer Unabhängigkeitskrieg, 1970–1980
  • Angolanische Bürgerkriege, 1974–2002
  • 1. Afghanistankrieg: UdSSR vs. Mudschaheddin, 1979-1989
  • Afghanischer Bürgerkrieg, 1990-2001
  • 1. Golfkrieg: Iran gegen Irak, 1980–88
  • 2. Golfkrieg: UNO gegen Irak, 1990–91
  • Jugoslawische Bürgerkriege, 1991–1999
  • Erster Tschetschenienkrieg, 1994–96
  • Kongokriege, 1996–97 und 1998–2002
  • Zweiter Tschetschenienkrieg, 1999–2002
  • 2. Afghanistankrieg: USA vs. Taliban, 2001
  • 3.Golfkrieg,USA/GB-Irak, 2003
  • Äthiopische Intervention in Somalia, 2006

Einsatzländer: 

Staaten in denen der T-55 eingesetzt wurde (und teilweise wird):
  • Afghanistan, Albanien, Algerien, Angola, Ägypten, Äquatorial Guinea, Äthiopien
  • Bangladesch, Bulgarien
  • China (Type 59)
  • DDR
  • Eritrea
  • Jugoslawien
  • Jemen
  • Kroatien, Kuba
  • Finnland
  • Guinea, Guinea-Bissau
  • Indien, Iran (Irakische Beutepanzer), Irak, Israel (Beutepanzer)
  • Demokratische Republik Kongo (Type 59), Nordkorea (Type 59)
  • Libanon (Streitkräfte des Libanon), Libyen
  • Mali, Mongolei, Marokko, Mosambik, Myanmar, Montenegro (Type 59)
  • Nicaragua, Nigeria
  • Pakistan (Type 59/Al-Zarar), Peru
  • Sambia, Simbabwe, Somalia, Sri Lanka, Syrien, Südjemen
  • Uruguay
  • Vietnam
  • Zentralafrikanische Republik
 
Ein T-55 im Panzermuseum Münster. Nach umfangreicher Recherche durch unseren Kameraden Ufw. Olaf Jentsch, PzKdt 3.PK –  Panzer 4133, wurde zweifelsfrei festgestellt, bei dem ausgestellten Panzer handelt es sich um einen Kampfpanzer unseres Regimentes.

 

 
 
Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild „T-55 on Panzermuseum Munster.jpg“  (http://commons.wikimedia.org/ File:T-55.jpg) aus der freien Mediendatenbank WikimediaCommons (http://commons.wikimedia.org/wiki/Main_Page) und steht unter der GNU-Lizenz fürfreie Dokumentation (http://de.wikipedia.org/wiki/ Wikipedia: Lizenzbestimmungen). Der Urheber des Bildes ist baku13.
 

Bewaffnung:  

Die Bewaffnung bestand aus einer vertikal und horizontal stabilisierten Kanone vom Kaliber 100 Millimeter, einem koaxialen MG PKT (7,62 mm) und einem Fla-MG, üblicherweise 12,7 mm DSchK auf der Ladeschützenluke. Frühe Versionen des T-55 besaßen noch ein starr eingebautes PKT in der Fahrerfront. Da es aber kaum sinnvoll eingesetzt werden konnte, wurde bald weggelassen.
 
 
 
