Technik

Schützenpanzer (SPz) BMP-1

 
Der BMP-1 ist ein schwimmfähiger Schützenpanzer aus sowjetischer Entwicklung und eines der am weitesten verbreiteten gepanzerten Fahrzeuge der Welt. Die Abkürzung BMP steht im Russischen für Боевая Машина Пехоты (Bojewaja Maschina Pechoty), was soviel wie „Gefechtsfahrzeug der Infanterie“ bedeutet.
 
 
 
Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild „Bmp-1-DMSC9112086 JPG.jpg“ ‎ (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bmp-1-DMSC9112086_JPG.jpg) aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons (http://commons. wikimedia.org/wiki/Main_Page) und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (http://de.wikipedia. org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). Der Urheber des Bildes ist 17 March 1991.

 
Obwohl die Rote Armee im Zweiten Weltkrieg zukunftsweisende Kampfpanzer entwickelt hatte, verfügte sie über keine eigenen gepanzerten Mannschaftstransporter. Um den Mangel auszugleichen, improvisierten die sowjetischen Truppen mit aufgesessener Infanterie auf Kampfpanzern (en:Tank desant). Nach dem Kriegsende begannen Experimente auf der Basis erbeuteter deutscher und im Rahmen der Waffenhilfe erworbener US-amerikanischer und britischer Transporter. Zunächst wurden groß dimensionierte Transporter mit einer Transportkapazität von bis zu 30 Soldaten sowohl als Rad- als auch als Kettenfahrzeuge entwickelt. Als   erstes Modell kam der BTR-50 mit Platz für 20 Mann in die groß angelegte Serienproduktion. Schnell wurden die Nachteile des  1954 in der Sowjetarmee eingeführten Fahrzeugs deutlich: Die Soldaten mussten das Fahrzeug über die Dachluken verlassen,      es war nicht an die Größe eines einzelnen Schützentrupps angepasst und nicht für den Einsatz unter ABC-Bedingungen sowie    den Kampf gegen andere gepanzerte Fahrzeuge geeignet.
 
 
 
Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild „BMP1 WPT 6 87.jpg“ ‎ (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:BMP1_WPT_6_87.jpg) aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons (http://commons. wikimedia.org/wiki/Main_Page) und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). Der Urheber des Bildes ist J. Akielaszek.
 
Ausgehend von diesen Überlegungen wurde Ende der 1950-er Jahre ein neues Anforderungsprofil ausgeschrieben. Vier Entwicklungsgruppen in Wolgograd, Tscheljabinsk, Rutsowsk und Brjansk begannen mit den Entwurfsarbeiten. Schließlich wurde  die Entwicklung des Kon- struktionsbüros Isakow aus Tscheljabinsk mit der Bezeichnung „Objekt 765“ ausgewählt. 1966 begann     der Bau der ersten Prototypen. Im gleichen Jahr wurde das neue Fahrzeug offiziell in der Sowjetarmee in Dienst gestellt, vorerst aber nur zur Erprobung auf Übungsplätzen bei Rschew und Kubinka verwendet. Der Öffentlichkeit wurde der neue Panzer auf der Oktoberparade auf dem Roten Platz 1967 erstmals vorgestellt. Danach wurden die Prototypen nochmals überarbeitet, um die schlechte Balancierung auszugleichen. Dies wurde durch eine Verlängerung des Fahrzeugs erreicht, die das hohe Gewicht des Motors ausgleichen sollte. Parallel entstand eine große Fertigungsanlage in Tscheljabinsk, wo das Konstruktionsbüro Isakow mit  bder Weiterentwicklung und dem Entwurf von verschiedenen Varianten begann. Die Auslieferung an die reguläre Truppe unter dem Namen BMP-1 begann 1969. Damals handelte es sich bei dem neuen Panzer um ein revolutionär neues Konzept. Zuvor hatten Schützenpanzer lediglich dazu gedient, Infanteristen unter Schutz vor gegnerischem Feuer in ihre Kampfposition zu bringen und mit ihren gering dimensionierten Bordwaffen zusätzliche Feuerkraft zu bieten. Eine eigene Panzerabwehrfähigkeit besaßen sie nicht. Der BMP-1 ermöglichte als erster Schützenpanzer den aufgesessenen Kampf: Die Insassen konnten ihre persönlichen Waffen während der Fahrt aus dem Fahrzeug heraus abfeuern. Zudem war er kleiner und wendiger als vergleichbare westliche Waffensysteme jener Zeit. Die Frontpanzerung war so ausgelegt, dass sie undurchdringlich für die schweren Maschinengewehre der Nato- Truppentransporter dieser Zeit war. Umgekehrt besaß kein zeitgenössischer westlicher Truppentransporter eine Panzerung, die der Hauptwaffe, der AT-3 Sagger, hätte widerstehen können. Auch verschiedene Kampfpanzer der Nato-Staaten hätten mit dieser Waffe zerstört werden können. Da die Produktions- und Betriebskosten für das Fahrzeug aber sehr hoch lagen, sollte nur ein Teil der Truppe mit ihm und die Mehrheit mit gepanzerten Radfahrzeugen ausgestattet werden.
 
 
 
Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild „Bwp 4BKPanc.jpg“ ‎ (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bwp_4BKPanc.jpg) aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons (http://commons. wikimedia.org/wiki/Main_Page) und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). Der Urheber des Bildes ist Kerim44.
 
