Technik

MP AK-47

 

Vorgeschichte:

Die Geschichte des AK 47 beginnt mitten im 2. Weltkrieg. Die Rote Armee benutze zu jener Zeit die MPis Modell "Schpagin PPSch 41" und Modell "Sudajew PPS 43" im Kaliber 7,62×25 Tokarew, Mehrladegewehre wie z.B. Modell 1891/30, Modell 38 oder Modell 44 die alle die 7,62x54R verschossen. Die Einsatzschussweiten der MPis lag bei 100 – 200m, die der Mehrladegewehre bei 400 – 600m. Ihnen fehlten Einsatzschussweiten von 200 – 400m. Experten waren damals der Meinung nur eine MPi und Patrone größerer Stärke können diese Einsatzschussweiten liefern. Die neue Patrone müsste etwa den Mittelwert zwischen der Pistolen- und Gewehrpatrone haben. Schon vor Kriegsende war die neue Patrone verfügbar, entwickelt von N.M. Jelisarow und B.W. Semin. Die erste MPi die die neue Patrone verschießen konnte war ein Modell von 1944 entwickelt von Alexej Iwanowitsch Sudajew. Dieser Gasdrucklader mit unstarr verriegeltem Verschluss wurde allerdings abgelehnt.

 
 
 

Entwicklung: 

 
Michail Timofejewitsch Kalaschnikow war im September 1941 verwundet in den Genesungsurlaub geschickt worden. In dieser Zeit versuchte er sich als Waffenkonstrukteur und werkelte an einer MPi. Diese Waffen verschossen noch die 7,62 Tokarew und die 9 mm Luger. Erst später arbeitete er in einem Moskauer Konstrukteurkollektiv an MPis im neuen Pistolenkaliber 7,62×39. Sein Prototyp war 1944 fertig gestellt und wurde für den Ausscheid angemeldet. 2 Prototypen und die Konstruktionsunterlagen stellte er den Prüfern zur Verfügung. Wie auch andere Bewerber kennzeichnete er seine Projekte mit einer Art Chiffre. Dieser setze sich aus den Anfangsbuchstaben seines Vornamen und des Vatersnamen zusammen: "Michtim".
Bei dem Ausscheid waren auch bekannte Waffenkonstrukteure wie Degtjarjow, Simonow und Schpagin anwesend. Schon bei den ersten Feuerproben wurden einige Modelle ausgesondert, Kalaschnikows Modell wurde mit 2 anderen Modellen für weitere Tests empfohlen und ging somit in die 2. Runde. Dort wurde die MPi Tests unterzogen die den Gefechtsbedingungen gleichkommen, die Waffen wurden in Sumpf gelegt, durch Sand geschleift und von größer Höhe fallen gelassen. Unter all diesen Bedingungen schoss das Modell von Kalaschnikow einwandfrei, ohne Ladehemmungen und Versager, obwohl Verschlussteile total verschmutzt waren. Diese Tatsachen führten 1949 zur Einführung der neuen Maschinenpistole in die Armee. Offiziell heißt sie "awtomat kalaschnikowa oder awtomat kalaschnikowa obrasza 47" (Автомат Калашникова образца 47), aber auch die Namenskürzel "AK" oder "AK 47" sind gebräuchlich. Schon 1946 wurde die MPi in Serie hergestellt. Wegen der automatischen Funktion und dem Aussehen der Waffe, wird sie in der Literatur gerne als Sturmgewehr bezeichnet. Manche Experten sind aber der Meinung, dass sie in die Kategorie der Maschinenpistole eingeordnet werden muss. In der DDR (z.B. KM) wurde die Kalaschnikow offiziell als MPi geführt und in dieser Waffeninfo wird sie ebenfalls als "MPi" bezeichnet. Inspiriert wurde das AK eindeutig vom Sturmgewehr 44 (Stgw 44) im Pistolenkaliber 7,92×33 mm das in Deutschland entwickelt wurde. Das AK und seine 7,62×39 Patrone waren also ausdrücklich als Antwort auf die Bedrohung durch das Sturmgewehr 44 konzipiert und sollte das russische Gewehr SKS vom Entwickler Simonow ablösen. Das Stgw 44 sieht dem AK 47 ziemlich ähnlich, man könnte es mit ihm verwechseln. Das System und die Konstruktion der Waffen sind jedoch sehr unterschiedlich. Mittlerweile wurden über 75 Millionen Waffen des Typs AK hergestellt. Dazu sagte Kalaschnikow in einem Interview, "Ich habe die Waffe entwickelt, als mein Land in größter Not war, was später daraus gemacht wird, ist nicht meine Schuld". Heute lebt der jetzt 80 jährige in Sibirien und es hat ihn nicht reich gemacht. Sowjetische Konstrukteure bekommen keine Lizenzgebühren, sondern lediglich eine Urheberprämie. Doch berühmt ist er allemal, er wurde befördert und wurde mit etlichen Staatspreisen ausgezeichnet. Er sprach in einem Interview einen wunden Punkt an: Die Waffe hatte er erst 1996 patentieren lassen.

