Technik

Kranpanzer T-55TK

 

Einsatz des Kranpanzers
 
Herausziehen festgefahrener Panzertechnik
 
Festgefahrene Panzertechnik kann herausgezogen werden durch:
 
a) direkten Zug mit den Kranpanzer mittels Abschleppseilen, die in die Abschlepphaken eingehängt werden (maximale
    Zugkraft 15 Mp),
b) Zug mit der Hauptseilwinde bei Verankerung des Kranpanzers mittels Rammsporn
  • im einfachen Seilzug (maximale Zugkraft 25 Mp),
  • im Seilzug über eine Seilrolle (maximale Zugkraft 50 Mp) – Ziehen über zwei Stränge,
  • im Seilzug über zwei Seilrollen/Flaschenzug (maximale Zugkraft 75 Mp) – Ziehen über drei Stränge.
Mit der Hauptseilwinde kann aus folgenden Entfernungen heraus­gezogen werden
  • maximal 200 m im einfachen Seilzug,
  • maximal 100 m bei Verwendung einer Seilrolle,
  • maximal 65 m bei Verwendung zweier Seilrollen.
Entsprechend den gegebenen Bedingungen ist die günstigste Richtung für das Herausziehen festzulegen. Die Seile müssen frei liegen und dürfen sich nicht in Hindernissen (Gestrüpp, Bäume u. a.) verfangen. Der Kranpanzer ist entsprechend der Zugrichtung aufzustellen und mit dem Rammsporn zu verankern. Dazu ist der Rammsporn herabzulassen und durch Rückwärts­fahren im Boden zu verankern. Bei gefrorenem Boden ist die gefrorene Schicht zu entfernen. Bei sehr tief gefrorenem Bo­den ist eine mindestens 300 … 400 mm tiefe Grube in Form des Rammsporns auszuheben. Das ausgehobene Erdreich ist wie­der aufzufüllen; danach ist der Rammsporn zu verankern. Ist eine zuverlässige Verankerung mit dem Rammsporn nicht mög­lich (Sand, Sumpf u. ä.), ist der Kranpanzer mit anderen ge­eigneten Mitteln zu verankern. Spricht beim Herausziehen die selbsttätige Abschaltvorrichtung, an, ist über eine bzw. zwei Seilrollen (zwei- bzw. dreisträngig) herauszuziehen.
 
Quelle: DV A051/1/129 Kranpanzer T-55TK Nutzung
 
Verladen beschädigter Panzertechnik
 
beschädigte SPW verschiedener Typen können mit dem Kranpanzer von Transportmitteln entladen und auf Transportmittel verladen werden. Dazu sind die im Transportkasten mitgeführten Hebebänder zu verwenden.
 
Quelle: DV A051/1/129 Kranpanzer T-55TK Nutzung

 

 

Quelle: DV A051/1/129 Kranpanzer T-55TK Nutzung


 

 

Quelle: DV A051/1/129 Kranpanzer T-55TK Nutzung
 
 


 

 

Quelle: DV A051/1/129 Kranpanzer T-55TK Nutzung

 

 

Unterstützung bei der Instandsetzung von Panzertechnik unter feldmäßigen Bedingungen
 
Hier kann der Kranpanzer eingesetzt werden:
 
  • als Hebemittel beim Ein und Ausbau größerer Baugruppen,
  • als Hebemittel zum Ab- und Aufsetzen von Panzertürmen,
  • und für Schweiß- und Schneidbrennarbeiten mit der Gas-Schweiß-Ausrüstung.

Quelle: DV A051/1/129 Kranpanzer T 55TK Nutzung

 

Quelle: DV A051/1/129 Kranpanzer T 55TK Nutzung

 

Quelle: Militärhandbuch

 

In Ausnahmefällen durfte der Kranpanzer zum Abschleppen beschädigter Panzertechnik eingesetzt werden, dabei sollte vorrangig die Abschleppeinrichtung benutzt werden, sofern die Zugkraft 7 Mp nicht überschreitet. Im Gelände mußte beim Abschleppen mittlerer Panzer der Kranausleger 500 mm über die Stütze angehoben und mit einer Zwischenstütze abgesichert werden, damit der Lasthaken der Unterflasche nicht den Bug des anzuschleppenden Panzers berührt.
 