 
Modell 1:35 Panzer T-55A mit BTU-55
 
Quelle:    http://ch-hoeltge.de/          
 

Die  Kanone  verschoss patronierte Munition  (Splitterspreng, Hohlladung und Unterkaliber). Die  Feuergeschwindigkeit betrug etwa 6 Schuss pro Minute. Die Einsatzschussweite im direkten Richten betrug bis 2500 Meter, im zusammengefassten Feuer auf Flächenziele bis etwa 15 km. Ein geübter Richtschütze war in der Lage, während der Fahrt ein Ziel von der Größe eines Kampfpanzers M60 auf 1800 Meter mit dem ersten Schuss zu treffen. Für Ausbildungszwecke konnte man ein Einsteckrohr für 23×115 AM23
-Munition montieren,
was die Kosten für Übungsmunition erheblich senkte. Außerdem gab es 100 mm-Übungsgranaten mit reduzierter Treibladung, Leuchtsatz und einer schwahen Zerlegeladung. Mitte der 1970-er Jahre wurde eine moderne elektronische Feuerleitanlage entwickelt, mit der ältere T-55 nachgerüstet werden konnten (und wurden). Sie umfasste unter anderem neue Zielgeräte, Feuerleitrechner, Laserentfernungsmesser und einen Lasersensor. Mit der modernisierten Kanone konnten nun neben normalen Granaten auch lasergelenkte Panzerabwehrlenkraketen (100-mm-Rohrrakete 3UBK10-1 mit Rakete 9M117) mit einer Reichweite bis 4000 m verschossen werden. Ein Novum im Panzerbau der 1970-er und 1980-er Jahre. Durch diese verschiedenen Nachrüstsätze wurde der Gefechtswert, insbesondere die Feuerkraft enorm erhöht. Die Besatzungsmitglieder trugen als persönliche Waffe eine Pistole Makarow 9 mm, der Ladeschütze zusätzlich eine Maschinenpistole AK-47 KMS oder später eine AK-74 KMS mit 300 Patronen. Außerdem verfügte die Besatzung über 10 bis 15 Handgranaten F-1.

 
 

Kampfsatz (NVA 1977):

  • 7 Stück 100 mm Hohlladung BK-5 (900 m/s)
  • 15 Stück 100 mm Unterkaliber BM-8 (1415 m/s)oder BM-20 (1430 m/s)
  • 21 Stück 100 mm Splitter-Spreng OF-412 (900 m/s) Zünder einstellbar
  • 2500 Gewehrpatronen 7.62 x 54 mm R Mosin-Nagant 1908/1930 für PKT
  • (Leuchtspur, Stahlkern, Panzerbrand)
  • 500 Patronen 12,7 x 108 mm M30/38 für Fla-MG (Leuchtspur, Stahlkern, Panzerbrand,)
  • 300 Patronen 7,62 x 39 mm M43 für AK-MS47 (Besatzungswaffe)
  • 4 mal 24 Patronen 9,2 x 18 mm PM für Pistole Makarow (persönliche Waffen)
  • 10 bis 15 Handgranaten F1
  • Handleuchtsignale oder Signalpistole
  • Pioniersprengmittel (Sprengpatronen, TNT-Ladungen und ähnliches „Spielzeug“)
  • Nebelkörper, Rauchpatronen
 

Technische Ausrüstung:  

 

 

 

Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild „T54 Training Parola Tank Museum 12.jpg“ ‎ (http://de.wikipedia.orgw/index.php?title=: T54_Training_Parola_Tank_Museum_& filetimestamp=20060923023640) aus der freien Mediendatenbank  Datei Wikimedia Commons (http://commons.wikimedia.org/wiki/Main_Page) und steht unter der commons GNU-Lizenz für freie Dokumentation (http://de.wikipedia. org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). Der Urheber des Bildes ist User:Balcer.
 

Eine Neuheit war die Tauchfähigkeit zur Überwindung der auf dem europäischen Kriegsschauplatz häufig zu erwartenden Wasserhindernisse (bis zirka 4,50 Meter Tiefe). Die Vorbereitungszeit für eine Tauchfahrt betrug abhängig vom Ausbildungsstand der Besatzung etwa 1 bis 3 Stunden. Die Orientierung unter Wasser erfolgte über ein Periskop, das gleichzeitig als Schnorchel diente und auf der rechten (Ladeschützen-) Seite montiert wurde sowie mit einem Kreiselkompass für den Fahrer. Zur Bekämpfung von eindringendem Wasser wurde eine Lenzpumpe installiert. Die Besatzung wurde für den Notfall mit Schwimmweste und Tauchretter (RG-UF) ausgerüstet. Eine Unterwasserfahrt (UF) war in Friedenszeiten bis zu 1000 Metern Länge erlaubt, durch die steigende Motortemperatur (max. 110 Grad Kühlwassertemperatur) wegen der unter Wasser eingeschränkten Kühlung bestand die Gefahr einer Motorhavarie.