Wegen dieser Nachteile und der im Vergleich zu Kampfpanzern leichten Bewaffnung war der BMP-1 vor allem bei seiner Einführung unter sowjetischen Militärs umstritten. Aufgrund dieser Bedenken wurde die operative Doktrin der Sowjetarmee verändert: In Zukunft sollten Kampfpanzer und abgesessene Infanterie das Gefecht gegen Panzer führen, während die BMP-1 folgen sollten, um gemeinsam mit der eigenen die gegnerische Infanterie niederzukämpfen. In den folgenden Jahrzehnten ersetzte der BMP-1 in mehr Einheiten als ursprünglich geplant den BTR-50 und wurde zum verbreitetsten Schützenpanzer der Sowjetarmee. Nachdem zahlreiche BMP-1 in Afghanistan zerstört worden waren, wurde 1982   der BMP-2 als verbessertes Modell eingeführt, das den Vorgänger allerdings nicht in allen Einheiten ersetzen sollte.
Eine grundlegende Neuentwicklung mit nur wenigen Ähnlichkeiten zum BMP-1 ist der BMP-3.
Die verschiedenen Varianten und Lizenzproduktionen eingerechnet, wurden weltweit bisher schätzungsweise rund 55.000 BMP-1 gebaut.
 
 
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Kurzcharakteristik:
 
Gefechtsmasse
 13,6
t
Höchstgeschwindigkeit
 65
km/h
Besatzung
 3
Mann
Bewaffnung
1 Panzerkanone
 
Zulässige Personenzahl, insgesamt
11
Mann
 
1 Pz-MG
PKT
 
 
 
 
1 PAL-Rampe
 

 
 
Taktisch-technische Angaben:
  

Abmessungen:
 
 
 
 
 
Länge über alles
 6 735
mm
 
 
 
Breite
 2 940
mm
Kraftübertragung:
 
 
Höhe
 2 068
mm
Gangzahl Wechselgetriebe
5V/1R
 
Spurweite
2 550
mm
Lenkvorrichtung
Planetenlenk-
getriebe
 
Beweglichkeit:
 
 
 
 
 
Mittlere Geschwindigkeit Straße
 45 … 50
km/h
 
 
 
Mittlere Geschwindigkeit Gelände
 35 … 40
km/h
Laufwerk:
 
 
Höchstgeschwindigkeit, Wasser
 7
km/h
Anzahl der Kettenglieder
84
 
Kraftstoffverbrauch Straße für 100 km
80 
l
Masse einer Kette
626
kg
Kraftstoffverbrauch Gelände für 100 km
 115
l
 
 
 
Fahrbereich Straße
 575
km
Elektrische Anlage:
 
 
Fahrbereich Gelände
 400
km
Bordnetzspannung
24
V
Watfähigkeit
schwimmfähig
 
Anzahl der Batterien
2
 
Überschreitfähigkeit
2 500
mm
Spannung einer Batterie
12
V
Kletterfähigkeit
700
mm
Kapazität einer Batterie
140
Ah
Steigfähigkeit
32
Grad
 
 
 
Bodenfreiheit
 370
mm
Sonder- und Spezialausrüstung:
 
 
Max. Tauchtiefe, UF
 
 
Nachtsichtgerät TWNO-2 und TKN-3B
Fahrer und Kommandant
aktiv
Max. Tauchstrecke, UF
 
 
Infrarotzielgerät 1 PN-22-M1
Richt- und Lenkschütze
passiv
Mittlerer Bodendruck
0,61
kp/cm²
Funkgerät R 123
 
 
Kleinster Wendekreis
 2,55
m
Bordsprechanlage R 124
 
 
Kraftstoffvorrat ohne Zusatzbehälter
 460
l
Düsenvorwärmer
 
 
Kraftstoffvorrat mit Zusatzbehälter
 
 
Feuerlöschanlage
 
 
 
 
 
Nebelanlage
 
 
Feuerkraft:
 
 
automatische Ladeeinrichtung
 
 
Kanone, Kaliber
73
mm
Strömungsbleche als Wasserantrieb
 
 
Kampfsatz / Granaten
40
 
Schutzanlage vor Kern- und chemisch. 
Waffen
 
Richtbereich, Seite
360
Grad
Überdruckanlage
 
 
Richtbereich, Höhe
+ 30
Grad
 
 
 
Toter Raum
 
 
 
 
 
Maximale Schussweite
 
 
 
 
 
MG, Kaliber
7,62
mm
 
 
 
Kampfsatz / Patronen
2 000
 
 
 
 
Maximale Visierschussweite
1 300
m
 
 
 
Anzahl PALR
5
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Motor:
 
 
 
 
 
Typ
4-Takt-Diesel
 
 
 
 
Marke
UTD-20
 
 
 
 
Zylinderzahl
6
 
 
 
 
Leistung bei Drehzahl
300 PS bei 
2 600 U/min
 
 
 
Kühlung
Wasser
 
 
 
 
Anlasssystem
elektrisch
 
 
 
 
 
Druckluft
 
 
 
 
 
 
 
 

Quelle: Dieses Bild basiert auf dem Bild „BMP 1 WPT 7 87.jpg“‎ (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:BMP_1_WPT_7_87.jpg) aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons (http://commons. wikimedia.org/wiki/Main_Page) und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). Der Urheber des Bildes ist I. Sobiszczuk.