Weitere Bilder des Kranpanzers:
 
Quelle: NVA-Forum
 
Quelle: Zeitschrift "Armeerundschau"
 
Quelle: Zeitschrift "Militärtechnik"
 
Quelle: Zeitschrift "Militärtechnik"
 
Quelle: Zeitschrift "Militärtechnik"
 
Einen Kranpanzer T-55TK in Aktion sehen kann man hier:
 
Technische Angaben zum Kranpanzer T-55TK
 
1. Allgemeine Angaben
 
   
Typ des Basisfahrzeuges
T 55A
Art
mittlerer Kranpanzer
Masse 42000 kg
Besatzung
2+1; Kommandant(Kranführer)/Fahrer, zusätzlich Schlosser
Spezifischer Bodendruck 0,93 kp/cm²
Abmessungen (Marschlage):
 
   – Länge mit Planiervorrichtung
9 740 mm
   – Länge ohne Planiervorrichtung 9 105 mm
   – Breite mit Planiervorrichtung 3 385 mm
   – Breite ohne Planiervorrichtung 3 290 mm
   – Höhe mit Rundumleuchte 2 900 mm
   – Höhe ohne Rundumleuchte 2 650 mm
Spurweite 2 640 mm
Länge der Gleiskettenauflagefläche 3 840 mm

Direkte Zugkraft am Abschlepphaken

(im 1. Gang)

 

15 000 kp
Geschwindigkeiten
 
Fahrgeschwindigkeit bei 1 800 U/min

der Kurbelwelle:

 
   – 1. Gang   7,10 km/h
   – 2. Gang 15,10 km/h
   – 3. Gang 21,70 km/h
   – 4. Gang 30,00 km/h
   – 5. Gang 40,00 km/h
   – Rückwärtsgang   7,10 km/h
Mittlere Geschwindigkeit
 
   – im Gelände 20 … 25 km/h
   – auf Straßen 25 … 30 km/h
Höchstgeschwindigkeit
40 km/h
Geschwindigkeiten beim Abschleppen

eines mittleren Panzers:

6 … 14 km/h
Betriebsangaben
 
Kraftstoffverbrauch:  
Kraftstoffverbrauch beim Abschleppen

eines mittleren Panzers

470 … 1 000 l/100km
Kraftstoffverbrauch im Kranbetrieb   20 … 40 l/100km
Ölverbrauch:     6 … 11 l/100km
Ölverbrauch beim Abschleppen
eines mittleren Panzers
    6 … 30 l/100km
Geländegängigkeit
 
Bodenfreiheit rechts 390 mm
Bodenfreiheit links 380 mm
Steigfähigkeit 28°
Steigfähigkeit beim Abschleppen eines

mittleren Panzers

13°
Seitenneigung beim Abschleppen eines

mittleren Panzers

18°
Überschreitfähigkeit 2,7 m
Kletterfähigkeit 0,4 m
Watfähigkeit 1,4 m
Unterwasserfahrt:
 
   – Breite des Wasserhindernisses 1000 m
   – Tiefe des Wasserhindernisses max. 5 m
 
2. Motor und Anlagen
 
Kraftstoffanlage
 
Kraftstofffilter:
 
   – Grobfilter 1 Stück
   – Feinfilter 2 Stück
Luftfilter
 
   – Typ WTI-4
   – Art
zweistufig, mit Ejektorabsaugung
Schmieranlage
 
Ölsorte MT-16P
Füllmengen:  
   – Schmieranlage 82 l
   – Ölbehälter 60 l
   – Reseveölbehälter 40 l
Kühlfläche des Ölkühlers
11,5 m²
Ölfilter
MAF mit zwei Filtereinsätzen und Ölzentrifuge MZ-1
Kühlanlage und Vorwärmanlage
 
Füllmenge der Kühlanlage 85 l
Kühlfläche des Kühlers 60,5 m²
Vorwärmanlage Düsenvorwärmer mit elektr. Antrieb
Art der Heizung Warmwasserheizung
Betriebsangaben
 
Kühlmitteltemperatur  
   – normal 70 … 90 °C
   – kurzzeitig zulässig 105 °C
Öltemperatur
 
   – normal 70 … 90 °C
   – kurzzeitig zulässig
110°C
Öldruck  
   – bei Betriebsdrehzahl
6 … 10 kp/cm²
   – bei Leerlaufdrehzahl
2 kp/cm²

