Technik

Berge-/Pionierpanzer T-55T

 

 

Motor und Anlagen: 
Die Kraftstoffanlage besteht aus zwei Behältergruppen und befindet sich vorn rechts im Fahrer- und Kommandantenraum. Sie ist unterteilt in die vordere Behältergruppe mit den Kraftstoffbehältern I und II und der hinteren Behältergruppe mit den Kraftstoffbehältern II und IV. Die Kraftstoffbehälter beider behältergruppen sind untereinander verbunden. Die Kraftstoffbehälter werden mit einem Kraftstoffumschalthahn zu- bzw. abgeschaltet, dieser ist im Bug rechts vom Fahrerplatz installiert. Der Kraftstoff sollte zuerst aus der vorderen Behältergruppe entnommen werden.

 

 

 

Schematische Darstellung der Kraftstoffanlage:

1 vorderer Kraftstoffbehälter I 9
Kraftstoffhandpumpe
2 vorderer Kraftstoffbehälter II 10
Kraftstoffumschalthahn
3
hinterer Kraftstoffbehälter III
11
Kraftstoffpumpe
4 hinterer Kraftstoffbehälter IV 12 Verbindungsschlauch
5, 6, 15 Kraftstoffleitungen 13 Kraftstoffpumpe der Nebelanlage
7

Luftablassventil
 

14
Vorwärmer
8
Kraftstoffgrobfilter
15
Kraftstoffstandgeber

 

Der Vorwärmer hatte im Gegensatz zum Kampfpanzer im vorderen Teil einen Behälter zum Wärmen von Konserven. Der Vorwärmer konnte durch Einstecken und umdrehen eines Zündschlüssels eingeschalten werden. Die Vorwärmanlage arbeitete normal, wenn sich etwa 10 Minuten nach ihrer Inbetrie
bnahme die Kühlmitteltemperatur intensiv erhöhte und sich rauchfreie Abgase bildeten. Mit dem Vorwärmer war
es außerdem auch möglich mit einem gesonderten Wasserkreislauf den Fahrer- und Kommandantenraum zu beheizen.

 

Einzelheiten der Kraftstoffbehälter aus der Instandsetzungsvorschrift der Panzerzugmaschine:

 

 

 

 

Zwischengetriebe: 
Die Panzerzugmaschine besitzt ein verändertes Zwischengetriebe welches im Kraftübertragungsraum unter dem Luftfilter rechts in Fahrtrichtung untergebracht ist. Es überträgt das Drehmoment des Motors auf die Hauptkupplung, die Hydraulikpumpe und die Kupplung der Hauptseilwinde. Es ist ein Zahnradgetriebe mit einer Übersetzung von 1:0,7 zur Hauptkupplung und 1:1 zur Kupplung der Hauptseilwinde. Das Getriebegehäuse ist mittels zwei Passschrauben und zwei Stehbolzen auf einem Getriebebock, welcher am Wannenboden angeschweißt ist, befestigt und mit einer durch einer Schraube verschlossenen Ölablassöffnung versehen. Auf dem oberen Teil befindet sich eine Öffnung zur Aufnahme des Entlüftungsausgleichsbehälters, der zur Ölverdampfung bei Erhitzung, zur Entlüftung und gleichzeitig als Öleinfüllstutzen dient.
Im Zwischengetriebe befindet sich das treibende Zahnrad, welches die Aufgabe hat, das Drehmoment des Motors auf das Zwischenzahnrad zu übertragen. Das Zwischenzahnrad gewährleistet die Übertragung des Drehmomentes auf das getriebene Zahnrad und gleichzeitig den Antrieb der Zahnradpumpe des zweiten Hydraulikkreises. Das getriebene Zahnrad überträgt das Drehmoment über die Zahnkupplung auf die Hauptkupplung und somit auf das Wechselgetriebe.
Das Antriebszahnrad der Hauptseilwinde überträgt das Drehmoment vom treibenden Zahnrad des Zwischengetriebes über die treibenden und getriebenen Kegelräder je nach Stellung der Schaltmuffen auf die Antriebswelle und die Kupplung der Hauptseilwinde.

 

 

 

Blick auf das Zwischengetriebe unter dem entfernten Luftfilter im Motor- und Getrieberaum.
 