 
 
 

 

 
Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild „HVO Army T-55 Glamoc firing MG.jpg“ ‎ (http://commons.wikimedia.org/wiki/ File:T-55.jpg) aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons (http://commons. wikimedia.org/wiki/Main_Page) und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (http://de.wikipedia. org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). Der Urheber des Bildes ist SSG KIM PRICE.
 
Das Sichtfeld der Besatzung war naturgemäß eingeschränkt, Sichtfeld im Einzelnen:
der Fahrer nach vorn und nach vorn rechts, der Ladeschütze von vorn rechts bis nach hinten rechts, der Richtschütze nur nach vorn, der Kommandant von schräg vorn
rechts über die ges
amte linke Seite nach hinten rechts. Die einzelnen Sichtfelder überschnitten sich, eine Rundumsicht war also möglich. Die Beobachtung erfolgte durch standardisierte Winkelspiegel, die auch im Gefecht innerhalb von zwei Minuten leicht ausgewechselt werden konnten. Der Kommandant hatte ein optisches Ziel/Beobachtungsgerät in einer drehbaren Kuppel, sowie 4 Winkelspiegel. Nachts konnte das Beobachtungsgerät gegen ein aktives IR-Sichtgerät getauscht werden. Mit der Kommandantenrichtanlage konnte er den Turm (und damit die Kanone) horizontal auf ein Ziel richten. Der Richtschütze verfügte über ein optisches Zielfernrohr mit zwei Vergrößerungsstufen, ein Infrarot-Nachtzielgerät und einen Winkelspiegel. Die Treffgenauigkeit war für die damalige Zeit ausreichend und gewährleistete treffsicheres Schießen aus der Bewegung auf ein Ziel von der Größe eines Kampfpanzers auf bis zu ca. 1800 m. Der T-55 war voll nachtkampftauglich. Zu diesem Zweck verfügte er über drei Infrarot-Sichtgeräte, eines für den Fahrer, eines in der Kommandantenkuppel und ein IR-Zielgerät für den Richtschützen. Außerdem konnte die Strichplatte des Tagzielgeräts beleuchtet werden. Die Infrarotgeräte wurden sowohl aktiv (in Verbindung mit IR-Scheinwerfern) als auch passiv benutzt.

 

 

Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild "HVO Army T-55 Glamoc setup.jpg" (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:HVO_Army_T-55_Glamoc_setup.jpg) aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons ( http://commons.wikimedia.org /wiki/Main_Page)  und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). Der Urheber des Bildes ist SSGT KIM PRICE.

Zugang zum Fahrzeug erhielt man über vier gepanzerte Luken (Fahrer, Ladeschütze, Kommandant, Notausstieg im Boden der Wanne). Beim Fahren mit offener Fahrerluke (hochgestellter Fahrersitz) musste der Turm gezurrt werden, weil er beim Drehen über die Fahrerluke strich und den Kopf des Fahrers gefährdete. Die Kommunikation erfolgte über ein kombiniertes Interkom/Funkgerät mit 4 fest einstellbaren Kanälen. Obwohl es ein reines Röhrengerät war (durch die Verwendung von Röhren versprach man sich eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen einen eventuellen EMP bei einer nuklearen Explosion), war es doch für seine Zeit außergewöhnlich robust und leistungsstark. Später ging man jedoch zur Hybridbauweise über. Bei Führungsfahrzeugen (ab Kompaniechef aufwärts) wurde ein zweites Funkgerät im Turmheck eingebaut und dafür die Anzahl der mitgeführten Granaten um fünf Stück reduziert.