Kurbelwellendrehzahl

 
   – bei Betriebsdrehzahl 1 600 … 1 900 U/min
   – Höchstdrehzahl                2 000 U/min
   – für Seilwindenbetrieb 1 400 … 1 500 U/min
   – für Kranbetrieb
   500 … 1 400 U/min
Anlassanlage  
Hauptanlasser
Druckluftanlasser, die Druckluftflaschen werden durch den Luftpresser gefüllt
Luftpresser:
 
   – Typ AK-150 S
   – Art
zweizylindriger Hubkolbenverdichter, dreistufig
   – Arbeitsdruck 150 kp/cm²
Druckluftflaschen
 
   – Anzahl 2 Stück
   – Inhalt
je 5 Liter
   – Zeit zum Füllen 30 … 45 min
Behelfsanlasser
 
   – Typ ST-16M
   – Art elektrischer Anlasser
Elektrische Anlage
 
Bordnetzspannung  
   – bei nicht laufendem Motor 24 V
   – bei laufendem Motor
27 … 29 V
 
3. Spezialausrüstung
 
Hydraulikanlage
 
Ölsorte
MGE 10A
Füllmengen
 
   – Hydraulikölbehälter
260 l
   – Hydraulikölbehälter der hydraul. Steuerung   18 l
Hauptseilwinde  
Art mechanisch, mit Zugtrommel
Zugkraft
24,8 … 25,2 Mp;
29,8 … 30,2 Mp nach Modernisierung
Zugkraft über Seilrollenblock für zwei Stränge
50 Mp
Zugkraft über Seilrollenblock für drei Stränge
75 Mp
Seil:
 
   – Gesamtlänge 220 m
   – Arbeitslänge 200 m
   – Durchmesser
28 mm
   – Bruchlast
42 Mp
Abwickelgeschwindigkeit des Seils
bei 1 400 U/min der Kurbelwelle:
 
   – langsam 0,228 m/s
   – schnell 0,440 m/s
Zuggeschwindigkeit bei 1400 U/min der

Kurbelwelle

0,228 m/s
Seilwindenantrieb mechanisch, vom Zwischengetriebe
Kupplung Mehrscheibenkupplung, trocken
Lastbremse
Bandbremse mit selbsttätiger Abbremsung der Kupplungstrommel
Seilwindengetriebe Planetengetriebe
Übersetzung
40,6 : 1
Zugtrommel
2 Stüc

k aus Stahl, mit Keilnuten

Seilaufwicklung
auf der Seilablegetrommel mit Hilfe des Seilablegers
Bedienung:
 
   – Zuschaltung des Antriebs hydraulisch
   – Bedienung der Bremse/Kupplung mechanisch
Überlastschutz
Seilführung über abgefederten Hebel zur selbsttätigen Auskupplung der Seilwindenkupplung bei
24,8 … 25,2 Mp
29,8 … 30,2 Mp nach Modernisierung
Übersetzung der Zugkraft am Seil mittels Seilrollen
   – über eine Rolle auf das 2fache
   – über zwei Rollen auf das 3fache
Hilfsseilwinde  
Art Trommelwinde, mit hydraulischem Antrieb
Bestimmung Beförderung des Seils der Hauptseilwinde
Zugkraft:
 
   – bei Langsamaufwickeln 800 kp
   – bei Schnellaufwickeln 200 kp
Seil:
 
   – Gesamtlänge 420 m
   – Arbeitslänge 400 m
   – Durchmesser 6,3 mm
   – Bruchlast 2,6 Mp
Arbeitsgeschwindigkeit des Seils bei 1400 U/min der Kurbelwelle
 
   – Langsamaufwickeln 0,5 m/s
   – Schnellaufwickeln 1,2 m/s
Bremse mechanisch
Krananlage
 
Typ schwenkbar, mit hydraulischem Antrieb
Schwenkbereich
360°
Kranschwenkwerk
 
   – Antrieb
Hydraulikmotor
   – Typ des Hydraulikmotors AMK-25-7 R
   – Getriebe Planetengetriebe
   – Übersetzung des Planetengetriebes 59,6 : 1
   – Bremse Scheibenbremse
   – Schwenkgeschwindigkeit mit einerLast  
      von 0 . 10 Mp
1,82 U/min
Lasthubwerk
 