 

Die nachfolgende Zeichnung einer Seitenansicht des Zwischengetriebes stammt aus der Dienstvorschrift zur Nutzung der Panzerzugmaschine und ergänzt obenstehendes Bild:

 

 

 

 

3. Spezialausrüstung:

 

Hydraulikanlage 

Die Hydraulikanlage ist eine wichtige Baugruppe der Panzerzugmaschine. Mit Ihrer Hilfe werden die Planetenlenkeinrichtungen, die Hauptseilwinde sowie der Kran gesteuert und die Hilfsseilwinde, der Kran und die Seilreinigungsvorrichtung angetrieben. Durch Hydraulikpumpen wird ein Druck in der Hydraulikanlage erzeugt, über Steuerventile wird der unter Druck stehende Hydraulikölstrom den Arbeitselementen, das sind verschiedene Arbeitszylinder oder Hydromotoren, zugeführt.
Die Hydraulikanlage besteht aus zwei voneinander unabhängig wirkenden Anlagen, jede hat ihre eigenen Hydraulikölbehälter und ihre eigenen Druckstromerzeuger (Hydraulikpumpen). Eine Hydraulikanlage ist identisch mit der hydraulisch-mechanischen Lenkhilfe des mittleren Panzers. In der Panzerzugmaschine werden von ihr zusätzlich betätigt:
– zwei Arbeitszylinder zum Schalten des Antriebs der Hauptseilwinde,
– zwei Arbeitszylinder zum Schalten der geschwindigkeitsstufen der Hilfsseilwinde,
– der Hydromotor der Seilreinigungseinrichtung.
Von der anderen Hydraulikanlage- diese wurde speziell für die Panzerzugmaschine entwickelt – werden betätigt:
– der Hydromotor für den Antrieb der Hilfsseilwinde,

– die Arbeitszylinder für das Drehwerk, Hubwerk und das Auslegereinziehwerk des Kranes

 

 

 

 

 

Zur Anlage gehören: 

  • ein Hydraulikölbehälter;
  • eine Hydraulikpumpe;
  • ein Hydraulikölfilter;
  • ein hydraulischer Druckspeicher;
  • ein automatisches Umschaltventil;
  • ein Rückschlagventil;
  • Leitungen zu den einzelnen Hydraulikelementen;
  • Steuerblock der Hauptseilwinde zwei Arbeitszylinder zum Schalten des Antriebes der Hauptseilwinde;
  • Verteiler zu den Druckölverbrauchern;
  • Steuerblock zum Schalten der Hauptseilwinde;
  • Seilreinigungsanlage mit Bedienelement.

 

Die Seilreinigungsanlage wird von einem Hydromotor angetrieben.
Der Hydraulikölbehälter mit Einfüllstutzen und Sieb ist über den
Vorwärmer eingebaut und hat ein Fassungsvermögen von 40 Li
ter. In Ihm befindet sich der Hydraulikölfilter. Durch die Hydraulikpumpe, die vom Zwischengetriebe angetrieben wird, gelangt das Hydrauliköl aus dem Behälter über die Steuerblöcke zum Antrieb der Krananlage. Von der Hydraulikpumpe führen eine Druckleitung zum Steuerblock der Hilfsseilwinde, Leitungen der Krananlage und der Lenkhilfe. Ein weiterer Hydromotor dient zum Antrieb der Hilfsseilwinde. Am Hydraulikölbehälter befindet sich ein Sicherheitsventil. Die Handpumpe dient zur Notsteuerung der Krananlage bei Ausfall des Motors.
 
 

 

Hauptseilwinde  

Das Herausziehen von steckengebliebener Panzertechnik mit Hilfe der Hauptseilwinde ist die hauptsächlichste Art des Herausziehens. Sie sollte angewendet werden, wenn das Herausziehen der Panzertechnik im direkten Zug nicht möglich ist, dabei konnte der Zug mit dem Seil der Hauptseilwinde direkt (einsträngig) oder über eine oder zwei lose Seilrollen (zwei- und dreisträngig) erfolgen.
Die Hauptseilwinde ist im Seilwindenraum des Fahrzeuges untergebracht sie ist zum Herausziehen festgefahrener Panzertechnik auf einer Entfernung zwischen 4 und 200 Metern bestimmt, dabei entwickelt sie eine Zugkraft von 25 Mp bei einer Motordrehzahl von 1400 bis 1500 U/min. Als Überlastsicherung bei einer Zuglast größer als 25 Mp ist an der Abdeckplatte über der Hauptseilwinde eine selbsttätige Ausschaltvorrichtung angeordnet. Spricht diese Ausschaltvorrichtung an, wird über ein Gestänge die Hauptseilwindenkupplung ausgekuppelt und gleichzeitig die Hauptseilwinde gebremst. Bei Arbeiten mit der Hauptseilwinde mussten die Rollreifenfässer vom Rammsporn abgenommen werden. Dazu konnte der Rammsporn zusammen mit den Fässern bis zum Boden abgesenkt werden.

