Technik

Feldküche

 

Soldaten waren- in „grauer Vorzeit" – „Selbstverpfleger“, also für ihre Verpflegung selbst verantwortlich. Das „Selbstbesorgen“ führte auch zum Plündern in den besetzten Landstrichen (wenn nichts mehr zu holen war, zog die Truppe weiter).

 

 

 

Die Bilder zeigten die wohl ersten fotografischen Abbildungen von Feldküchen.
 
 

Um  1900  hielten  bei   der  Truppe   Fleischkonserven  und   „Erbs(en)wurst“  ihren   Einzug.  Die Soldaten wurden mit dem Kochgeschirr ausgestattet und bereiteten sich darin ihre warmen Mahlzeiten selbst zu. Die Geburtsstunde der Feldküche fällt in die ersten Jahre des vorigen Jahrhunderts. Die Verpflegungszubereitung erfolgte nunmehr in den Kompanien und der Soldat braucht sich nicht mehr um die Zubereitung seiner täglichen Verpflegung kümmern; hatte also mehr Zeit für sein eigentliches „Handwerk“. Aus dem „Koch“-Geschirr wurde ein „Eß“-Geschirr.

Diese Art der Sicherstellung wurde/war im 1. Weltkrieg gängige Praxis. Zu dieser Zeit entstand vermutlich auch angeregt durch das kanonenähnliche Ofenrohr- der noch heute gebräuchliche Ausdruck für die Feldküche- „Gulaschkanone“. Die Reduzierung auf den Begriff „Gulasch“ resultiert sicher aus dem „Eindruck“ der zubereiteten Fleischgerichte beim Essenteilnehmer. In Würfel geschnittenes Fleisch, mehrfach geschmort, ist eben letztlich „Gulasch“.  Die Nuancen, die ein Herr Hering in seinem „Lexikon der Küche“ darstellt, waren (und sind) in einer FKü kaum zu praktizieren. „Braten“ stellten wohl eher untypische FKü- Gerichte dar. Garen ist aufwändiger, eine „gerechte“ Portionierung und die Beilagenbereitstellung sind problematischer. Die Zubereitung von Speisen in den Feldküchen bedurfte- zu jeder Zeit- eines materiellen und personellen „Mindest“-Aufwandes. Eintopfgerichte konnten recht unkompliziert im Kochkessel zubereitet werden; Mehrtopfgerichte erfordern nicht nur mehrere Gargefäße. Insbes. muss die Zubereitung auch „zeit“-gerecht zur befohlenen Zeit der Esseneinnahme erfolgen. Ein mitunter „stundenlanges“ Transportieren (z. Bsp. bei der VerSst der PB durch ihre VerGr., wie wiederholt während TÜ erlebt) „bekommt“ (nicht nur) dem besten Mehrtopfgericht nicht; ein Eintopf ist aber auch dann noch, nicht nur für Hungrige, essbar.

 

Bis zum zweiten Weltkrieg hatte sich im Grundprinzip am Aufbau und der Ausrüstung (der Feldküchen) kaum etwas Wesentliches verändert. Der beginnenden Motorisierung in den Armeen Rechnung tragend, wurden die verschiedensten technischen und konstruktiven Wege eingeschlagen, um auch die Feldküchen den veränderten Bedingungen anzupassen.
Um deren Beweglichkeit und Einsatzmöglichkeiten in den neu formierten Infanterie- und Panzerdivisionen zu erhöhen, wurden die bisher pferdebespannten Feldküchen als Feldkochherd auf LKW aufgebaut bzw. auf einen mittleren LKW direkt hinter dem Fahrerhaus aufgesetzt. In der faschistischen Wehrmacht, die an der Lösung dieses Problems während der Vorbereitung des zweiten Weltkrieges größtes Interesse hatte, setzten sich in den Infanteriedivisionen (mot.) und Panzerdivisionen die auf LKW aufgebauten Feldküchen durch, die im feldmäßigen Einsatz in den Truppenteilen noch mit einem festen Wetter- und Kälteschutz umgeben wurden. Weitere Lösungswege wurden gefunden, indem der Feldkochherd der bisher pferdebespannten Feldküche auf eine Kfz- Achse gesetzt und so zum Einachsanhänger für Kfz. umgebaut wurden. Während sich jedoch die Konzeption der Feldküchen bei der Anpassung an die ständig zunehmende Motorisierung Kfz – technisch weiterentwickelte, veränderte sich der heiz- und kochtechnische Teil der Feldküche kaum, und das Grundprinzip der Beheizung mit Holz und Kohle blieb wie bisher bestehen.
 