 

ABC-Schutz: 

Zum Schutz der Besatzung wurden einige neuartige Lösungen eingeführt, die sowohl den Kampfraum als auch den Motorraum zuverlässig hermetisieren sollten. Alle Luken besaßen Moosgummidichtungen, desgleichen der Turmdrehkranz. Das Zielfernrohr wurde mit einer federbelasteten Walzenblende, das PKT mit einer Gummidichtung um den Lauf verschlossen.Bei radioaktiver Verseuchung des Gefechtsfeldes wurde der Kampfraum über eine Filter-ventilationsanlage mit selbstreinigender Zentrifuge unter Überdruck gesetzt.Durch die Ausstattung der Kanone mit einem Ejektor (Rauchabsauger) an der Mündung wurden die Pulvergase direkt durch das Rohr nach außen gesaugt. Dadurch konnte der Feuerkampf mit Kanone und PKT fortgesetzt werden. Ausgelöst wurde die Hermetisierung entweder automatisch oder manuell.
automatisch:
Ein Messgerät maß laufend den Grad der Radioaktivität und löste im Bedarfsfall eine Reihe von Pyropatronen aus, die mechanische Schließvorrichtungen betätigten – bei einer Kernwaffendetonation mit hoher Sofortkernstrahlung wurde derMotor abgestellt, das Zielfernrohr verschlossen, die Lüftungsgrätings über dem Motorraum geschlossen.
manuell:
Alle Öffnungen und Luken wurden per Hand geschlossen.  Der Lüfter wurde grundsätzlich per Hand eingeschaltet. Bei chemischem oder biologischem Alarm wurde der Panzer vollständig verschlossen, auch die Kanone. Es konnte nicht mehr geschossen werden
. Auch der
Lüfter wurde ausgeschaltet und gesichert. Der Motor bekam die Luft auf normalem Weg direkt aus der Umgebung.
 
Antrieb:
 
 
Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild „T54 Training Parola Tank Museum 5.jpg“ (http://de.wikipedia.org/w/index.php?title= Datei:T54_Training_Parola_Tank_Museum_5.jpg& filetimestamp=20060923022947) aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons(http://commons. wikimedia.org/wiki/Main_Page) und steht unter der GNU-Lizenz fürfreie Dokumentation (http://de. org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). Der Urheber des Bildes ist User: Balcer.wikipedia

 

Der W2-Dieselmotor wurde bereits im Zweiten Weltkrieg entwickelt und war zuverlässig sowie für ein Gefechtsfahrzeug sparsam. Man erreichte Höchstgeschwindigkeiten von 45 km/h im Gelände und bis 60km/h auf der Straße, wobei diese je nach Herstellerversion variieren konnte. Die Reichweite bei Marschgeschwindigkeit (Geschwindigkeit in der Kolonne: 30 km/h) betrug 550 bis 650 km. 

Das Laufwerk bestand auf jeder Seite aus fünf Doppel-Laufrollen (mit Vollgummireifen) in Einzelaufhängung, einem Leitrad (vorn) und einem Antriebsrad (hinten). Zwischen erster und zweiter Laufrolle war eine größere Lücke. Das sollte die Wirkung von Minen auf das Fahrwerk vermindern und gleichzeitig Kletter- und Überschreitfähigkeit verbessern. Die Federung erfolgte über Torsionsstäbe. Die Gleisketten hatten 91 profilierte Glieder aus Stahlguss mit Metall-Gummigelenken. Die Kraft wurde über ein Umlenkgetriebe, ein Wechselgetriebe, zwei Planetenlen-Lenkgetriebe und zwei Seitenvorgelege auf die Antriebskränze übertragen. Das Wechselgetriebe verfügte über 5 Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang, die noch zu etwa 50 % untersetzt werden konnten, um mehr Zugkraft zu erreichen. Gesteuert wurde mit Hilfe von zwei Lenkhebeln, die auf die Planetenlenkgetriebe wirkten und mit denen die Umdrehungsgeschwindigkeit der Antriebskränze der zwei Laufwerke separat dosiert wurde.Die Hauptkupplung war eine 17-Scheiben-Trocken-Kupplung, die zum Schalten der Gänge mit dem linken Fuß bedient werden musste. Sämtliche Steuerungen wurden wahlweise hydraulisch oder mechanisch betätigt.
 