   – Bestimmung Heben und Senken der Last
   – Antrieb
Hydraulikmotor
   – Getriebe Planetengetriebe
   – Übersetzung des Planetengetriebes 59,6 : 1
   – Bremse
Scheibenbremse
   – Hubgeschwindigkeit mit einer Last von
     0 …15 Mp bei

     1 200 … 1 350 U/min der Kurbelwelle

5 … 6 m/min
Größter Hub des Kranauslegers bei einer Stellung von 60°
 
   – ohne Kranarmverlängerung 6 920 mm
   – mit Kranarmverlängerung 9 085 mm
Durchmesser des Lastseils 16 mm
Kransteuerblock RS-25-RIV
Axialkolbenpumpe ACK-25-7
Elektrohydraulischer Steuerblock GA-46-50 EA/1
Rückschlagventil
RSU
Sicherheitsventil
 
   – Typ DPV-25-2
   – Einstelldruck
240 kp/cm²
Hydraulikzylinder des Kranauslegers
 
   – Anzahl 2 Stück
   – Zylinderdurchmesser 160mm
   – Kolbenhub 920 mm
Hydraulikzylinder der Kranarmverlängerung
 
   – Anzahl 1 Stück
   – Zylinderdurchmesser
120 mm
   – Kolbenhub 2 500 mm
Tragfähigkeit der Vorrichtung zum

Be- und Entladen des Transportkastens

1,5 Mp
Hydraulischer Heber
 
Tragfähigkeit 25 t
Hub bei Belastung 145 … 180 mm
Masse 36,5 kg
Ölmenge 1,9 l
Abschleppeinrichtung
 
Abschleppkupplung
 
   – größte Dämpfungskraft 7,0 Mp
   – Federweg 35 mm
Abschleppseile
 
   – Anzahl
2 Stück a 1 m

4 Stück a 6 m

   – Durchmesser 36 mm
Abschleppvorrichtung
 
   – Art starr, zerlegbar
   – Länge 1 740 mm
   – Durchmesser der Abschleppstangen 89 mm
Transportkasten
 
Art
aus Blech, abnehmbar, mitabklappbaren Seitenwänden
Ladefläche 3,31 m²
Tragfähigkeit 1,5 Mp
Planiervorrichtung
 
Masse 1 400 kg
Arbeitsgeschwindigkeit
3 … 6 km/h
Leistung 130 … 150 m³/h
Planierschild  
   – Masse
750 kg
  – Einschnitttiefe unter der        
     Kettenauflagefläche
 
     mit Kufe bis 200 mm
     ohne Kufe bis 450 mm
   – Hubgeschwindigkeit 0,07 m/s
   – Zeit zum heben aus der unteren Lage

     in die Marschlage

14,5 s
Hydraulikanlage
 
   – Ölsorte MGE-10A
   – Betriebsdruck
80 kp/cm²
   – Ölmenge  16 l
   – Füllmenge des Hydraulikölbehälters

     der Planiervorrichtung

 

5,5 l
Hydraulikanlage für Kommandantensitz
 
   – Verstellbarer Höhenbereich  300 mm
   – Hydraulikhandpumpe
LUN-6 100
   – Hydraulikölbehälter der Hydraulikanlage

     für Kommandantensitz

 0,9 l
 
4. Bewaffnung
 

 

Panzer-MG
 
Typ
PKT-1
Kaliber 7,62 mm
Schwenkbereich
120° horizontal
360° mit Drehen der Komm.Kuppel

-6° … +46° vertikal

Höchstflugweite des Geschosses
3800 m (noch tödliche Wirkung)
praktische Feuergeschwindigkeit
bis 250 Schuss/min
Kampfsatz (untergebracht in 5 Gurtkästen)
1000 Schuss
Handgranaten
 
Anzahl  20 Stück

 

5. Beobachtungs- und Nachtsichtgeräte
 
Fahrer

 

2 Winkelspiegel
1 Nachtsichtgerät TWN-2
Kommandant

 

1 Beobachtungsgerät MK-4M
1 Beobachtungsgerät TPKU-2B
Panzerschloss
1 Nachtsichtgerät TKN-1
1 Beobachtungsgerät MK-4M
 
6. Funkausrüstung
 
Panzerfunkgerät R 123 bzw. R 123M
Funkgerät (tragbar) R 126
Bordsprechanlage
R 124

 

 

 

 

Autor:  J. Engert, Langenleuba-Niederhain

 

2. Konstruktive Änderungen am Basisfahrzeug:

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