 

 

 

Quelle der Bilder und Texte: Zeitschrift der Rückwärtigen Dienste der Nationalen Volksarmee 1964/65, Fotobeiträge
von OSL Georg Hoffmann

 

 

Die Feldküche ist ein Bestandteil der militärischen Versorgungsinfrastruktur. Dabei handelt es sich um einen meist provisorischen, oft unter freiem Himmel angelegten Ort, an dem die Nahrung für Truppen zubereitet wird, die sich im Gefecht oder im Manöver befinden. Wichtigstes Gerät von Feldküchen ist und war der Feldkochherd, auch „Gulaschkanone“.
 
 
 
       
Ein Feldkochherd (FKH), auch Feldküche oder umgangssprachlich "Gulaschkanone" genannt, ist ein Anhänger, auf dem eine Feldküche montiert ist, die aus einem oder mehreren integrierten Kesseln und einer Feuerstelle besteht. Er spielt im Militär und Katastrophenschutz eine wichtige Rolle und wird bis heute in vielen Armeen in großen Stückzahlen zur Versorgung eingesetzt. Zum Einsatz kann der Feldkochherd in einem Küchenzelt vor Witterungseinflüssen geschützt untergebracht werden.
 

 

 Quelle: http://www.nva-fahrzeuge.de 

  

Karl Rudolf Fissler von der Firma Fissler aus Idar-Oberstein erfand den Feldkochherd im Jahr 1892. Dieser Anhänger war der erste seiner Art, der ausschließlich für Kochzwecke ausgelegt war und hat sich schnell in vielen Armeen durchgesetzt. Unter anderem während des Ersten Weltkriegs als Feldküche truppenweit verwendet. Das Gerät ist verwendungsgleich noch heute in vielen Armeen im Gebrauch und ergänzt selbstfahrende Versorgungsfahrzeuge,
 
Quelle: Dieser Artikel basiert auf dem Artikel „Feldkochherd“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Feldkochherd)  aus der freien Enzyklopädie Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite)und steht unter der GNU-Lizenz für freieDokumentation (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren(http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Autorenportal) verfügbar.
 
Die  Moral  einer  Truppe  hing  nicht  unwesentlich  von  ihrer  Verpflegung  ab.  Aus  diesem Grunde gab es seit dem 18.Jahrhundert die Versorgung der Soldaten durch "Feldkochgeräte". In allen Armeen kennen die Soldaten den Spruch „Wie die Verpflegung, so die Bewegung!“. Folglich wurde auf die Verpflegung aller Armeeangehörigen der NVA immer größten Wert gelegt.
 
FKÜ 180/52
 
Als erste "Fahrbare Großküche" kam die SK-200, später FKÜ 180/52 zur Truppe. Das Personal lobte die sehr guten kochtechnischen Eigenschaften. 4 Kessel mit insgesamt 480 l. Durch das sehr hohe Eigengewicht war sie nur bedingt geländefähig.

FKÜ 100/57
 
Wesentlich leichter (650 kg) und mit besseren Geländeeigenschaften ausgestattet war dann die  FKÜ 100/57.
Sie reichten um 60-120 Mann zu verpflegen.
Die FKÜ 100/57 wurde im VEB Wärmegerätewerk Dresden hergestellt.

Technische Besonderheiten:
  • 1 Druckkochkessel 100 l (doppelwandig)
  • 1 Teekessel 50 l
  • 1 Bratenpfanne 20 l
  • 1 Reservebehälter 5 l
  • Länge 2900 mm
  • Breite 1600 mm
  • Höhe 1800 mm
  • Gesamtgewicht 660 kg
  • Füllmenge Thermoöl 13 l
FKÜ 180/62
 
Auf dem Standard- Einachsfahrgestell wurde dann die FKÜ 180/62, später 180/70 und 180/72 eingesetzt. 120 bis 200 Mann konnten damit verpflegt werden.
Speisekessel 175l, Kaffeekessel 70l, , (Nutzinhalte).
FKÜ 180/70
Die FKÜ 180/70 ist die Feldküche aus dem VEB Wärmegerätewerk Dresden.