 
Die Motorleistung stieg im Lauf der Jahre und im Zuge der technischen Entwicklung von ursprünglich 500 PS auf annähernd 800 PS. Zum Anlassen des Motors diente vorzugsweise Druckluft, die in zwei Flaschen (mit je 150 bar) hinter dem Fahrersitz gespeichert war. Der elektrische Anlasser wurde nur benutzt, wenn der Luftdruck im System nicht mehr ausreichte. Vor dem Anlassen musste das Kühlwasser mit einem Vorwärmer, in dem Diesel verbrannt wurde, auf 70 Grad Celsius vorgewärmt werden. Wegen des enormen Verschleißes der Kolben im Motor war ein Kaltstart nur im äußersten Notfall erlaubt, zwei bis drei Kaltstarts sollte er nur vertragen können. Bei Gefechtsalarm musste der Fahrer schnellstens zu seinem Panzer eilen, um den Vorwärmer zu starten. Das Vorwärmen dauerte in der Regel 15-20 Minuten. Vorgesehen war eine Laufleistung von 3000 Kilometern unter Ausbildungs- und Gefechtsbedingungen bis zur Hauptinstandsetzung von Fahrzeug und Antrieb. In der Praxis wurde diese Vorgabe oft weit überschritten (jedenfalls in der NVA, z. B. wurden an der Offiziershochschule Löbau 6.000 km erreicht).
 

Herstellung:

Die meisten T-55 wurden im Panzer- und Traktorenwerk in Tscheljabinsk hergestellt. Die Wanne bestand aus gewalztem Panzerstahl, die einzelnen Teile wurden elektrisch geschweißt. Der Turm wurde aus Stahl gegossen, nach der Feinbearbeitung erfolgte eine Oberflächenhärtung im Wirbelstromverfahren. Diese Herstellungsmethode erlaubte es, Fangstellen und andere exponierte Flächen zu vermeiden sowie den einzelnen Turmpartien die Materialstärken unterschiedlich zu gestalten.Die gesamte Fertigung war auf effektive und schnelle Massenproduktion in Kriegszeiten ausgelegt.

 
 

 Modifikationen: 

Auf der Basis des T-55 wurden zahlreiche Spezialfahrzeuge entwickelt, unter anderem:
  • verschiedene Flakpanzer
  • Pionierpanzer unter anderem mit Räumschild, Grabenfräse und ähnlichem Gerät
  • Minenräumpanzer,
  • Panzerzugmaschinen (Bergepanzer,z. B. BTS-2),
  • Brückenlegepanzer,
  • Geschosswerfer
  • Schützenpanzer (z.B. BTR-T)
  • Selbstfahrlafetten
  • Feuerlöschfahrzeuge
 