 

 
 
 
 

Technik und Ausstattung:

Bei dem AK 47 handelt es sich um einen Gasdrucklader mit feststehendem Lauf und einem Drehkopfverschluss. Der Repetiervorgang wird eingeleitet wenn die abgezapften Gase am Lauf ein Kolbengestänge bewegen. Dieses dreht den Verschluss aus seiner Verriegelung und lässt ihn anschließend repetieren, so dass die leere Hülse ausgeworfen, und eine neue zugeführt werden kann. Lauf und Gehäuse sind hartverchromt, was den Ansatz von Pulverresten verhindert. Außerdem kann das System einwandfrei bei extremer Kälte und Hitze funktionieren. Die Munitionsführung erfolgt über Stahl- oder Leichtmetallkurvenmagazine in einer Kapazität von 30 Schuss. Das markant gebogene Magazin ist ein Merkmal, um eine Kalaschnikow auf Fotografien zu erkennen.Die Zieleinrichtung besteht aus einem Schiebevisier und einem Korn mit Schutzdach. Das Visier lässt sich in 100m Schritten von 100m bis 800m einstellen. Die Visierlänge beträgt 378mm. Der Feuerwahlhebel sitzt gut erreichbar auf der rechten Seite. Auf der oberen Stellung ist die Waffe gesichert, in der Mittelstellung kann Feuerstoß geschossen werden und bei der unteren Stellung ist die Waffe auf Einzellfeuer gestellt. Die MP lässt sich mit wenigen Handgriffen und ohne Werkzeug zerlegen. Vorn am Lauf kann ein Bajonett angebracht werden, unter dem Lauf befindet sich ein Reinigungsstock. Bei den Versionen bei denen der Kolben fest ist kann Reinigungsöl in Form eines Röhrchens untergebracht werden.Seit 1959 wurde das Modell AKM (Avtomat Kalashnikova Modernizirovannyj) und AKMS (Avtomat Kalashnikova Modernizirovannyj skladnoj) hergestellt. Das AKM Modell gibt es in der Version mit festem Holz- oder Plastkolben, das AKMS Modell kommt mit klappbarer Metallschulterstütze vom Hersteller. Beide Modelle sind nicht mehr wie das erste Modell aus einem Gussrohling gefertigt, sondern werden im Blechprägeverfahren hergestellt. Dies spart nicht nur He
rstellungskosten- un
d material, sondern natürlich auch Gewicht. Zusätzlich wurde eine Sicherung am Abzug hinzugefügt.
Neu entwickelt wurde auch das Bajonett, mit ihm kann Metall gesägt und Draht geschnitten werden. Mit aufgesetztem Bajonett sind die AKM und AKMS Modelle nur 1020 mm lang. Am Laufende wurde ein asymmetrisch geformter Kompensator aufgesetzt, der die Schussleistung erhöht. Gegenüber dem ersten Modell ist auch der Abstand zwischen Kimme und Korn länger. Mit der Visierung lässt sich nun bis 1000 m zielen, bei dem AK Modellen waren es 800 m. Am Laufende wurde ein asymmetrisch geformter Kompensator aufgesetzt, der die Schussleistung erhöhen soll. Statt des Kompensators kann der Schalldämpfer "PBS-1" angeschraubt werden. In Verwendung wird spezielle Unterschallmunition mit schweren Geschossen eingesetzt.In der DDR wurden die nachstehenden Modelle produziert: Modelle KM, KMS, KMS 72, KK-MPi 69.
 
 
 
Quelle der Texte und Bilder: http://www.waffeninfo.net