 

 

 

 

 

Die Hauptbestandteile der Hauptseilwinde sind:
– der Rahmen, eine starre, aus Stahlplatten zusammengeschweißte Konstruktion, welche alle Untergruppen der Hauptseilwinde   aufnimmt.
– obere und untere Zugtrommel. Die Zugtrommeln verwandeln das vom Getriebe abgegebene Drehmoment unter Ausnutzung der    zwischen Seil und Trommeln entstehenden und durch eingearbeitete Nuten vergrößerten Reibung in eine Zugkraft des Seiles.    Dabei wird das Seil mit je fünf halben Windungen um jede Zugtrommel geführt.
– die Andruckrolle. Sie dient zum anpressen des von der halbkreisförmigen Nut der oberen Zugtrommel ablaufenden Seiles. Die   Presskraft der Andruckrolle muß 120 Kp betragen.
– Die Seilablageeinrichtung. Sie hat die Aufgabe, durch Veränderung der Richtung des von der unteren Zugtrommel auf die   Seilablagetrommel ablaufenden Seiles das gleichmäßige Auf- und Abwickeln des Seiles zu gewährleisten. Die Rolle der   Seilablageeinrichtung verändert die Richtung des Seiles von den Zugtrommeln zur Seilablagetrommel.
– Getriebe des Hauptseilwinde. Es ist ein Planetengetriebe, welches in einem getrennten Gehäuse untergebracht ist. Das Getriebe   dient zur Übertragung und Erhöhung des Drehmomentes von der Kupplung der Hauptseilwinde auf die Zugtrommeln bei   gleichzeitiger Verringerung der Drehzahl. Das Untersetzungsverhältnis des Planetengetriebes ist 40:6.
– die Kupplung der Hauptseilwinde. Sie ist eine Mehrscheibenkupplung mit mechanischer Ausrückvorrichtung die beim   Überschreiten von 25 Mp Zugkraft am Seil automatisch auskuppelt.
– die Bremse der Hauptseilkupplung hat die Aufgabe, die getriebene Kupplungstrommel beim auskuppeln abzubremsen. Das   Bremsband ist aus Stahl mit aufgenieteten Gußeisenbelag.
– die Seilablagetrommel. Sie hat die Aufgabe, das Seil der Hauptseilwinde aufzuwickeln wobei durch eine Rutschkupplung eine   differenzierte Drehzahl der Seilablagetrommel entsprechend des Windungsdurchmessers des aufgewickelten Seiles gewährleistet   wird. Die Seilablagetrommel befindet sich über Zwischenräder mit den Zugtrommeln im Eingriff.

 

 

 

 

Zeichnerische Darstellung der Hauptseilwinde aus einer Dienstvorschrift der Panzerzugmaschine

 

 

Das Seil wird über die Seilablageeinrichtung und die Leitrolle auf die Zugtrommeln geführt. Das Seil der Hauptseilwinde wird in sieben Schichten auf der Seilablagetrommel aufgewickelt. Beim Auf- und Abwickeln des Seiles verändert die Schwenkrolle über dem Motor- und Getrieberaum die Bewegungsrichtung des Seiles welches über die Zugtrommel herausgeführt wird um 90°. Während des Aufwickelns sichert die Leitrolle in Verbindung mit der Seilablageeinrichtung ein regelmäßiges Legen des Seiles.

 

 

 

Hilfe der Seilreinigungsvorrichtung zu reinigen. Die Seilreinigungsvorrichtung ist dazu abzuklappen und auf das Seil aufzusetzen. Dazu sind die vordere und hintere geteilte Kunststoffbuchse um das Seil zu legen. Das Seil ist durch die drei Rotationsbürsten zu führen.
 
Durch die technischen Änderungen ab Baujahr 1978 wurde die Zugkraft der Hauptseilwinde auf 300 kN ( 30 Mp) erhöht. Dies erforderte
konstruktive Änderungen an der selbstt

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