Im Laufe der Jahre entstanden eine Unzahl an Versionen und Modifikationen, die kaum zu überschauen sind. Eini
ge Entwicklungsstufe
n waren jedoch so markant, das man ihnen offizielle Versionsbezeichnungen zuordnen kann. Davon unbenommen modifizierte jeder Nutzer die Fahrzeuge nach seinen Vorstellungen und Bedürfnissen. T-55 : Basisversion,entwickelt aus dem T-54, stärkerer Motor, erhöhter Kraftstoffvorrat durch neue Außentanks,IR-Ausrüstung für Nachtfahrt, überarbeiteter Turm und Kampfraum (in den freien Platz neben dem Fahrer wurde ein Schrank für 12 bis 15 Granaten je nach Ausführung eingebaut), neu entwickelte optische Feuerleitanlage, modifizierte Kanone mit Ejektor, Einsatz des neuen MG PKT von Kalaschnikow anstelle des veralteten SG 43 von Gorjunow als Sekundärbewaffnung, Erhöhung des Munitionsvorrates um etwa 20 %, einfache ABC-Schutzvorrichtungen, neuentwickelte UF-Ausrüstung (Tauchfahrt bis 4,50 m Wassertiefe). Dieser Typ wurde nur in der Sowjetarmee, in der GSSD und in der Vietnamesischen Volksarmee eingeführt, er bildete die Vorlage für den chinesischen Typ 59.
 
T-55A : überarbeitete Antriebsanlage, Erhöhung des Kraftstoffvorrates durch neue Innentanks (der Granatschrank) auf der Ladeschützenseite wurde gleichzeitig als weiterer Tank ausgebildet), Einführung von Zusatztanks in speziellen Halterungen am Heck (2 x 200 Liter in Rollreifenfässern), Umstellung der Feuerleitanlage von vollkalibrigen Wuchtgeschossen auf Unterkaliber-Granaten, Erhöhung des Munitionsvorrates für die Sekundärbewaffnung, neue Funkanlage, Einführung der IR-Nachtkampfausrüstung für Richtschütze und Kommandant, neuentwickelte ABC-Schutzausrüstung mit automatischer Auslösung der Hermetisierung, Reduzierung der Sekundärbewaffnung (das PKT des
Fahrers wurde generell entfernt), zeitweise Entfernung des Fla-MG (wurde später rückgängig gemacht).
 

 
Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild „T-55 Iraq 3.jpg“ ‎(http://commons.wikimedia.org/ wiki/File:T-55_Iraq_3.jpg) aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons und steht unter der wikimedia.org/wiki/Main_Page GNU-Lizenz für freie Dokumentation(http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). Der Urheber des Bildes ist Sgt. Paul L. Anstine III, U.S. Marine Corps.
 
 
Dieser Typ wurde ab etwa 1965 an die Truppen des Warschauer Vertrages ausgeliefert sowie in Drittstaaten exportiert. Er machte den größten Teil der produzierten T-55 aus. Die Panzer der Sowjetarmee und der GSSD wurden durch Nachrüstung modernisiert. Heute sollen noch etwa 70.000 T-55 (inklusive Lizenzbauten z. B. Typ 59, Umbauten und demilitarisierte Fahrzeuge) in verschiedenen Armeen existieren (Stand 2004). Darunter fallen auch die Fahrzeuge, die strategischen Reserven zugeordnet sind. Ein sinnvoller Einsatz im modernen Gefecht ist allerdings nicht mehr vorstellbar. Grund hierfür sind die veraltete elektronische Ausrüstung, die für die heutige Waffentechnik unzureichende Panzerung und die zu schwache Bewaffnung. Für viele Dritte-Welt-Staaten, Schwellenländer und paramilitärische Organisationen ist er trotzdem immer noch ein probates Mittel, um Bürgerkriege zu führen oder um lokale, beziehungsweise regionale Interessen durchzusetzen.
 
 
Quelle: Dieser Beitrag basiert auf dem Artikel „T-55“ (http://de.wikipedia.org/wiki/T-55) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite)und steht unter der GNU-Lizenzfür freie Dokumentation (http://de.wikipedia.org:). In der Wikipedia ist eine Lizenzbestimmungen/wiki/WikipediaListe der Autoren(http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Autorenportal) verfügbar.
 