Technische Besonderheiten:
–         Betrieb mit Festbrennstoffen, Diesel oder Kerosin
–         1 Druckkochkessel 180 l
–         1 Bratenpfanne 50 l
–         1 Teekessel 70 l
–         1 Reserve 5 l
FKÜ 180/72

Die FKÜ 180/72 ist die Feldküche aus dem VEB Wärmegerätewerk Dresden.

 

Besonderheiten:
Speisekessel (L) 
1 x 175 
Kaffeekessel (L) 
1 x 70 
Bratkessel (L) 
1 x 35 
Brenner 
Verdampfungsbrenner
35 KW/Stck 
Brennstoffverbrauch 
3 Kg/h pro Brenner 
 
 
 
 
Technische Daten:
Gesamtlänge (mm) 
4.200 
Gesamtbreite (mm) 
1.955 
Höhe bis Kesselrand 
1.260 
Gesamthöhe (mm)
Schornstein herausgez.  
2.970 
Gesamthöhe (mm)
Schornstein eingekl. 
2.640 
Länge des Herdes (mm) 
1.800 
Breite des Herdes (mm) 
970 
Leermasse des Fahrgestells (kg) 
530 
Gesamtgewicht (Kg)  
1.390 
Gesamtgewicht mit gefüllten Kesseln 
1.730 
 
 
FKÜ 120/88
Die FKÜ 120/88 ist eine absolute Rarität unter den Feldküchen! Insgesamt wurden vom VEB NEGEMA nur 40 Stück hergestellt. Es handelt sich hier um die letzte Baureihe der ehemaligen NVA.

 
Technische Besonderheiten:
  • 3 Edelstahlkessel
  • Dieselbrenner, aber auch mit Festbrennstoffen beheizbar
  • auflaufgebremstes Fahrgestell
  • insgesamt nur 40 Stück hergestellt

1980/81 bekam der Verpflegungsdienst auf LAK- Basis die Feldküche KÜE1 und KÜE2. Ausgestattet mit einem Benzin-Elektro-aggregat und 380/220 V Fremdeinspeisung auf geländegängigen Fahrzeugen erhöhten diese die Einsatzmöglichkeiten und die Dienstbedingungen des Personals.
 
2 x 90 l Speisekessel,
2 x 45 l Bratenkessel,
1 x 50 l Wasserbehälter,
1 x 50 l isolierter Fleischbehälter,
1 x Arbeitstisch,
1 x Doppelspülbecken, div. Schränke und  Gewürzkisten.
Leergewicht 3050 kg.
 
 
Die Feldküche ist ein tragbares Feldkochgerät und dient zur Zubereitung von Speisen und Getränken für ca. 15 – 20 Personen.
Die Kleinfeldküche kann mit Diesel, Benzin oder festen Brennstoffen wie Holz oder Kohle betrieben werden.
Technische Daten:

Länge 600 mm, Breite 350 mm, Höhe 700 mm
Gewicht ca. 23 kg
Nutzinhalt der Töpfe 2 x 9 Liter
Zubehör:
2 Brennerdüsen für Benzin u. Diesel
2 Schnellkochtöpfe einer davon mit drei Einsätzen
Werkzeug für Wartungsarbeiten
Ersatzdichtungen
Betriebsanleitung.

 
 

 

 
Gutes Essen hat sicher bei vielen Armeeangehörigen über so manche Entbehrung hinweg geholfen, sei es beim Manöver oder im Dienst. Die Leute aus dem Verpflegungsdienst hatten sicher nicht nur Vorteile (immer leckeres Essen). Zu denken ist  dabei auch an die Vorbereitungszeiten, das Aufbauen, Kochen und nicht zu vergessen das Saubermachen und Einräumen der ganzen Technik. Diese Armeeangehörigen waren lange auf den Beinen, da lag mancher von uns schon auf seiner Matte!
 
 
Wir haben Eingangs und zum Schluss die Bedeutung des Verpflegungsdienstes und des schmackhaften Essens auf die Moral der Truppe hervorgehoben. Wenn dies so wichtig war, und das war es, ist es um so verwunderlicher, dass man zu diesem Themaso wenig Beiträge im Internet findet. Um so bemerkenswerter und wertvoller erscheint unter diesem Aspekt, die fleißige und tiefgründige Arbeit der Autoren der Internetseite http://www.nva-fahrzeuge.de, ohne deren Vorarbeit wir diesen Beitrag nichthätten fertigen können. Wir möchten uns an dieser Stelle dafür bedanken.