Taktisch – technische Angaben:

Besatzung
 4
Mann
Gefechtsmasse
36,0
t
Größenangaben
 
 
  Länge mit Kanone nach vorn
9 000
mm
  Breite
3 270
mm
  Höhe
2 350
mm
  Höhe mit Fla-MG
2 700
mm
  Bodenfreiheit
425
mm
  Spurweite
2 640
mm
Bewaffnung
 
 
Panzerkanone, Typ
 D10-T2S
 
  Kaliber
100
mm
  Höhenrichtbereich
 -5 … +17
Grad
  Seitenrichtbereich
360
Grad
Fla-MG, Typ
DSchK-M
 
  Kaliber
12,7
mm
  Höhenrichtbereich
82
Grad
  Seitenrichtbereich
360
Grad
MG, Typ
SGMT
 
  Anordnung
gekoppelt mit Panzerkanone
 
  Kaliber
7,62
mm
  Höhenrichtbereich
-5 … + 22
Grad
  Seitenrichtbereich
360
Grad
Funkgerät, Typ
R 123
 
  Reichweite in der Bewegung
20
km
Bordsprechanlage, Typ
R 124
 
Ziel- und Beobachtungsgeräte
 
 
Kommandant
 
 
  Tag:        Typ
Beobachtungsgerät TPKU-2B
 
                 Anzahl
1
Stück
                 Typ
Winkelspiegel
 
                 Anzahl
5
Stück
  Nacht:     Typ
Nachtsichtgerät TKN-1 oder TKN-1S
 
                 Anzahl
1
Stück
                 Sichtweite
300
m
Richtschütze
 
 
  Tag:        Typ
Zielfernrohr TSch2B-32 oder TSch2B-32P
 
                 Anzahl
1
Stück
                 Typ
Winkelspiegel
 
                 Anzahl
1
Stück
  Nacht:     Typ
Zielfernrohr TPN-1-22-11 oder TPN-1M-22-11
 
                 Anzahl
1
Stück
                 Sichtweite
800
m
Ladeschütze
 
 
  Tag:         Typ
Beobachtungsgerät MK-4
 
                  Anzahl
1
Stück
Fahrer
 
 
  Tag:         Typ
Winkelspiegel
 
                  Anzahl
2
Stück
  Nacht:      Typ
Nachtsichtgerät TWN-2
 
                  Anzahl
1
Stück
                  Sichtweite
60
m
Ausrüstung
 
 
  Die Bewaffnung, Spezialausrüstung, Optik, Lenkeinrichtung sind dem
 
 
  T 55A angeglichen. Der T 55 ist mit Schutzplatten gegen Kernstrahlung
 
 
  ausgerüstet.
 
 
Die Ausrüstung des Führungspanzers T 55A (K1) und (K2) 
 
 
                 ist in der Anlage 1 aufgeführt
 
 
Leistungsangaben
 
 
  Leistungs-Masse-Verhältnis
16,1
PS/t
  Höchstgeschwindigkeit auf Straße
50
km/h
  mittlere Geschwindigkeit
 
 
      – auf Straße
32 … 35
km/h
      – im Gelände
22 … 27
km/h
Fahrbereich
 
 
  mit 1,0 Auffüllung
270
km
  mit Zusatzauffüllung
380
km
Geländegängigkeit
 
 
  spezifischer Bodendruck
0,81
kp/cm²
  Kletterfähigkeit
800
mm
  Steigfähigkeit
32
Grad
  Überschreitfähigkeit
2 700
mm
  Wattiefe/UF-Tauchtiefe
1 400/5 000
mm
Wartungsfristen
 
 
  TW Nr. 1
1 000 … 1 100
km
  TW Nr. 2
2 000 … 2 200
km
 
 

 

 

 

Quelle: http://www.pib-11.de

 

 
Kamppanzer T-55 beim Überwinden der Pontonbrücke

 Quelle: Zeitschrift "Volksarmee"

 

 Kampfpanzer T-55 beim Anlanden

Quelle: Zeitschrift "Volksarmee"

 

 Kampfpanzer T-55 bei der FÜ 4c

Quelle: Zeitschrift "Volksarmee"